Artikel vom 25.06.2023 10:00 Uhr
Der Fußball in Deutschland und damit auch in Bayern erfreut sich
weiterhin großer Beliebtheit: Das unterstreicht die jetzt
veröffentlichte offizielle DFB-Mitgliederstatistik der abgelaufenen
Saison 2022/23. Besonders
erfreulich: Die Zahl der beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV)
kostenfreien Erstregistrierungen (312.400, Bayern: 61.916) bewegte sich
erneut auf einem sehr hohen Niveau.
Von
Sebastian Baumann
/ PM BFV
Im Kalenderjahr 2022
stellte der BFV insgesamt 55.293 erstmalige Spielberechtigungen
– der beste Wert seit 15 Jahren! Und: Mehr Mädchen spielen Fußball,
2022 hat sich die Zahl bei den neuen Spielerinnen-Pässen auf fast 8000
nahezu verdoppelt. Darüber hinaus ist der über fast zwei Jahrzehnte
anhaltende Rückgang an aktiven Schiedsrichter*innen
zunächst weitestgehend aufgehalten.
BFV-Präsident Kern: „Noch lange nicht am Ziel“
„Dass
wir bei vielen elementaren Kennzahlen auf oder sogar über dem
Vor-Corona-Niveau liegen, ist ein sehr gutes Zeichen und zeigt, dass
Fußball weiterhin
beliebt ist und die Massen und damit unsere Gesellschaft – wie keine
andere Sportart – bewegt. Insbesondere die Zuwächse bei den Jüngsten und
dort vor allem bei den Mädchen lassen uns positiv in Zukunft blicken“,
sagt BFV-Präsident Christoph Kern: „Auf manche
Trends gibt es kaum Einflussmöglichkeiten, aber dort, wo wir was tun
können, werden wir gemeinsam mit unseren Vereinen unsere ganze Energie
verwenden – für unsere Kinder und für den Erhalt unserer vielfältigen
Vereinslandschaft. Wir haben in den vergangenen
beiden Jahren bewusst dort angesetzt und der Vereinsbasis flankierend
vielfältige Qualifizierungs-Angebote gemacht und auch Equipment
bereitgestellt, sodass die vielen fußballbegeisterten Kinder den
Vereinen langfristig erhalten bleiben. Aber wir sind noch
lange nicht am Ziel. Wir müssen weiterhin große Anstrengungen
unternehmen und uns nicht zuletzt noch mehr für engagierte und
fußballbegeisterte Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund öffnen.
Auch das sagen uns die aktuellen Zahlen.“
Dr. Christoph Kern freut sich über eine positive Entwicklung bei den Erstregistrierungen.
anpfiff.info
Positive Trends in Bayern – BFV-Kampagnen zeigen Wirkung
Mit 407.135 aktiven
Spieler*innen in der Saison 2022/23 ist in Bayern der Wert aus der
vorpandemischen Saison 2018/19 (393.978) und die Marke aus dem von
Aufholeffekten geprägten Vorjahr (399.784) übertroffen
worden. Bei den Junioren bis 14 Jahren wuchs die Zahl der Aktiven von
142.807 auf 151.3452 (2018/19: 138.782). Auch bei den 15- bis
18-jährigen Spielern gab es einen leichten Zuwachs – von 52.305 auf
54.441 (2018/19: 53.874).
Bei den Mädchen bis 16
Jahren waren in dieser Saison 17.793 Spielerinnen am Ball, im Jahr zuvor
waren es 15.151 gewesen (2028/19: 12.480). Die positiven Entwicklungen
rund um die Frauen-Nationalmannschaft und
die Frauen-Bundesliga machen also vor dem Nachwuchs an der Basis nicht
Halt und auch die vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) im Herbst 2021
initiierte und breit angelegte Kinderfußball-Kampagne #AufdiePlätze, die
aktuell mit der Mädchenfußballkampagne #Lasstsiespielen
in die Verlängerung geht, zeigt Wirkung.
Weniger Erwachsene, mehr Mannschaften
Entsprechend des
bundesweiten Trends war dagegen die Entwicklung bei den Erwachsenen auch
in Bayern in der Saison 2022/23 rückläufig. Die Zahl der aktiven
Spieler sank von 172.104 auf 167.017 (2018/19: 172.669),
bei den Frauen waren es 16.542 nach 17.417 im Jahr zuvor (2018/19:
18.073).
Insgesamt nahmen in
Bayern 21.794 Mannschaften in der Saison 2022/23 am Spielbetrieb teil.
Der Anstieg gegenüber 20.566 Teams im Vorjahr (2018/19: 21.696)
entspricht dem bundesweiten Trend und ist unter anderem
durch die neuen Spielformen im Kinderfußball (Mini-Fußball) bedingt,
die in immer mehr Regionen zur Anwendung kommen und kleinere
Mannschaftsgrößen vorsehen. Bundesweit verbindlich werden die
Spielformen für die G-, F- und E-Jugend gemäß Beschluss des
DFB-Bundestags
ab der Saison 2024/25 sein.
Die Zahl der Vereine sank in der Saison 2022/23 in Bayern erneut auf 4454 (Vorjahr: 4468, 2018/19: 4530).
Sven Laumer würde gerne viele neue Schiedsrichter ehren.
Sportfoto Zink / Daniel Marr
Schiedsrichter: Starker Abwärtstrend gestoppt – Sorgen bleiben
Bei den Schiedsrichtern
ist der zuletzt starke Abwärtstrend weitestgehend gestoppt. Die Zahlen
sind in Bayern aber dennoch rückläufig. In der Saison 2022/23 haben
insgesamt 9013 aktive Schiedsrichter 196.955 Spiele
geleitet. Im Vorjahr waren es noch 9246 (2018/19: 10.953). 1097
Neulingen stehen 1998 Austritte gegenüber (Vorjahr: 1043 zu 2764). Auf
zahlreichen Ebenen wird beim Bayerischen Fußball-Verband zusammen mit
den Vereinen daran gearbeitet, den Trend umzukehren,
neue Schiedsrichter*innen zu gewinnen und aktive Unparteiische zu
binden. Zuletzt wurden unter anderem in einem mehrjährigen Prozess die
Schiedsrichterspesen umfassend reformiert und deutlich angehoben. „Das
kann aber nur der Anfang sein. Wir brauchen vor
allem im Umgang miteinander auf und neben dem Platz ein Umdenken, das
von gegenseitiger Wertschätzung und Fairplay geprägt sein sollte. Ohne
gute Rahmenbedingungen für unsere Schiedsrichter*innen werden wir den
Trend nicht umkehren können. Hier sind alle gefordert“,
sagt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.
Der Frauenanteil bei den
Unparteiischen in Bayern liegt aktuell bei 3,2 Prozent
(deutschlandweit: 4,28 Prozent), bei den Neulingen immerhin bei 6,6
Prozent.
Neuer Rekord bei DFB-Mitgliedszahlen
Mit
insgesamt mehr als 7,36 Millionen Vereinsmitgliedern (Bayern: 1,59
Mio.) unter dem Dach des DFB verzeichnete der deutsche Fußball erneut
eine Rekordmarke.
Nie waren es in der 123-jährigen Verbandsgeschichte mehr. Die Zahl der
weiblichen DFB-Mitglieder (1,17 Millionen) ist um 5,6 Prozent gestiegen,
bei den Männern (6,19 Millionen) lag die Steigerung bei 2,5 Prozent.