Vereinsmeldung vom 31.10.2013
von Stephan Landgraf
Fußballer-Herz, was willst Du mehr? Zwei traditionsreiche Spitzenteams der Bayernliga kreuzen am Samstag um 15 Uhr im Weidener Sparda-Bank-Stadion die Klingen, wenn der souveräne Tabellenführer SpVgg Oberfranken Bayreuth bei der SpVgg SV seine Visitenkarte abgibt. „Eine harte Nuss für uns, wobei wir aber sicherlich nicht vor Ehrfurcht erstarren werden“, sagt Weidens Trainer Christian Stadler. Eine löbliche Einstellung, die es nun gegen die Oberfranken nur noch umzusetzen gilt. Dass dies in der Tat alles andere als einfach werden wird, ist den Gastgebern mehr als bewusst. Denn mit der SpVgg Oberfranken Bayreuth kommt ein Team in die Oberpfalz, das vor der Saison den Regionalliga-Aufstieg als Ziel ausgegeben hatte und diesen Ansprüchen bislang mehr als gerecht wurde. Der Blick auf die Tabelle unterstreicht dies: Mit 42 Punkten aus 17 Partien führt die Elf von Trainer Heiko Gröger die Nord-Gruppe an und hat in zwischen zehn Zähler Vorsprung auf den TSV Aubstadt. Zudem sind die Bayreuther seit 15 Spielen in Folge ungeschlagen, wobei unterm Strich 13 Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage zu Buche stehen. Diese kassierten sie am zweiten Spieltag beim 0:3 beim VfL Frohnlach. Die drei Punkteteilungen mussten die Oberfranken in Haibach, Regensburg und gegen Forchheim hinnehmen. Zuletzt siegte die SpVgg Oberfranken beim ASV Neumarkt mit 2:0 und tat sich gegen frech auftretende Oberpfälzer doch recht schwer. Auch im Hinspiel gegen die SpVgg SV Weiden, das die Gröger-Truppe vor rund 2300 Zuschauern zum Saisonauftakt im Hans-Walther-Wild-Stadion erst in der Schlussphase mit 2:0 für sich entschied, war nicht alles Gold, was glänzte. „Damals haben wir sie mit unserem aggressivem Forechecking unter Druck gesetzt und überrascht“, blickt Stadler zurück. „Und wer weiß, wie diese Partie ausgegangen wäre, hätte Stefan Meisel damals in der 75. Minute beim Stand von 0:0 nicht nur den Pfosten getroffen.“ In der Tat bot die Wasserwerk-Elf beim großen Ligafavoriten eine sehr gute Leistung und hätte sich damals durchaus einen Punkt verdient. So kamen die Bayreuther durch die Treffer von Alexander Schreckinger (88.) und des eingewechselten Perparim Gashi (94.) zu einem glücklichen Erfolg. „Es hat sicherlich nicht das bessere Team gewonnen“, erinnert sich der Weidener Trainer. Doch genug in der Vergangenheit gewühlt, zurück in die Gegenwart. Zumal diese für die SpVgg SV Weiden in den letzten Wochen von einem deutlichen Formanstieg gekennzeichnet war. Nach den drei Niederlagen gegen Amberg, Eltersdorf und Aubstadt hat sie sich gerade rechtzeitig vor dem Gipfeltreffen gegen Bayreuth wieder gefangen. Zwei mageren Unentschieden ließen die Weidener drei Siege folgen, wobei sie in Memmelsdorf (4:1) und letztes Wochenende zu Hause gegen den SV Alemannia Haibach (4:0) vor allem spielerisch wieder zu überzeugen wussten. „Daran müssen wir auch gegen Tabellenführer anknüpfen“, so Stadler, der aber auch weiß, dass es schon einer hochkonzentrierten Leistung bedarf, um gegen die Bayreuther zu bestehen. „Bei uns muss alles passen, damit wir sie ärgern können.“ Wie man es am besten macht, habe das Hinspiel gezeigt. Heißt konkret, dass die Weidener wahrscheinlich mit einer ähnlichen taktischen Ausrichtung wie bei den Oberfranken zu Werke gehen könnte. „Wir müssen die richtige Mischung finden. Wir dürfen nicht zu vorsichtig und zu defensiv sein. Andererseits müssen wir auf der Hut sein, wenn Bayreuth den Ball hat. Denn Heikos Truppe verfügt über ungemein starke Einzelspieler“, lässt sich Stadler ein wenig in die Karten schauen. Wie genau er und seine Akteure gegen den Spitzenreiter bestehen wollen, wollte er jedoch verständlicherweise noch nicht verraten. „Entscheidend ist, ob wir der Partie unseren Stempel aufdrücken können. Wenn wir aggressiv in die Zweikämpfe kommen und von der ersten Minute Vollgas geben, dann haben wir eine Chance. Es wird die Mannschaft gewinnen, die den größten Willen und Teamgeist auf den Platz bringt“, sagt der SpVgg SV-Coach. Der sieht die Stärken des Gegners, den er zuletzt zweimal beobachtete, vor allem in der Ausgeglichenheit des Kaders, der mit Stürmer Thomas Ulbricht, der den verletzten Torjäger Stefan Kolb bestens ersetzt, nochmals verstärkt wurde. „Zudem ist Bayreuth durch die Erfolgsserie zusammengerückt“, schätzt Stadler, der wohl mit der gleichen Anfangsformation beginnen wird wie zuletzt gegen Haibach und Memmelsdorf. Verzichten muss er dieses Wochenende nochmals auf seinen Kapitän Peter Schecklmann, der nach seiner Knieverletzung in der Kreisliga-Elf seine ersten Gehversuche unternehmen wird. Ansonsten sind bis auf die Dauerverletzten alle Mann an Bord.