Artikel vom 22.09.2023 18:00 Uhr
Die zur Saison 2022/23 vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV)
wiedereingeführte Zeitstrafe bei Erwachsenen hat zu einem teils
erheblichen Rückgang bei der absoluten Zahl der
Platzverweise im bayerischen Amateurfußball geführt: Die Ampelkarten und die Roten Karten gingen stark zurück.
Von
Sebastian Baumann
/ PM BFV
Nach ersten statistischen Auswertungen der abgelaufenen Spielzeit im Herren-Bereich zeigten die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter fast 41 Prozent weniger Gelb-Rote Karten (- 5280) als noch in der Saison 2021/22. Die
Zahl der Roten Karten sank im gleichen Zeitraum um 295 und lag damit um
knapp fünf Prozent niedriger.
„Einführung und Umsetzung der Zehn-Minuten-Zeitstrafe haben nach der
bei Neuerungen normalen Anfangsphase mit kleinen Startschwierigkeiten zu
keinen Problemen geführt. Das belegen insbesondere die positiven
Rückmeldungen – sowohl seitens der Spielleiterinnen und Spielleiter als
auch der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter oder der Lehrwarte. Auch
das Echo der Spielerinnen und Spielern ist überwiegend positiv“, sagt
der im Präsidium für das Schiedsrichterwesen verantwortliche
BFV-Vizepräsident Robert Schraudner. „Dieses breite Feedback, aber auch
die ersten Zahlen zeigen, dass die Maßnahme als solche greift und im
Spiel weitere Optionen geschaffen worden sind, um insbesondere
Unsportlichkeiten zu ahnden. Der Ermessensspielraum ist größer geworden.
Für Vergehen, bei denen eine Gelbe Karte zu wenig, aber eine Rote Karte
zu viel wäre, kann jetzt eine Zeitstrafe ausgesprochen werden – das hat
sich auch in der Praxis bewährt“, betont Verbands-Schiedsrichterobmann
Sven Laumer.
Sven Laumer freut sich über die positiven Auswirkungen durch die Möglichkeit einer Zeitstrafe.
Sportfoto Zink
Die Delegierten hatten auf dem 26. Ordentlichen BFV-Verbandstag im Juni 2022 mit klarer Mehrheit für die Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe in den Spielklassen des Erwachsenenbereichs von der Bayernliga (Frauen), bzw. Landesliga (Männer) abwärts votiert. Zuvor hatte der BFV bereits auf den Kreis- und Bezirkstagen entsprechende Meinungsbilder abgefragt, dabei stimmten 71,5 Prozent für die Einführung der Zeitstrafe. Diesem deutlichen Votum waren die Delegierten dann auch gefolgt. Die Zeitstrafe im Aktiven-Bereich war 1991 mit Einführung der Gelb-Roten Karte abgeschafft worden, bei Junior*innen-Partien ist die Fünf-Minuten-Strafe bis heute beibehalten worden.