Artikel vom 04.06.2024 18:00 Uhr
Dampfachs Stefan Greb (vo.) hat in dieser Szene Oberschwarzachs Eric Renno im Rücken.
MAGAZIN Elf Jahre lang war Stefan Greb für die DJk Dampfach am Ball. Er hat als einer von nur wenigen Spielern den Weg des Teams von der A-Klasse bis in die Landesliga mit begleitet. Nach dem Klassenerhalt dort geht die Karriere des Sechsers jetzt zu Ende. Stefan Greb hängt seine Schuhe an den Nagel.
Von
Stefan Gebhardt/Das Echo
In
den letzten Wochen hat die DJK Dampfach für mächtig Aufsehen in derLandesliga Nordwest gesorgt. Mit einer sensationellen Serie von 15
Punkten aus sechs Spielen konnte die Mannschaft den fast sicheren
Abstieg in letzter Minute abwenden. Ein wesentlicher Bestandteil dieses
Erfolgs war der Kapitän der Mannschaft: Stefan Greb.
Stets dynamisch: Stefan Greb (re.) wird 2022 verfolgt vom Gochsheimer Kapitän Tino Kummer.
Alexander Grober/anpfiff.info
Publikumsliebling und verlängerter Arm des Trainers
Dieser gilt als
Motivationsbiest, Spielmacher, Antreiber, verlängerter Arm des Trainers
Oliver Kröner und Publikumsliebling. Kein Wunder, denn für Stefan Greb
war es die elfte Saison in Dampfach. Damit ist er einer der wenigen
Akteure im Verein, die den Weg bis in die Landesliga komplett begleitet und vor allem maßgeblich geprägt haben.
Künftig
wird man den sympathischen 34-Jährigen auf dem Platz jedoch vermissen.
Denn Stefan Greb hat bereits vor Wochen verkündet, dass er im Sommer
seine Fußballschuhe an den Nagel hängen wird. Und dies wollte er
keinesfalls mit einem Abstieg tun.
"Natürlich habe ich dran geglaubt,
dass wir nicht direkt absteigen. Immer! Aber ich dachte eigentlich, dass
wir den Weg über die Relegation gehen müssen. Das, was das Team jedoch
in den letzten Wochen abgerissen hat, ist der absolute Hammer. Solch
einen Entwicklungsschub hätte ich nicht für möglich gehalten, obwohl ich
weiß, was jeder von den Jungs kann. Das hatten wir ja in der Vorsaison
bewiesen. Wir haben nun alles investiert und sind dafür belohnt worden.
Ich bin wirklich froh, dass wir am letzten Spieltag den direkten
Ligaverbleib feiern durften. Denn ganz ehrlich: Die Strapazen sind nicht
spurlos an uns vorbeigegangen. Ich weiß nicht, ob wir in der Relegation
nochmals eine Schippe drauflegen hätten können", sagt Stefan Greb.
Der Kapitän macht Schluss: Stefan Greb.
Alexander Grober/anpfiff.info
Toll, wie viele mit Herzblut dabei sein
Mit
diesem Husarenstück, wie es Oliver Kröner bezeichnete, hat sich Stefan Greb den
perfekten Abschied von seiner DJK zum Teil selbst beschert. Dennoch
fällt dem Urgestein dieser sehr schwer. "Mir tut es wirklich sehr weh, aufzuhören. Doch irgendwann ist einfach der Zeitpunkt gekommen, an
dem sich die Prioritäten verschieben. Das letzte Spiel war für mich sehr
emotional, nicht zuletzt da meine Teamkollegen mit einem Aufwärmshirt
mit meinem Namen und Danke aufgelaufen sind."
Und so geht der "Grebi"
sowohl mit einem weinenden als auch einem lachenden Auge. Da er froh
ist, dass gerade auch für das komplette Vereinsumfeld die Landesliga
gehalten werden konnte. "Hier gibt es so viele Menschen, die wirklich
mit Herzblut und viel Einsatz, die Voraussetzungen schaffen, dass wir
Fußballer unsere Leistungen bringen können und auch ein familiäres
Umfeld vorfinden. Ich möchte mich für diese Leidenschaft bei allen
bedanken. Das ist nicht normal für solch einen kleinen Verein!"
Was
nach dem Karriereende folgen wird, das hat er sich offen gelassen.
"Aktuell habe ich fußballerisch nichts geplant. Ich möchte jetzt einfach
bei mir sein und die Freizeit mit meiner Familie verbringen. In
Dampfach müssen nun die jungen Spieler ran und die nächste Dekade
prägen. Und da gibt es einige, die das können."
Lang ist es her: Der Dampfacher Stefan Greb (re.) 2014 im Zweikampf mit Dominik Baumann vom FC Haßfurt.
Jens Gundermann/anpfiff.info
Als Zuschauer gewiss weiter dabei
Ob
die jungen Kicker dies genauso hinkriegen wie Stefan Greb, bleibt
abzuwarten. Trainer Oliver Kröner teilt mit, dass sein Kapitän
natürlich fehlen wird. Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.
Ganz verlieren wird man ihn aber nicht. Er wird sicherlich das ein oder
andere Spiel seiner DJK besuchen - denn über die Jahre hat er hier nicht
nur Teamkollegen gefunden, sondern auch gute Freunde. Und die kann ja
bekanntlich nichts trennen. Nicht einmal ein Karriereende.