Vereinsmeldung vom 01.08.2013
von Stephan Landgraf
Ruhe bewahren und sich konzentriert auf die nächste Partie vorbereiten – das war das Motto des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden während den Trainingseinheiten in dieser Woche. Ob die Mannschaft von Trainer Christian Stadler dies umgesetzt hat, muss sie am Freitag um 19 Uhr im Heimspiel im Sparda-Bank-Stadion gegen den momentanen Tabellenführer SpVgg Jahn Forchheim zeigen. „Die Jungs haben toll mitgearbeitet, wir hatten richtig Zug drinnen“, sagt der Weidener Coach, der seiner Elf gegen den Spitzenreiter Einiges zutraut. Der Start des letztjährigen Landesliga-Meisters in die neue Spielzeit ist nach den drei Niederlagen gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth, die DJK Ammerthal und den TSV Großbardorf natürlich alles andere als gelungen. Grund zur Panik und zur Unruhe sieht Stadler aber trotzdem nicht. „Uns war angesichts des schweren Auftaktprogramms klar, dass es so laufen kann. Die Bäume wachsen für uns noch nicht in den Himmel“, so der Weidener Trainer. In der Tat mussten seine Akteure in den ersten Begegnungen zum Teil bitteres Lehrgeld bezahlen. Lehrgeld, das auch etwas am Selbstvertrauen nagt, wobei Stadler Nichts auf sein gefestigtes Team kommen lässt. „Meine Spieler wussten, dass es so laufen kann. Sie sind aber charakterlich so stark, dass sie damit umzugehen wissen“, ist er sich sicher. Zumal seine Elf in allen drei bislang absolvierten Matches keineswegs Kanonenfutter gewesen sei, sondern sich immer auf Augenhöhe befunden habe. Einzig die durchwachsene Leistung im Heimderby gegen Ammerthal wurmt Stadler. Ansonsten liege man im Plan: „Wir wurden nach dem Amberg-Spiel im Pokal auf eine Stufe zu den Spitzenteams gehoben. Was wir aber definitiv nicht sind. Unser Anspruch ist ein anderer. Daher ist es für mich keine Überraschung, dass wir noch nicht gepunktet haben“, sagt der SpVgg SV-Trainer. Klar wäre es schön gewesen, den einen oder anderen Zähler einzufahren. Aber angesichts der Kaliber, mit denen man sich in der ersten Saisonphase auseinander zu setzen habe, sei der bisherige Verlauf für ihn keine Überraschung. „Dann rollen wir halt das Feld von hinten auf. Wir haben gezeigt, dass wir jeden schlagen können“, gibt sich der 40-Jährige optimistisch. Allerdings muss die Wasserwerk-Elf gegen Forchheim eine Schippe drauflegen. Die Oberfranken stehen derzeit verlustpunktfrei auf dem ersten Platz und gewannen ihre bisherigen Partien mit 3:2 in Großbardorf, 1:0 gegen den SSV Jahn Regensburg II und zuletzt 1:0 in Neumarkt. Am Mittwoch gab es zudem einen 5:0-Sieg im Toto-Pokal beim Nord-Landesligisten TSV Nürnberg-Buch. Dieses Spiel hat Stadler auch beobachten lassen, um sich einen Eindruck über die Stärken und Schwächen der Forchheimer zu machen. Was er dort gesehen hatte, beeindruckte ihn. Die SpVgg Jahn bezeichnet der Weidener Coach als „spielstarke Mannschaft, die über eine ausgezeichnete Offensive“ verfüge. „Kein Wunder, dass Forchheim schon in der letzten Saison die Bayernliga Nord mit dominiert hat“, weiß Stadler. Der Weggang des Top-Torjägers Tom Jäckel durch den neu verpflichteten Hakim Graine vom SC Eltersdorf sei bestens kompensiert worden. Zudem stehe mit Tobias Ulbricht der SpVgg Jahn Forchheim ein weiterer brandgefährlicher Stürmer zur Verfügung. „Die Oberfranken gehören für mich zu den besten fünf Teams der Liga. Nur, wenn wir eine Top-Leistung abrufen, haben wir eine Chance“, schätzt Stadler die Chancen seiner Akteure ein. Um erfolgreich gegen den Tabellenführer zu bestehen, sei es unabdingbar, die zuletzt gezeigten individuellen Fehler abzustellen, in der Defensive konzentriert zu arbeiten und in der Offensive die sich bietenden Möglichkeiten konsequent zu nutzen. „Der Willen und die in der letzten Saison in der Landesliga oftmals gezeigte und momentan noch vermisste Effizienz sind hier gefragt“, so der Weidener Coach weiter. „Wir müssen malochen und kompakt stehen“, gibt er als Marschroute an seine Spieler aus. Bis auf den an diesem Tag noch urlaubsbedingt verhinderten Marijo Pavlovic muss Stadler weiterhin auf Verteidiger Benjamin Scheidler verzichten. Der hat nach seiner Muskelverletzung diese Woche erstmals wieder trainiert und ist sicherlich in der nächsten Woche in Neumarkt einsetzbar. Es fehlen aber die angeschlagenen bzw. sich im Aufbau befindlichen Thomas Schneider, Achim Lautenbacher, Michael Drechsler, Johannes Scherm und Sebastian Braun. Chousein Chousein ist ebenso wieder im Kader wie David Ernemann, der nach seinem Aufbautraining für die Bayernliga bereit ist.