Vereinsmeldung vom 27.09.2012
von Rudi Dümpert
Aubstadts Trainer Josef Francic ist ein positiv denkender Mensch. Deshalb hat er vor diesem enorm wichtigen Auswärtsspiel gleich zwei Ansätze parat, die ihn auch für dieses Spiel positiv nach vorne blicken lassen. „In Memmelsdorf habe ich meinen ersten Landesligapunkt geholt.“ Er weiß allerdings auch noch, dass es bis zwei Minuten vor Schluss hätten drei sein können, wäre voriges Jahr im zweiten Saisonspiel nicht in der 88. Minute noch der Ausgleich zum 2:2 gefallen. Überhaupt hat das, vor allem in dieser Runde, längst chronische Züge angenommen, dass man Vorsprünge mit einem oder zwei Toren nicht ins Ziel rettet. Amberg (nach 3:1 noch 3:5), Hollfeld (2:1 – 2:2), Erlangen-Bruck (2:1 – 3:4), Sand (2:1 – 2:2), Bayreuth (1:0 – 1:2) und vor einer Woche im Derby gegen Großbardorf (2:0 – 2:2). Francic redet von vier bis fünf Punkten, die man mehr haben könnte. Dieser Rechnung nach hat seine Mannschaft nach eigener Führung noch 15 Punkte aus der Hand gegeben. Nicht auszudenken, welche Tabellenposition möglich wäre und was schon für das Ziel Klassenerhalt in der Scheune sein könnte. Gut nachvollziehbar aber auch, dass seine Mannschaft den Großbardorfern im Derby so lange die Hölle heiß machen konnte, hinterher sich aber das Unentschieden eher wie eine Niederlage anfühlte. Womit wir beim zweiten positiven Ansatz von Josef Francic wären. Welche Gefühle überwiegen bei ihm sechs Tage danach? „Positive, wirklich positive. Ich habe zwar eine Zeit lang gebraucht, bis ich wieder runter kam. Dann haben mich unter der Woche viele Leute, vor allem im Neustädter Bereich, so richtig aufgebaut. Sie haben gesagt, ´Josef, das war eine Riesen-Werbung für den Fußball in der Region´. Und wir haben wesentlich mehr dazu beigetragen. Von der 30. bis 70. Minute haben wir vom Taktischen und Läuferischen her einen guten Fußball geboten. Diese knisternde Spannung am Schluss wäre gar nicht mehr nötig gewesen. Wer hätte denn vor zwei, drei Jahren gedacht, dass wir taktisch und spielerisch gegen Großbardorf so dagegen halten können. Es ist schon eine gute Tendenz – verbunden mit diesem blöden ´Aber`.“ Jetzt sei man nach dem emotionsgeladenen Derby wieder voll drin im Punktspielalltag. Und der zeige, dass man mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz noch eine Menge Arbeit vor der Brust habe. „Wir hätten mit dem Mehr an Punkten mit einem Vorsprung zu den Memmelsdorfern fahren und die auf Distanz halten können. So müssen wir gewinnen, um sie erst mal zu überholen.“ Gleich nach dem Großbardorf-Spiel hat sich der Trainer mit „Verantwortlichen im Verein, Dieter Müller, Reinhard Köhler und Marco Weigand, die eine Menge Ahnung vom Fußball haben“, zusammengesetzt und alle, auch die Mannschaft, seien sich einig gewesen, dass „wir jetzt mit Memmelsdorf und Bamberg zwei Hammerspiele vor uns haben. Bauen wir die auf, rutschen wir tief in den Keller rein. Gewinnen wir, sind wir wieder mitten drin. Die Emotionen von Großbardorf sind weg. Jetzt spüren wir alle den Druck, mit dem wir fertig werden müssen.“ Allerdings wisse die Mannschaft auch ganz genau, was sie tun muss, um erfolgreich zu sein: So spielen wie 70 Minuten lang gegen Großbardorf. Diesen Maßstab hat sie sich selber angelegt und wird sich daran messen müssen. „Und cleverer sein und Tore schießen, wenn sich die Möglichkeit bietet und hinten dicht machen, wenn ein Vorsprung da ist“, ergänzt Francic. Den morgigen Gegner SV Memmelsdorf schätzt er als eine Mannschaft ein, „die letztes Jahr nur jung und noch nicht reif war, die inzwischen ein Stück weit gereift ist und mit einigen neuen erfahrenen Spielern Korsettstangen bekommen hat. Sie haben spielerisch ein Riesen-Potenzial. Auswärts (8 Punkte) sind sie zurzeit aber stärker als daheim (7). Wir müssen da positiv ran gehen: Schöner Rasenplatz, groß und breit.“ Der TSV-Coach gräbt eben alles aus, was positiv denken hilft. Die vier Punkte gegen diesen Gegner in der Vorsaison sollten dazu gehören. Personell hat es unter der Woche bei einigen gezwickt, hatten David Noack und Patrick Winter einen grippalen Infekt, „doch bis morgen werden alle wieder fit sein.