Vereinsmeldung vom 17.08.2013
von Stephan Landgraf
Teil 1 und 2 der Englischen Woche sind erfolgreich
bewältigt. Jetzt folgt am Samstag um 17 Uhr im heimischen Sparda-Bank-Stadion der
dritte. „Wir wollen den vierten Sieg in Folge einfahren“, sagt Christian
Stadler, Trainer des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden, vor der Partie
gegen den Regionalliga-Absteiger VfL Frohnlach selbstbewusst.
Der Fehlstart in die neue Saison, der für den Weidener Coach
absolut kein Thema war, ist längst vergessen. „Wir wussten, dass für uns
angesichts des Spielplans die ersten acht Partien ungemein schwer werden und wir
unter Umständen ohne Punktgewinn dastehen hätten können. Umso mehr freut es
mich, dass wir mit den drei Siegen in Folge inzwischen mehr als im Soll
liegen“, sagt Stadler. Vor allem, weil die Formkurve seiner Elf zuletzt beim
6:2 gegen Forchheim, beim 4:1 gegen Neumarkt und am Mittwoch beim 2:1 gegen den
SSV Jahn Regensburg II stetig nach oben gezeigt hätte.
In der Tat sind die SpVgg SV-Akteure inzwischen in der
Bayernliga nicht nur angekommen und haben sich an das höhere Tempo gewöhnt. Sie
rangieren derzeit mit neun Punkten und 14:13 Toren auf dem achten Tabellenplatz
und haben sogar den Kontakt zur Spitzengruppe hergestellt. „Unsere Zuschauer
honorieren dies und unsere attraktive Spielweise. Es war unglaublich, dass die
Fans uns am Mittwoch nach unserer 2:0-Führung mit Standing Ovations in die
Kabine begleitet haben“, blickt Stadler zurück.
Dass seine Mannschaft mit derzeit kassierten 13
Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr der Liga hat, ist ihm relativ egal.
Zumal die erzielten 14 Tore zusammen mit dem Spitzenreiter SpVgg Oberfranken
Bayreuth den Bestwert der Nord-Gruppe darstellen. „Das unterstreicht unsere
Spielphilosophie. Wir wollen, gerade in unseren Heimspielen, unseren Zuschauern
tollen Fußball zeigen, der zudem noch erfolgreich ist“, macht der SpVgg
SV-Trainer keinen Hehl daraus, dass er auch gegen Frohnlach wohl kaum taktisch
agieren wird. „Wir wollen Gas geben und unsere Stärken ausspielen“, so dazu
Stadler.
Wenngleich es ihm angesichts der Stärken und Schwächen der
Oberfranken schon eine Überlegung wert ist, mit einer etwas anderen Taktik zu
Werke zu gehen. „Der VfL kann das Spiel nicht wirklich selbst machen. Er steht
ziemlich tief und lauert auf die Fehler des Gegners“, weiß Stadler. So auch
zuletzt beim mageren 1:1 im Heimspiel gegen den ASV Neumarkt, als die
Frohnlacher rund 75 Prozent Ballbesitz hatten und erst in der Schlussphase noch
zum Ausgleich kamen.
Ob er jedoch wirklich die Ausrichtung seiner Truppe ändern
wird, entscheidet sich definitiv erst nach dem Abschlusstraining am Freitagabend.
Denn einige Spieler haben Blessuren aus der äußerst intensiven Begegnung gegen
Regensburg zu beklagen. „Mal sehen, welche Akteure bei uns wirklich fit sind.
Es kann gut sein, dass ich etwas rotieren lasse“, sagt der Weidener Coach, der
sich aber noch nicht weiter in die Karten schauen lässt.
Sein Pendant auf Frohnlacher Seite, Stefan Braungardt, der
gute Kontakte zu Stadler pflegt, stapelt auf alle Fälle vor der Partie tief und
überraschte nach dem 1:1 gegen Neumarkt mit folgender Aussage: „Wir stehen punktemäßig ganz gut da. Daher stehen wir in Weiden auch nicht
unter Druck. Grundsätzlich liegen uns ja die spielstärkeren Gegner besser.
Deshalb habe ich für das Spiel in Weiden auch wieder ein deutlich besseres
Gefühl. Sicherlich hängen für uns die Trauben hoch, aber wir wollen dort
gewinnen.“
Eine Aussage, die auch Stadler
etwas überraschte. Denn er sieht ganz klar die Frohnlacher in der
Favoritenrolle: „Der VfL hat sechs Akteure in seinen Reihen, die letzte Saison
noch in der Regionalliga gespielt haben. Zudem kamen etliche junge Talente, so
dass Frohnlach eine sehr gute Mischung besitzt, die ihre Qualität schon in der
Offensive hat“, weiß Weidens Coach. Er und seine Jungs würden auf alle Fälle
nicht den Fehler machen, den derzeitigen Tabellennachbarn zu unterschätzen.
„Das wird eine ganz harte Nuss“, so Stadler weiter.
Zumal er, wie angedeutet, einige
angeschlagene Spieler hat, über deren Einsatz erst unmittelbar vor dem Anpfiff
entschieden werden wird. Sicher ist auf alle Fälle, dass der zuletzt wegen
muskulärer Probleme fehlende Innenverteidiger Johannes Kohl wieder zum Kader
gehört. Auch Stürmer Ralf Egeter, der sich gegen den SSV Jahn II eine
Platzwunde am Hinterkopf zugezogen hatte, wird auf die Zähne beißen. Ein großes
Fragezeichen steht hingegen hinter dem gegen Regensburg stark agierenden Sven
Kopp, der von den SSV-Akteuren des Öfteren in die Mangel genommen wurde. „Die
Partie ging schon ziemlich an die Substanz, so dass unter Umständen der ein
oder andere Spieler eine Erholungspause bekommen könnte“, pokert Stadler.