Vereinsmeldung vom 08.08.2013
von Stephan Landgraf
Befreiungsschlag gelungen, genügend Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben getankt – die SpVgg SV Weiden ist nach dem 6:2 gegen die SpVgg Jahn Forchheim, dem ersten Saisonerfolg, in der Fußball-Bayernliga endgültig angekommen. „Der Erfolg tut uns gut, wenngleich wir uns dadurch nicht blenden lassen“, sagt Trainer Christian Stadler vor der schweren Auswärtshürde am Sonntag um 18 Uhr beim oberpfälzer Rivalen ASV Neumarkt. Der Jubel nach dem Sieg gegen die Oberfranken war groß, die Mannschaft feierte sich und ließ sich von den Fans bejubeln. Zu Recht, wobei der Weidener Coach gewaltig auf die Euphoriebremse steigt. „Es war ein hochklassiges Match auf Messers Schneide, das wir ohne weiteres auch verlieren können“, blickt Stadler zurück. Und es sei vom Spiel her genauso gelaufen wie bei der 1:5-Niederlage TSV Großbardorf. Der einzige Unterschied: „Gegen Forchheim haben wir konsequenter gespielt und wollten den Sieg vielleicht einen Tick mehr. Und wir haben endlich die sich uns gebotenen Chancen genutzt. Meine Spieler lernen von Partie zu Partie dazu“, analysiert der SpVgg SV-Trainer. Angesichts der Tatsache, dass in der Bayernliga heuer ein weitaus höheres Niveau geboten werde als das in der Vorsaison der Fall war, gehöre, so Stadler, auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Glück, das die SpVgg SV sich gegen Forchheim sicherlich erzwungen hat. Glück, das sie sich in den nächsten Partien immer wieder verdienen muss. „Die Liga ist brutal ausgeglichen. Bis auf ein paar Ausnahmen kann jeder jeden schlagen. Das macht diese Klasse heuer so interessant“, weiß der 40-Jährige. „Von wegen: Die Bayernliga sei eine bessere frühere Landesliga. Ganz im Gegenteil: Die Bayernliga hat diese Saison meines Erachtens ein Niveau wie vor vier bis fünf Jahren die Regionalliga.“ Daher ist die Vorgabe für seine Elf am Sonntag in Neumarkt auch klar: Die individuellen Fehler müssen weiter minimiert werden, in der Defensive soll noch kompakter gestanden werden und in der Rückwärtsbewegung nach Ballverlusten ist eine noch bessere Ordnung erforderlich. „Setzen wir das um, dann haben wir in Neumarkt durchaus unsere Chance“, weiß Stadler. Der schätzt den gastgebenden ASV, den er zuletzt beobachtete, als unbequeme Mannschaft ein, die besonders heimstark sei. In der Tat sammelten die Neumarkter um Trainer Erich Hock alle ihrer bislang vier Punkte auf heimischen Rasen. So gab es gegen den TSV Großbardof ein 2:0 und zuletzt gegen den SSV Jahn Regensburg II ein 0:0. „Der ASV ist zuhause sehr unbequem zu spielen. Zumal sie auf dem engen DJK-Sportplatz ihre Tugenden Laufbereitschaft und Zweikampfstärke umso besser in die Waagschale werfen können“, sagt der Weidener Trainer. Er bezeichnet den ASV Neumarkt als „unberechenbare Aufgabe, für deren Bewältigung seine Akteure erneut eine absolute Topleistung abrufen müssen“. „Erichs Elf ist robust, bevorzugt das Konterspiel und agiert oftmals mit langen Bällen. Darauf müssen und werden wir vorbereitet sein. Unser Ziel ist es, unser Konzept durchzuspielen. Und wir müssen im Vergleich zu Forchheim nochmals eine Schippe drauflegen“, gibt Stadler als Marschroute vor. Dazu kann er nahezu auf den gleichen Kader bauen, der letztes Wochenende zur Verfügung stand. „Ich habe, personell gesehen, zurzeit die Qual der Wahl“, so Stadler, der daher immer auf den jeweiligen Gegner ausgerichtet seine 18 Spieler nominiert. Lediglich Innenverteidiger Johannes Kohl, der sich gegen Forchheim eine Muskelverletzung in der Leistengegend zugezogen hatte, muss rund zehn Tage pausieren. Mit dem zuletzt urlaubsbedingt fehlenden Marijo Pavlovic kehrt hingegen ein wichtiger Akteur zurück. Auch Verteidiger Benjamin Scheidler ist nach seiner Muskelverletzung wieder einsetzbar. Es fehlen aber die angeschlagenen bzw. sich im Aufbau befindlichen Thomas Schneider, Achim Lautenbacher, Michael Drechsler, Johannes Scherm und Sebastian Braun. Wobei die A-Junioren bereits in einigen Testpartien im Jugendbereich schon wieder Spielpraxis sammelten. „Über die endgültige Aufstellung entscheide ich nach dem Abschlusstraining am Freitagabend“, lässt sich Stadler nicht zu sehr vorab in die Karten schauen.