Trauer um Benjamin Taft: Ein unfassbarer, viel zu früher Abschied - anpfiff.info
Artikel vom 05.10.2021 06:00 Uhr
Trauer um Benjamin Taft: Ein unfassbarer, viel zu früher Abschied
Der Abschied von Benjamin "Benny" Taft ist kaum zu glauben.
Dirk Meier

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Mit großer Bestürzung und Fassungslosigkeit machte der viel zu frühe Tod von Benjamin Taft zu Wochenbeginn die Runde. Der Spielertrainer des SV Unterferrieden, der über viele Jahre maßgeblich am Aufschwung des SC Großschwarzenlohe beteiligt gewesen ist, erlag am Montag völlig überraschend den Folgen eines Herzinfarkts im Alter von nur 33 Jahren.
Von Marco Galuska


Seine Freundin, Familie, Freunde und Fußballer reagierten mit großer Betroffenheit auf den Tod des allseits beliebten Benjamin "Benny" Taft. Zahlreiche Besserungswüsche hatten den 33-Jährigen in der vergangenen Woche im Krankenhaus erreicht, nachdem er komplett unvermittelt nach dem Spiel seines SV Unterferrieden, den er seit Saisonbeginn als Spielertrainer leitete, in Berngau einen Schwächeanfall und schließlich einen Herzinfarkt erlitten hatte. Nach Behandlung auf der Intensivstation folgte im Krankenhaus die Verlegung auf Normalstation mit baldiger Aussicht auf Entlassung und Reha-Maßnahmen. Es wurde bereits wieder aus dem Krankenbett heraus am Handy geflachst. So wie es sich eben gehört, wenn man zuversichtlich in die Zukunft schaut. Doch am Montag früh folgte die absolut überraschende und so traurige Nachricht.

Die Familie Taft pflegte einen sehr engen und herzlichen Umgang miteinander. Vater Horst, der selbst im Fußball bestens bekannt und verwurzelt ist, nahm seine beiden Söhne Benjamin und den acht Jahre jüngeren Marvin immer mit auf die Sportplätze und legte größten Wert auf eine gute Erziehung: „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, unternehmen viel zusammen und haben einfach jede Menge Spaß. Ich bin schon sehr stolz auf die Zwei", ließ sich der Vater in einem früheren Portrait entlocken und äußerte seinen Traum mit beiden Jungs einmal in einer Mannschaft zu spielen.

Als Kapitän führte Benjamin Taft (links) den SC Großschwarzenlohe in die Landesliga.
fussballn.de / Pesteritz

In der Jugend spielte Benny Taft beim 1.FC Schnaittach, wo sein Vater in der Glanzzeit des Vereins unter der Regie von Ex-Club-Profi Thomas Kristl drei Aufstiege feiern konnte. Über Kumpels ging es im ersten Herrenjahr zum TV Glaishammer, dann weiter zum ASV Buchenbühl, wo der Jungspund noch an der Seite von Vater Horst sich bei den Herren weiterentwickeln konnte. Es folgte die Rückkehr nach Schnaittach in die BOL unter Trainer Thomas Brunner. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga 2010 ging es zurück zum ASV Buchenbühl, wo Vater Horst als Spielertrainer den Verein zum Aufstieg aus der A-Klasse führte. Während Horst Taft seine Karriere dann beim VfL Nürnberg II allmählich ausklingen ließ, spielte Benny noch bis 2012 in Buchenbühl, ehe er beim SC Großschwarzenlohe seine sportliche Heimat gefunden hatte. In Groß'lohe erlebte der Mittelfeldspieler den Aufstieg von der Kreisliga auf direktem Wege bis in die Landesliga – mit Benny Taft als Kapitän.

12 Jahre ist es mittlerweile her: Vater Horst Taft im Trikot des VfL Nürnberg gegen Sohn Benjamin (noch in Diensten des ASV Buchenbühl).
fussballn.de

Nach einer hartnäckigen Verletzung startete er 2020 voller Tatendrang gemeinsam mit Kumpel Patrick Heyn in der neuen Rolle als Spielertrainer der 2. Mannschaft des SCG. "Ich wollte früher oder später schon immer mal Spielertrainer machen, die Aufgabe reizt mich! Es geht darum, einerseits Spaß am Fußball zu vermitteln, aber auch Ziele zu erreichen. Die Mischung muss eben passen", sagte Benny Taft damals im Gespräch mit fussballn.de. Vor dieser Saison übernahmen Heyn und Taft in jener Funktion in Unterferrieden. Bis zum 26. September, als das Herz urplötzlich nicht mehr so mitspielen wollte.

"Es ist so unfassbar und traurig, dass Benny von uns gegangen ist", sagt sein früherer Trainer Denis Opcin, der ihn über die Jahre beim SC Großschwarzenlohe kennen und schätzen lernte und bis zuletzt eng verbunden war: "Benny war nicht nur ein Freund, er gehörte bei uns praktisch auch zur Familie, ging ein und aus, war zuverlässig, ein ganz feiner und lieber Kerl, der mit seiner herzlichen Art Lebensfreude versprüht hat und es am liebsten allen recht machen wollte. Als Trainer hat er viel Leidenschaft mitgebracht, aber auch gegrübelt und wollte alles zu 1000 Prozent genau machen."

Manfred Dedaj, Trainer des FSV Stadeln, ist ein seit vielen Jahren ein enger Freund der Familie und reagierte entsprechend tief getroffen über die traurige Nachricht: "Horst Taft war mein Mentor, wie eine Vaterfigur, als ich ein junger Spieler beim Club war. Ich bin bei der Familie ein- und ausgegangen, hab die Jungs aufwachsen sehen und bis zuletzt einen engen Kontakt gehabt. Ich bin voller Trauer, wünsche der Familie viel, viel Kraft!"

Dass Benjamin "Benny" Taft nun seiner Freundin, der Familie und den zahlreichen Freunden von heute auf morgen nicht mehr direkt antworten kann, macht einfach nur traurig. Ihnen allen sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus und wünschen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Die Trauerfeier fand unter großer Anteilnahme am Montag, 11.10.2021 um 12.45 Uhr, am Südfriedhof in Nürnberg statt.

Allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlen und ihre liebevolle Anteilnahme auf so vielfältige Art zum Ausdruck brachten, danken wir von Herzen. Allen, die beim Heimgang unserem lieben Benny ihre Anteilnahme und Verbundenheit auf vielfältige Art bekundeten, sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Liebe Grüße Marvin & Horst

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