Vereinsmeldung vom 18.11.2013
von Stephan Landgraf
Revanche geglückt: Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden
hat sich am Samstagnachmittag im Sparda-Bank-Stadion vor 300 Zuschauern im
Verfolgerduell gegen den TSV Großbardorf mit 1:0 (0:0) durchgesetzt und die
noch offene Rechnung für das 1:5 aus dem Hinspiel beglichen. Durch Christoph
Hegenbarts Treffer in der 53. Minute bleibt die Elf von Trainer Christian
Stadler weiter im Rennen um den zweiten Tabellenplatz, zumal die
Mitkonkurrenten zum Teil schwächelten.
„Meine Jungs zeigten eine läuferische, kämpferische und
taktische hervorragende Leistung“, sagte nach dem Schlusspfiff der Weidener
Coach. Eine richtige Einschätzung, zumal die Gastgeber durch ihre tolle
Defensivarbeit das Großbardorfer Torjäger-Duo Alexander Mantlik und Manuel
Leicht nahezu komplett aus dem Spiel nahmen und nicht zur Entfaltung kommen ließen.
„Wir waren sehr gut vorbereitet. Meine Spieler haben meine Vorgaben perfekt
umgesetzt“, freute sich Stadler.
Der baute seine Anfangself gegenüber dem 3:3 in Ammerthal
auf zwei Positionen um. Für den verletzten Benny Scheidler rückte
erwartungsgemäß Johannes Kohl in die Startformation, für Sven Kopp, der
zunächst auf der Bank saß, begann Hegenbart. „Ich wollte mit drei echten
Angreifern beginnen und von Anfang an für Druck sorgen“, begründete der SpVgg
SV-Trainer den Einsatz Hegenbarts, der sich schließlich zum Matchwinner
entwickelte. „Zudem wollte ich Sven mal eine kleine Verschnaufpause gönnen“, so
Stadler weiter.
Sein Gegenüber auf Großbardorfer Seite, Hansjürgen Ragati, baute
sein Team gegenüber dem 4:1 gegen den ASV Neumarkt auf zwei Positionen um:
Markus Kirchner und Stefan Piecha waren erst gar nicht mit nach Weiden gereist.
Dafür fingen Felix Kaufmann und Kuanzambi Bassabas da Cruz an.
Und es entwickelte sich eine ungemein interessante und
temporeiche Bayernliga-Partie. „Wir haben gut begonnen und in den ersten 20
Minuten unseren Matchplan umgesetzt“, analysierte der Weidener Trainer. Seine
Spieler hätten es nur versäumt, die erarbeitete Überlegenheit in etwas
Zählbares umzumünzen. In der Tat erspielten sich die Gastgeber vom Anpfiff weg
ein spielerisches Übergewicht, hatten mehr Ballbesitz, leisteten sich kaum
Fehlpässe und machten die Räume für die Großbardorfer, die schon nach acht
Minuten verletzungsbedingt Christian Wondra für André Rieß bringen mussten,
dicht.
Kein Wunder also, dass die Unterfranken über die gesamten 90
Minuten ganz wenige Möglichkeiten hatten. Was aber auch daran lag, dass die
Ragati-Elf oftmals mit langen Bällen auf ihre Spitzen agierte, was für die an
diesem Tag sattelfeste SpVgg SV-Abwehr keine Probleme bereitete. „Wenn ich es
richtig gezählt habe, hatten wir ein Chancenverhältnis von 6:1 für uns“, so
dazu Stadler.
Schon nach sechs Minuten gab es den ersten kleinen Aufreger,
als nach Ecke von Marijo Pavlovic Akram Abdel-Haq im Strafraum frei zum
Kopfball kam, diesen aber drüber setzte. Elf Minuten später scheiterte der völlig
freistehende Hegenbart am Großbardorfer Keeper Klaus Freisinger, der geschickt
den Winkel verkürzte. Der TSV hatte in Freisinger dann auch seinen besten Mann
auf dem Spielfeld, bei dem sich die Gäste letztendlich bedanken durften, dass
die Niederlage nicht noch höher ausfiel.
Denn der TSV-Schlussmann war auch zur Stelle, als Hegenbart
in der 37. Minute das 1:0 für die Platzherren machen muss. Nach einem
Zuckerpass von Abdel-Haq tauchte der Weidener Angreifer erneut alleine vor
Freisinger auf, der reaktionsschnell den Rückstand verhinderte. Zuvor setzte
Leicht für die Gäste seinen Drehschuss (29.) am linken Pfosten vorbei. Der
erneut souveräne SpVgg SV-Torhüter Dominik Forster hatte bei Leichts abgefälschtem
Versuch aus 23 Metern (36.) ebenso keine Probleme wie bei Björn Schönwiesners
Hammer aus 22 Metern (39.).
Der zweite Durchgang war ein Spiegelbild des ersten. Erneut
waren die Gastgeber vom Anpfiff weg hellwach und bestimmten die Partie.
Pavlovics Volleyschuss (48.) ging noch am linken Pfosten vorbei und kurz danach
scheiterte wiederum Hegenbart am Großbardorfer Schlussmann Freisinger (50.).
Besser machte es der Weidener Stürmer dann endlich in der 53. Minute: Stefan
Meisel bediente auf der halbrechten Seite seinen Kollegen, der aus zwölf Metern
direkt und unhaltbar zum 1:0 abzog.
„Da haben wir schnell und direkt gespielt
und nicht so langsam, wie wir es Ende der ersten 45 Minuten taten“, freute sich
Stadler über diese Szene.
Nach der Weidener Führung mussten die Gäste endlich
aufmachen und mehr investieren. Machten sie auch, aber so richtig gefährlich
wurde es für die Gastgeber nur einmal, als Schönwiesner alleine vor Forster
freigespielt wurde, dieser aber ebenso geschickt den Winkel verkürzte.
Wenn es
an der Spielweise der SpVgg SV etwas zu bemängeln gab, dann lediglich die
Tatsache, dass die sich nun immer häufiger bietenden Konter nicht konsequent zu
Ende gespielt wurden. Oder die Wasserwerk-Kicker fanden in Freisinger ihren
Meister, so wie zweimal Michael Riester (77./84.).
So blieb es unterm Strich in einer sehr guten
Bayernliga-Begegnung beim SpVgg SV-Sieg.
„Ein wichtiger Erfolg für uns, den
sich meine Jungs wirklich verdient haben“, sagte Stadler. Man habe dadurch
einen wichtigen Schritt gemacht, um weiter vorne hin zu schnuppern. Wobei die
bevorstehende Partie in Forchheim genauso schwer werde, wie die gegen
Großbardorf. „Dort wollen wir nicht verlieren. Wenn wir aus den letzten beiden
Spielen vor der Winterpause vier Punkte holen, dann bleiben wir in der
Spitzengruppe dabei“, so der Weidener Coach abschließend.