Vereinsmeldung vom 11.10.2013
von Stephan Landgraf
Genug gewartet: Seit 450 Minuten Bayernliga-Minuten und seit sechs Wochen ist die SpVgg SV Weiden ohne Sieg. Am Samstag um 16 Uhr im Heimspiel im Sparda-Bank-Stadion gegen den ASV Hollfeld soll diese Negativ-Serie endlich beendet werden. „Ich erwarte mir keinen fußballerischen Leckerbissen. Für uns zählt nur ein Dreier – egal, wie wir uns den holen“, sagt SpVgg SV-Trainer Christian Stadler vor dieser wichtigen Partie für seine Elf. Wichtig insofern, weil die Weidener zwar derzeit noch mit 20 Punkten auf dem achten Tabellenrang stehen. Allerdings beträgt der Abstand zum ersten Abstiegs-Relegationsplatz, den derzeit der SV Memmelsdorf inne hat, nur noch fünf Zähler. „Um nicht hinten reinzurutschen, ist ein Sieg gegen Hollfeld daher Pflicht. Wir müssen gewinnen, mit welchen Mitteln auch immer“, fordert Stadler daher von seinen Jungs unmissverständlich. Ihm ist aber auch klar, dass diese Begegnung kein Selbstläufer wird. Zwar kommt mit dem ASV Hollfeld das Schlusslicht der Bayernliga Nord in die Oberpfalz, aber davon darf und will man sich bei den Gastgebern nicht blenden lassen. „Der ASV steht mit dem Rücken zur Wand und hat bei uns überhaupt nichts zu verlieren. Wir müssen von der ersten Minute an mit Volldampf zur Sache gehen und versuchen, ein schnelles Tor zu erzielen“, weiß der Weidener Coach, der einen stark defensiv orientierten Gegner, der keinen „Hurra-Fußball“ spielen wird, erwartet. Eine wohl richtige Vermutung, denn die Oberfranken haben im bisherigen Saisonverlauf erst sechs Punkte – ein Auswärtssieg in Selbitz und drei Unentschieden gegen Erlenbach, Eltersdorf und Haibach, geholt. Zudem kommt die Tatsache, dass es beim ASV derzeit im Verein drunter und drüber geht. So hat diese Woche die gesamte Vorstandschaft ihren Rücktritt erklärt. „Ob ausgerechnet gegen den starken Aufsteiger aus der Oberpfalz die Wende geschafft werden kann, ist fraglich, zumal die Turbulenzen wahrscheinlich auch an der Mannschaft nicht spurlos vorbeigegangen sind. Da ist es sicherlich nicht einfach, sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren“, heißt es auf der Hollfelder Homepage. Wobei es personell bei den Oberfranken gar nicht schlecht aussieht. ASV-Trainer Claudio Eismann steht bis auf eine Ausnahme sein kompletter Kader in Weiden zur Verfügung. Einziger Wehrmutstropfen ist es allerdings, dass Philipp Schmidt, der sich im Relegationsspiel gegen den TSV Neudrossenfeld schwer am Knie verletzt hatte, wohl nun doch wieder für längere Zeit ausfällt. Er wird sich in den nächsten Wochen nochmals einer eingehenden Untersuchung unterziehen, um fest zu stellen, ob eine weitere Behandlung nötig wird. Alles Dinge, die den SpVgg SV-Coach hingegen überhaupt nicht interessieren. „Wir schauen nur auf uns, müssen das Glück erzwingen und alles in die Waagschale werfen“, gibt Stadler als Marschroute für seine Elf aus. Wichtig sei, dass seine Mannschaft endlich die sich bietenden Chancen konsequent ausnutzt. Dabei seien jedoch nicht nur alleine die Stürmer gefragt, auch von den anderen Akteuren erwartet sich der Weidener Trainer wesentlich mehr Torgefährlichkeit. „Nicht nur unsere Angreifer sollen den Abschluss suchen, wir müssen auch aus der zweiten Reihe wesentlich häufiger schießen“, fordert Stadler einerseits. Andererseits setzt auf die Tugenden „Kampf und Einsatz“: „Jeder muss 90 Minuten lang rackern!“ Mit welcher Aufstellung er den so lange ersehnten Dreier holen will, will der SpVgg SV-Trainer erst nach dem Abschlusstraining am Freitag entscheiden. Fehlen werden auf Weidener Seite weiterhin Kapitän Peter Schecklmann, der nach seiner Knieverletzung in dieser Woche aber bereits wieder mit dem Lauftraining angefangen hat, und die Langzeitverletzten. In den Kader kehrt auf alle Fälle der zuletzt beruflich verhinderte Marijo Pavlovic zurück, so dass Stadler die Qual der Wahl hat.