Vereinsmeldung vom 18.04.2013
von Stephan Landgraf
Für die große Sause ist angerichtet: Der SpVgg SV Weiden reicht am Freitag um 19 Uhr im Heimspiel im Sparda-Bank-Stadion gegen den TSV Nürnberg-Buch schon ein Punkt zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Fußball-Bayernliga. „Den Titel wollen wir mit einem Sieg unter Dach und Fach bringen. Allerdings wird die Partie gegen die Mittelfranken kein Selbstläufer“, warnt Weidens Trainer Christian Stadler sein Team vor allzu großer Überheblichkeit. Seit Mittwochabend ist es klar: Die SpVgg SV kann schon mit einem Teilerfolg gegen Nürnberg-Buch die letzten vorhandenen rechnerischen Zweifel beseitigen. Denn der unmittelbare Verfolger SV Etzenricht leistete sich beim FC Vorwärts Röslau eine 1:2-Niederlage und kann, sollte die SpVgg SV nicht verlieren, aus den noch ausstehenden sieben Begegnungen den 21-Punkte-Vorsprung der Wasserwerk-Elf dann auch nicht mehr einholen. „Klar, die Etzenrichter Niederlage spielt uns in die Karten. Wir wollen den ersten Matchball, zumal vor eigenem Publikum, sofort nutzen“, gibt Stadler unmissverständlich als Marschroute aus. Allerdings gelte es, mögliche Aufstiegsfeierlichkeiten zumindest für 90 Minuten nochmals komplett auszublenden. „Die Begegnung wird kein Selbstläufer, uns steht ein hartes Spiel bevor“, so der SpVgg SV-Trainer weiter. Die Begegnung gegen die Nürnberger ist also nicht nur für Stadler eine besondere, sondern ebenso für SpVgg SV-Vorsitzenden Kurt Haas. Er kann, läuft alles nach Plan, mit dem Landesliga-Titel den größten Erfolg in seiner bisherigen Amtszeit feiern. Aber Haas ist auch seit knapp 20 Jahren Mitglied beim TSV Nürnberg-Buch. Zwei Herzen schlagen somit in seiner Brust: „Der Verein aus sogenannten ‚Knoblauchsland‘ – der Gemüsekammer der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen – ist ein sehr sympathischer Verein“, weiß Haas. Außerdem, so der SpVgg SV-Chef, haben die Mittelfranken einen „gewissen Wert für die Weidener.“ Denn die Mannschaft von Trainer Roland Frey hat in der Rückrunde bei sich zuhause alle potenziellen Konkurrenten der SpVgg SV geschlagen und damit sicherlich einen gewissen Anteil an der Weidener Meisterschaft. So gewannen die Nürnberger mit 3:0 gegen den SV Etzenricht, mit 2:1 gegen Dergahspor Nürnberg und mit 2:1 gegen den SV Friesen. Lediglich die Stadler-Truppe setzte sich bei den Mittelfranken mit 6:2 durch. „Ich hoffe, dass wir sie dennoch schlagen. Der TSV hat sicherlich Respekt vor uns, auch wenn er nach uns derzeit die beste Mannschaft der Rückrunde ist“, so Haas weiter. Ein Faktor, den Stadler ebenso ins Kalkül zieht. „Die Mittelfranken haben in der Rückrunde in 13 Begegnungen 24 Punkte geholt. Wir aus elf derzeit 31. Es ist also ein echtes Rückrunden-Spitzenspiel, das uns und unsere hoffentlich zahlreich erscheinenden Fans erwartet.“ Allerdings weiß der Weidener Trainer um die Stärke seines Teams, auf die er sich im bisherigen Saisonverlauf immer verlassen konnte. „Die Jungs sind ungemein fokussiert und konzentriert. Sie haben die Spielzeit 2012/13 dominiert und wollen nun die erste Chance nutzen, um den Lohn dafür zu ernten“, schätzt er den Charakter seiner Akteure hoffentlich durchaus richtig ein. Er kann gegen die Mittelfranken bis auf die Langzeitverletzten David Ernemann und Thomas Schneider wohl nahezu seine Bestbesetzung aufbieten. Johannes Kohl hat seinem Muskelfaserriss gegen die SpVgg Oberkotzau diese Woche wieder mit dem Lauftraining begonnen, ein Einsatz gegen den TSV Nürnberg-Buch dürfte aber noch zu früh kommen. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter Christoph Hegenbart, mit 21 Treffern der momentan beste Torschütze der Landesliga Nordost. Er musste wegen Rückenproblemen zuletzt schon gegen Dergahspor Nürnberg passen, die Entscheidung über sein Mitwirken wird erst unmittelbar vor Spielbeginn getroffen.