Vereinsmeldung vom 22.07.2013
von Stephan Landgraf
Für den Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden geht es
Schlag auf Schlag. Nach der 0:2 (0:0)-Niederlage am Freitag beim
Meisterschaftsfavoriten SpVgg Oberfranken Bayreuth steht für die Mannschaft um
Trainer Christian Stadler am Dienstag um 19 Uhr das zweite Derby in Folge auf
dem Programm. Im heimischen Sparda-Bank-Stadion gibt dann die DJK Ammerthal
ihre Visitenkarte ab. „Nach dem Punktverlust in Bayreuth stehen wir nun
natürlich schon etwas unter Zugzwang“, macht der Weidener Coach keinen Hehl
daraus, dass alles andere als ein Dreier eine Enttäuschung wäre.
Enttäuscht waren er und seine Spieler nach dem Schlusspfiff
am Freitag ganz besonders. Kein Wunder, hatte doch die SpVgg SV den
Titelaspiranten nach einer tollen Vorstellung in der ersten Hälfte, einer etwas
schwächeren in der zweiten und dem Pfostenschuss von Stefan Meisel in der 75.
Minute beim Stand von 0:0 am Rande einer Niederlage. Erst in der Schlussphase
stellten die Oberfranken durch ihre kaltschnäuzige Chancenverwertung einem
Weidener Abwehrfehler den Sieg sicher. „Diese Unachtsamkeit hat uns das Genick
gebrochen“, blickt Stadler zurück. Jetzt gelte es, seine Akteure moralisch
wieder aufzubauen, um gegen die DJK Ammerthal zu gewinnen.
„Wir haben unser Lehrgeld in unserem ersten Bayernliga-Spiel
bezahlt“, gibt sich der SpVgg SV-Trainer dennoch optimistisch. Dass dies gerade
in der Phase gewesen sei, wo man wieder Zugriff auf die Bayreuther gefunden
habe, ärgere ihn nach wie vor. Dennoch sieht Stadler auch die positiven Seiten
der Niederlage: „Man hat gesehen, dass wir Bayernliga-tauglich sind. Selbst
gegen den Meisterschaftsfavoriten hielten wir mit. Wenn wir an die Leistung der
ersten 45 Minuten in Bayreuth anknüpfen und diese ein gesamtes Spiel lang
abrufen können, dann haben wir auch gegen die DJK beste Chancen“, weiß der
Weidener Coach.
Der sieht bei seiner Mannschaft demnach noch einiges
Potenzial nach oben? „In Bayreuth haben beide Teams ungemein viel taktiert.
Wenn wir in der Quote des Ballbesitzes noch zulegen, dann bin ich sehr
optimistisch“, so Stadler weiter. Ihm ist aber genauso bewusst, dass gegen
Ammerthal der Druck bei ihm und seiner Elf liege. „Wir haben es versäumt,
auswärts zu punkten. Jetzt müssen wir uns das im eigenen Stadion wieder
zurückholen“, gibt Stadler als Marschroute vor.
Zumal die DJK Ammerthal mit ihrem 3:1 (1:1)-Erfolg im Derby
beim ASV Neumarkt am Samstag schon ihr erstes Erfolgserlebnis feiern könnte.
„Ammerthal hat Selbstbewusstsein getankt und wird mit breiter Brust zu uns
kommen“, ist sich der SpVgg SV-Trainer, der mit seinem DJK-Kollegen Andi Speer
übrigens seit langem sehr gut befreundet ist, sicher. Beim Sieg in Neumarkt
trafen für die Ammerthaler Rafael Wodniok und Tobias Wiesner, zudem leistete
sich der ASV ein Eigentor.
Mit Speer und Wiesner, der zu Regionalliga-Zeiten der alten
SpVgg mit Ralf Egeter am Wasserwerk kickte, kommen neben den weiteren
Ex-Weidenern bzw. in Weiden schon trainierenden Jan Fischer, Dominik
Haller, Christopher Sommerer und die Gebrüder Christian, Norbert und Matthias
Ferstl also gute Bekannte nach Weiden. Ob Christian Ferstl
aufgrund seiner Oberschenkelverletzung allerdings eingesetzt werden kann,
entscheidet sich erst kurzfristig.
Stadlers Freundschaft und auch anderen freundschaftlichen
Bande werden für die 90 Minuten am Dienstag sicherlich etwas ruhen müssen. „Wir
kennen uns Andis Eltersdorfer Zeiten und haben auch schon gegeneinander
gespielt. Der Kontakt ist in den letzten Jahren nie abgerissen“, freut sich
Stadler auf das Wiedersehen mit Speer. „Er ist ein toller Typ und sehr guter
Trainer, der in Ammerthal, trotz der vielen personellen Wechsel vor dieser Saison,
eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt hat“, erklärt der Weidener
Trainer.
Und er weiß, wovon er spricht, denn er beobachtete Ammerthal
am Samstag gegen Neumarkt und sammelte dabei vielfältige Eindrücke. „Die DJK
besitzt eine spielstarke Truppe, in der einige sehr fähige Akteure stehen.
Klar, dass bei Ammerthal aufgrund der vielen neuen Spieler noch nicht alles
rund läuft. Aber das wird eine ganz schwere Kiste für uns. Doch die wollen wir
meistern, um den ersten Schritt zu unserem Saisonziel zu machen“, sagt Stadler.
Wen er gegen die DJK auflaufen lässt, konnte er am
Montagnachmittag noch nicht sagen. Dazu wollte er erst das Abschlusstraining am
Abend abwarten. Es könnte jedoch sein, dass er seine Startformation auf ein
oder zwei Position verändern wird. „Da werde ich je nach der Ausrichtung des
Gegners variieren“, so Stadler dazu. Fehlen wird mit Sicherheit weiterhin
Verteidiger Benjamin Scheidler, dessen Muskelverletzung sich als doch etwas
hartnäckiger herausgestellt hat. Zudem muss der SpVgg SV-Coach auf die
angeschlagenen bzw. sich im Aufbau befindlichen Thomas Schneider, Achim
Lautenbacher, Michael Drechsler, Johannes Scherm, Chousein Chousein und
Sebastian Braun
verzichten.