Vereinsmeldung vom 24.10.2012
von Stephan Landgraf
Der Fußball-Landesligist SpVgg SV Weiden sehnt die Winterpause
herbei. „Wir bekommen gegen den BSC Saas Bayreuth gerade mal elf gesunde
Spieler zusammen“, sagt Trainer Christian Stadler vor dem Auswärtsspiel am
Sonntag um 14 Uhr bei den Oberfranken – gleichzeitig die letzte Hinrunden-Partie
der Saison. Trotz der enormen Sorgen will er im letzten Auswärtsspiel des
Oktobers nicht als Verlierer vom Platz gehen.
Auch wenn die SpVgg SV personell auf dem Zahnfleisch
daherkommt, lässt dies der Weidener Coach nicht als Entschuldigung für eine
mögliche Niederlage gelten: „Unser Kader ist sicherlich stark genug, um auch in
Bayreuth zu bestehen. Wenngleich die angeschlagenen und fehlenden Akteure nicht
leicht zu ersetzen sind.“ Zu den Dauerverletzten gesellte sich am letzten
Wochenende beim 4:1-Erfolg im Spitzenspiel gegen die SG Quelle Fürth noch Ralph
Egeter. Der Stürmer zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und ist
für rund vier Wochen zu Zuschauen verdammt.
Nicht viel besser geht es derzeit seinem kongenialen
Sturmpartner Christoph Hegenbart, zuletzt dreifacher Torschütze. Er hat gegen
Fürth einen Schlag auf die Wade bekommen und bangt um seinen Einsatz in
Bayreuth. Genauso geht es Innenverteidiger Johannes Kohl, der gegen die
Mittelfranken mit einer Leistenverletzung aufgelaufen war.
„Es ist ein Spiel mit der Zeit. Beide Akteure sind
tagtäglich in Behandlung. Es wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden,
ob sie auflaufen können oder nicht“, so Stadler. Der darf sich aber immerhin
wohl auf die Rückkehr seines Kapitäns Peter Schecklmann freuen und wird in
Bayreuth die eh schon ausgedünnte Ersatzbank mit Akteuren aus dem
Kreisklassen-Team auffüllen. „Es ist nicht leicht. Zumal wir in der letzten
Woche mit einer Grippewelle zu kämpfen hatten und einige meiner Spieler noch
nicht bei vollen 100 Prozent sind“, schätzt der Weidener Coach die Situation
richtig ein.
Denn mit dem BSC Saas Bayreuth erwartet die Oberpfälzer eine
„echte Hausnummer“. Der momentane Tabellenneunte, der am letzten Spieltag mit
einem 3:1 beim FC Vorwärts Röslau ein Erfolgserlebnis feierte und von
Ex-Bundesliga-Profi Armin Eck trainiert wird, ist auf eigenem Platz nicht zu
unterschätzen. Immerhin wurden 21 der derzeit 23 Punkte zuhause eingefahren.
„Die Bayreuther sind in der Abwehr gut organisiert und
verfügen über ein robustes Team, das körperbetont und schnell über die
Außenbahnen spielt“, weiß Stadler, der den BSC zuletzt in Röslau beobachtet
hat. Mit welcher taktischen Marschrichtung er diese Nuss knacken will, wollte
er noch nicht komplett preisgeben. Denkbar ist jedoch, schon alleine wegen der
Verletzungssorgen, eine etwas defensivere Taktik als in den letzten Partien.
„Wir werden die Bayreuther sicherlich nicht an die Wand
spielen. Aber wir wollen auch nicht als Verlierer vom Platz gehen“, gibt der
SpVgg SV-Coach als Marschroute an seine Jungs vor. Die haben die
„Oktober-Wochen der Wahrheit“ mit den
schweren Partien gegen Röslau, Fürth und Friesen bis auf den 0:4-Ausrutscher
beim SV Friesen gut überstanden. Ziel war es, dass nach diesem Monat der zweistellige
Vorsprung auf die Verfolger Bestand hat. Kein unmögliches Unterfangen, zumal sich
Fürth und Friesen an diesem Wochenende im direkten Aufeinandertreffen
gegenseitig die Punkte nehmen und der Tabellendritte SV Etzenricht im Heimspiel
gegen den FSV Bayreuth einen ebenso unbequemen Gegner vorgesetzt bekommt wie
die SpVgg SV Weiden.