Sein TSV Neudrossenfeld wurde vom Bayernliga-Sportgericht zu einer Geldstrafe von 500 Euro verdonnert. Da der Landesligist zum Zweitrundenpokalspiel beim SV Etzenricht (Landesliga Mitte) nicht angetreten war. Die Gründe hierfür erläuterte Hugel damals gegenüber anpfiff - nachvollziehbar und mit Bedauern:
lesen sie hier, was Hugel unternahm...
Dass dieses Nichtantreten vor dem Sportgericht verhandelt werden würde und eine Geldstrafe folgen würde - dessen war man sich beim TSV Neudrossenfeld bewusst. Doch das Strafmaß und vor allem die Sportgerichtsbegründung sorgen für allerhöchste Verstimmung im Verein. "Es ist für mich eine Frechheit" so Vorstand Fritz Jacob "das Urteil ist völlig abgehoben."
"Die wollten ein Exempel statuieren"
Als Absagegrund gaben die Verantwortlichen des TSV Neudrossenfeld an, nicht genügend spielfähige Spieler zur Verfügung zu haben. Das sah das Sportgericht anders, denn es hätten auch Kicker der zweiten Mannschaft, der AH-Mannschaft und A-Junioren zur Verfügung gestanden. "Der TSV Neudrossenfeld hat nicht genügend unternommen, um eine Spielabsage zu vermeiden" so die Urteilsbegründung. Zudem habe der Verein dem Ansehen des reformierten Wettbewerbs geschadet. Daher rührt die hohe Geldstrafe,die auch abschreckende Wirkung haben soll. "Das ist schon hart. Da wollte der Verband ein Exempel statuieren. Das schreiben sie ja sogar so" meint Jacob, der Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wird.
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Jörg Pötzinger: Dass sein spätes Ausgleichstor beim ASV Vach eine massive Geldstrafe für seinen Club nach sich ziehen würde - das hatte er sich wahrscheinlich nicht erträumen lassen.
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anpfiff.info |
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Jacob sieht die Entscheidung mit der gebotenen Skepsis. Coach Hugel dagegen ist ziemlich sauer. "Das finde ich hammermäßig. Im Endeffekt werde ja ich angegriffen, da ich für die Zusammenstellung der Mannschaft verantwortlich bin" so der Übungsleiter. Und er beteuert nach wie vor, dass er gerne gespielt hätte. "Ich habe tagelang versucht, Leute zusammenzubekommen." Wie auch schon in der Woche vorher, als er mit Jörg Pötzinger, seit vier Jahren fußballerisch inaktiv, und derzeit Trainer der zweiten Mannschaft und dem dritten Torwart Steffen Zinke als Feldspieler beim ASV Vach antrat. Beim Bezirksligisten feierte der TSV Neudrossenfeld seinen wohl in der Vereinsgeschichte am teuersten erkauften Sieg. Zwar kassierten die Grün-Weißen für den nach dem Elfmeterschießen eingetüteten Sieg über die Appelt-Truppe 250 Euro Prämie. Doch sie verloren mit Peter Schmidt (Kreuzbandriß) einen ihrer Schlüsselspieler und qualifizierten sich für die zweite Pokalrunde. Hätten dort beim SV Etzenricht antreten müssen. Das Spiel im Weidener Süden unter der Woche um 17.30 Uhr hätte die Abfahrt um viertel Vier erforderlich gemacht. Ein Ding der Unmöglichkeit für eine Vielzahl Neudrossenfelder Spieler. Johannes Adam, Steffen Taubenreuther, Frank Zapf, Bartosz Partyka, Hannes Nützel und Florian Gogolok mussten die Partie arbeitsbedingt absagen. Da Sudol, Heil, Schuhmann und Ersatzkeeper Zinkestudienbedingt nicht in Bayreuth weilten, Torwart Matthias Küfner rotgesperrt war und Nico Kempf, Peter Schmidt, Christoph Bauer, Christian Grethlein, Phillip Lämmert, Hannes Ferber und Fabian Nelkel verletzungsbedingt ausgefallen wären, hätten die Neudrossenfelder gerade einmal zehn spielfähige Akteure zur Verfügung gehabt. Und da war schon einkalkuliert, dass der seit vier Jahren fußballerisch passionierte Trainer selber ins Tor geht und der einzig verbliebene Torwart Grüner im Feld spielt. "Die Unterstellung des Sportgerichts, dass wir nicht genug getan hätten, ist schon sehr makaber" so ein angefressener Detlef Hugel. Und Vorstand Jacob ergänzt: "Auch die Spieler der AH, der zweiten Mannschaft und der A-Jugend gehen bei uns arbeiten!"
Was die massive Geldstrafe für einen Rattenschwanz nach sich ziehen könnte, wollte noch keiner zu beurteilen. Aber der Trainer versichert schon heute: "Im nächsten Jahr überlegen wir uns gut, wo wir gewinnen. Da hast du ja wirklich Angst weiterzukommen. Wenn ich die Einnahmen aus der bisherigen Runde mit der Geldstrafe in Relation setze, kann ich nur mit dem Kopf schütteln."
Sudol und Zapf wieder an Bord
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Ab sofort grätscht Patrick Sudol (links) wieder für seine Neudrossenfelder.
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Auch im Ligabetrieb beschäftigt Hugel die Verletzungsseuche derzeit. Bei der 2:4-Niederlage gegen Tabellenprimus Frohnlach waren seine beiden Einwechselspieler zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft. Gut, dass Patrick Sudol nach seiner Exkursion am nächsten Wochenende in Frammersbach wieder dabei ist. Und auch Frank Zapf steht wieder zur Verfügung. "Die dürfen wir aber nicht unterschätzen!" warnt Hugel vor dem bissigen Aufsteiger, der zwar erst vier Tore markiert hat, aber auch erst deren 18 kassiert. "So schlecht wie die stehen, sind die nicht" weiß der TSV-Übungsleiter, der mit dem bisherigen Saisonverlauf auf in Hinblick auf die Verletzungsmisere durchaus zufrieden ist. "Wir sind sehr gut unterwegs" konstatiert er "dürfen uns jetzt aber nicht ausruhen sonderen müssen unsere gute Position stabilisieren und bis zum Winter noch ausbauen."