Vereinsmeldung vom 23.09.2015
von Tobias Mühlsteff
„Wir brauchen nichts zu dramatisieren - wir sind voll im Soll!“
Bereits das dritte Saisonspiel absolviert. Zwei Spiele verloren – eins gewonnen. Spielleiter und Vorstand der SpVgg Oberfranken Bayreuth Frauenabteilung Peter Kraus im Interview mit Oldschdod TV Mitarbeiter Tobias Mühlsteff.
Wie geht’s Ihnen so als verantwortlicher Frauenspielleiter nach dem Saisonauftakt?
„Wir selbst sehen uns nach nun 3 absolvierten Spielen im Soll, ärgerlich ist lediglich das man es versäumte nach dem unerwarteten
Auswärtssieg in Nabburg zuhause gegen den Mitaufsteiger Bischofsheim
nachzulegen und den ersten Heimspielsieg einzufahren.
Viel zu pomadig, umständlich und keine
Aggressivität in den Zweikämpfen führten zu einer verdienten
Heimspielniederlage. Das man beim Bayernligaabsteiger Karsbach dann die
unglückseligen Versuche, es immer fussballerisch zu lösen, gegen
Kampfbereitschaft und Leidenschaft tauschte, kam auch das Selbstvertrauen und
die Leichtigkeit wieder zurück.
Trotz einer 3:0 Auswärtspleite geht man
weiterhin unbeirrt das Projekt „Herzbumbern – LandesligaKlassenerhalt“ an. Für
und zählt nur der Klassenerhalt!“
Trainerin Renny Kraus meint, die Mannschaft hat jedenfalls kämpferisch und leidenschaftlich dagegen gehalten. Wie sehr musste Sie trotzdem ihr Team nach der 0:3 Niederlage gegen den Bayernligaabsteiger Karsbach wieder aufrichten, Herr Kraus?
„Direkt nach der Partie war die Stimmung bei allen ziemlich niedergeschlagen. Wir haben
uns deutlich über den Wert geschlagen geben müssen. Und eigentlich war unser
Spiel über weite Strecken okay – wir hatten in der ersten Halbzeit gute
Möglichkeiten, haben schöne Konter gespielt und hinten nicht viel zugelassen.“
Am Ende stand es trotzdem 0:3.
„Der erste Torschuss der Karsbacher war drin. Sie haben gut gespielt das müssen wir
respektieren. Jedoch darf man nicht vergessen dass mit dem Distanzabschluss von
Stephanie Schneck in der ersten Hälfte lediglich das Aluminium den verdienten
Führungstreffer vereitelte. Wir erarbeiteten uns in der zweiten Halbzeit zu
wenig Torchancen, haben zwar Druck gemacht, aber das letzte Quäntchen hat
gefehlt.“
Braucht die Mannschaft nach dem Aufstieg noch mehr Zeit, um sich zu finden?
„Fakt ist, dass viele neue Spielerinnen aus vielen anderen Ligen kamen, mit wenig bis
gar keiner höherklassigen Ligaerfahrung. Sie müssen sich erstmal an die
Landesliga und unser Spielsystem gewöhnen. Das braucht Zeit, man muss Routine reinbekommen. Das sieht man an den Fehlpässen im Spiel…..“
Sind es wirklich nur dies Anpassungsprobleme?
„Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen lassen. Wir haben Qualität!“
Aber wenig Selbstvertrauen …
„Das müssen und werden wir uns nun im Training holen.“
Wie kritisch schätzen Sie die Lage ein?
„Wir brauchen die Situation nicht zu dramatisieren. Fakt ist, dass wir das Heimspiel
gegen Bischofsheim verschenkt haben. Wir bleiben daher ruhig und arbeiten
weiterhin hart im Training, dann werden wir auch wieder die nächsten Punkte
einfahren. Noch stehen wir am Anfang der Saison.“
Wie realistisch ist die Hoffnung von Trainerin Renny Kraus, wenn sie meint, ein Erfolg könnte die
schnelle Wende bewirken?
„Da gebe ich Ihr vollkommenes Recht. Aber leichter wird es nicht, dieses
Erfolgserlebnis herbeizuführen, wenn man in Karsbach 0:3 verliert.“
Wie kommt das Team jetzt aus dem mentalen Loch raus?
„Erstens habe ich nicht den Eindruck das sich unsere junge Mannschaft in einem mentalen Loch befindet, zweitens wüsste ich trotzdem als erfahrener Ex-Spieler dass man da nur dagegen ankommt indem positives Denken und Erleben im Vordergrund steht. Die Situation annehmen, ankämpfen, sich nicht hängen lassen oder gar
resignieren. Sonst fehlen ein paar Prozent. In der Landesliga geht es knallhart
zu.“
Kommt Ihnen da der
Club mit seinem Ex-Bundesligaspieler Marc Oechler als Trainer gerade recht?
Schliesslich ist die Regionalligareserve des 1.FC Nürnberg klarer Favorit!
„Vielleicht. Aber wir spielen zu Hause und wollen diesen Erfolg. Für uns geht es darum,
stabil zu stehen und uns Stück für Stück Selbstvertrauen zu holen. Selbstvertrauen
um nicht nur bis zum Sechzehner guten Fußball zu spielen, dann kommt auch die
Genauigkeit wieder zurück. Wir wollen es einfach zu kompliziert machen, anstatt
mal abzuschließen. Immerhin in puncto Ballbesitz darf der Auftritt in Karsbach neben
der bereits erwähnten Leidenschaft als Fortschritt bezeichnet werden. Wie
gesagt, wir haben die Qualität und vertrauen unserem jungen Kader. Zusätzlich steht uns
bald unsere Mittelstürmerin Christina Heri nach der Entbindung ihres 2. Kindes
zur Verfügung. Christina Heri wechselte bereits im Januar diesen Jahres vom FC
Augsburg zur Altstadt und arbeitete bereits mit der Trainerin Renny Kraus beim
FC Pegnitz äußerst erfolgreich zusammen. Christina Heri sorgte mit druckvollen
Angriffsspiel und vielen Treffern für den damaligen Klassenerhalt. Uns
gehört die Zukunft – für die Gegenwart kämpfen wir und werfen alles in den Ring
was wir haben.
Vielen herzlichen Dank für das offene und nette Gespräch.
„Nichts zu danken, gerne geschehen – ich bedanke mich für die Möglichkeit unsere
Frauenabteilung zu repräsentieren.“
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