Vereinsmeldung vom 21.04.2013
von Stephan Landgraf
„In Weiden zu Hause – in der Bayernliga dahoam!“ Zusammen
mit „Meister Landesliga Nordost“ und „Bayernligaufsteiger 2013“ prangert dies
in großen Buchstaben auf den Aufstiegs-T-Shirts der SpVgg SV Weiden. Sie waren
am Freitagabend, nach dem Abpfiff des 2:2 (1:1) gegen den TSV Nürnberg-Buch, bei
den Spielern um Trainer Christian Stadler, den Verantwortlichen und den Fans ganz
begehrte Utensilien. Eine bleibende Erinnerung an eine überragende Spielzeit
2012/13, die mit der Meisterschaft gekrönt wurde. Andenken, die die Spieler bei
den übers ganze Wochenende dauernden Feierlichkeiten gar nicht mehr auszogen.
90 spannende und packende Minuten bekamen die Zuschauer am
Freitag im Sparda-Bank-Stadion geboten, ehe das Unentschieden gegen die
Mittelfranken feststand. Ein Punktgewinn, der der SpVgg SV Weiden zum Titel
reichte. Nach der Begegnung gab es logischerweise kein Halten mehr. Sekt- und
Bierduschen in der Fankurve und Freudengesänge der Spieler waren angesagt.
Zudem ließen die Weidener Akteure ihren Erfolgscoach hochleben.
Nach den ersten Jubelstürmen auf dem Platz folgte die große
Sause im VIP-Raum des Funktionsgebäudes, ehe zu späterer Stunde die Kneipen in
der Weidener Innenstadt unsicher gemacht wurden. Am Samstagmorgen, bis zu dem
die meisten SpVgg SV-Spieler und -Verantwortlichen keinen Schlaf gefunden
hatten, ging es zum Weißwurstfrühstück. Am Abend stand der Besuch der
Regionalliga-Basketballer in der Mehrzweckhalle auf dem Programm, ehe es zum
Essen in ein griechisches Lokal in der Fußgängerzone ging. Anschließend wurde
nochmals die Nacht zum Tage gemacht.
SpVgg SV-Vorsitzender Kurt
Haas zeigte sich nach der Partie, wie alle anderen, überglücklich: „Unsere
Mannschaft hat sich über die gesamte Spielzeit hinweg sensationell verkauft –
eine absolut glänzende Saison“, sagte Haas. Auch wenn das Unentschieden gegen einen
couragiert auftretenden TSV Nürnberg-Buch nicht brillant gewesen sei, dürfe man
nicht vergessen, dass die Mannschaft mit ihrer Nervosität zu kämpfen gehabt
habe. „Ich möchte den Vergleich mit dem FC Bayern München nicht nochmals
heranziehen. Das haben andere schon gemacht. Aber die Art und Weise, wie unsere
Meisterschaft zustande kam, kann man schon ein wenig mit der der Münchener
gleichsetzen.“
Zweiter SpVgg SV-Vorsitzender Dietmar Paulus schlug in die gleiche Kerbe: „Wir haben vor der
Saison das knallharte Ziel ‚Meisterschaft‘ ausgegeben. Es ist beeindruckend,
wie das Team und der Trainerstab dies durchgezogen hat“, lobte er deren
Einstellung. Es sei eine phänomenale Leistung gewesen, die mit dem Titel
gekrönt worden sei.
Albert Stowasser, der Schatzmeister der SpVgg SV Weiden, sprach von
einem „mehr als verdienten Bayernliga-Aufstieg“. Zwar habe die Lockerheit gegen
Nürnberg-Buch etwas gefehlt, aber es sei stark gewesen, wie die Mannschaft den
zweimaligen Rückstand weggesteckt habe. „Vor allem die Kameradschaft und der
respektvolle Umgang der Akteure untereinander und mit der Vorstandschaft sind
für mich wichtige Gründe für den Titel gewesen. Was die Truppe seit
Saisonbeginn Woche für Woche gezeigt hat, hat mich begeistert“, sagte
Stowasser.
Dem Sportlichen Leiter der Weidener, Thomas Binner, fehlten zunächst die Worte. Erst nachdem er sich von
der Sektdusche auf dem Spielfeld getrocknet hatte, meinte er, dass der Aufstieg
ein Verdienst des gesamten Vereins gewesen sei. „Es hat alles gepasst. Der
Charakter der Mannschaft ist unglaublich. Die Jungs sind eine verschworene
Gemeinschaft. Sie haben alle an einem Strang gezogen, so dass wir in der neuen
Saison endlich wieder in der Bayernliga spielen können. Das ist die Liga, in
die die SpVgg SV einfach hineingehört.“
Von den Gefühlen überwältigt war auch Trainer Christian Stadler. „Das war der Lohn
für eine absolut geile Saison“, sagte der 39-Jährige. Dass man so früh Meister
werde, könne man nicht planen. Da müsse schon alles optimal laufen. „Das ist es
auch. Wir haben die Landesliga Nordost dominiert“, resümierte der SpVgg
SV-Coach. Ihn begeisterte vor allem der absolute Wille seiner Elf, die es auch
in schwierigen Phasen geschafft habe, ruhig zu bleiben und sich gegenseitig zu
helfen. „Es hat einfach ein Rädchen ins anderen gegriffen.“
Ein Faktor, der auch für Kapitän Peter Schecklmann ausschlaggebend war: „Wir sind ein verschworener
Haufen. Jeder hat für jeden gekämpft.“ Das habe man auch im Spiel gegen
Nürnberg-Buch gesehen, als man sich trotz des zweimaligen Rückstands nicht
aufgegeben habe. „Wenn man am achtletzten Spieltag Meister wird, hat man schon
etwas Besonderes erreicht“, so der Spielführer der Weidener.
Mitgefiebert hat auch Stefanie
Sperrer, die Vorsitzende des Vereins zur Jugendförderung e. V. der SpVgg SV
Weiden. „Ich freue mich über den Erfolg unserer ersten Mannschaft. Sie ist das
Aushängeschild des Vereins. Und wenn dieses erfolgreich spielt, ist das auch
ein Ansporn für unsere Jugendlichen.“
Klaus Hartung,
seit sechs Jahren Stadionsprecher der Weidener und früher Schriftführer der
„alten SpVgg“, hatte mit seinem Verein schon einige Meisterschaften miterlebt.
Aber diese war auch für ihn etwas Einmaliges. „Was das Team geschafft hat, ist
schon sensationell. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir in den letzten Jahren
zwei Vereinsneugründungen zu bewältigen hatten. Vor diesem Hintergrund ist es unglaublich,
wie gefestigt die Landesliga-Elf in dieser Saison aufgetreten ist. Ein
Verdienst der Spieler, der Trainer und des gesamten Klubs“, sagte Hartung.