Vereinsmeldung vom 15.11.2013
von Stephan Landgraf
Offene Rechnungen sind dazu da, sie zu begleichen. Und genau
das will der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden am Samstag um 15 Uhr, wenn
der Tabellenvierte TSV Großbardorf im Sparda-Bank-Stadion zu Gast ist.
„Natürlich wollen wir uns für das 1:5 aus der Hinrunde revanchieren“, gibt
SpVgg SV-Trainer Christian Stadler als Marschroute vor.
Rückblick: Am dritten Spieltag der Saison kamen die Weidener
in Großbardorf mit eben diesem Ergebnis gehörig unter die Räder. Es war die
bislang höchste Niederlage, die die SpVgg SV-Kicker bislang kassierten. Schon
nach 45 Minuten lagen sie mit 0:3 hinten, den Ehrentreffer erzielte zum
Endstand Christoph Hegenbart. „Da war jeder Schuss der Großbardorfer ein
Treffer“, erinnert sich der Weidener Trainer, dessen Elf damals sicherlich
nicht schlecht gespielt hatte.
Die Unterfranken um Coach Hansjürgen Ragati, die in der
abgelaufenen Spielzeit in der Aufstiegsrelegation mit 0:1 und 1:6 am
Regionalligisten SpVgg Bayern Hof gescheitert waren, gehören auch heuer wieder
zu den heißesten Anwärtern auf den zweiten Tabellenplatz. „Sie verfügen über
ein tolles und spielstarkes Team, das in der Offensive ganz klar seine Stärken
hat“, weiß Stadler.
Ein Blick auf die Tabellen unterstreicht dies: Der aktuelle
Vierte verfügt mit 47 erzielten Toren über den besten Angriff der Liga, ist
aber auf der anderen Seite ebenso anfällig, wie die bereits eingefangenen 36
Gegentreffer untermauern. Mit Alexander Mantlik (14 Tore) und Manuel Leicht
(10) stehen zudem der derzeit beste und drittbeste Torjäger in den TSV-Reihen.
Daher ist die Taktik für den SpVgg SV-Coach klar: „Wir müssen versuchen, dem
Spiel unseren Stempel aufzudrücken und Großbardorf unter Druck setzen.
Allerdings dürfen wir nicht ins offene Messer laufen.“
Ein Spagat, den es mit äußerster Vorsicht zu bewältigen
gilt. Denn auch die Gastgeber erwiesen sich in der Defensivarbeit zuletzt alles
andere als sattelfest. Auch wenn der Start in die „entscheidenden Wochen“, wie
Stadler die Begegnungen bis zur Winterpause tituliert hatte, besser war als der
Beginn der Hinrunde, so war das Unentschieden im Oberpfalz-Derby bei der DJK
Ammerthal am letzten Wochenende doch eher in die Kategorie „unnötiger
Punktverlust“ einzuordnen.
Die SpVgg SV-Kicker spielten auf den regennassen und
tiefen Untergrund zwar eine gute Partie, aber sie leisteten sich halt auch den
Luxus vieler leichter Ballverluste, die die DJK eiskalt ausnutzte, und ließen
zudem viele Großchancen liegen.
„Klar ärgert mich es, dass wir das 2:0 nicht nach Hause
geschaukelt haben. Nach einem schon fast zu perfekten Auftakt versäumten wir
es, Ruhe ins Spiel zu bringen und es zu kontrollieren. Durch die fehlende
Zuordnung bei der Standardsituation, die zum 1:2 führte, haben wir den Gegner
wieder aufgebaut. Dabei ging unser Konzept, zumindest zu Beginn, voll auf“,
blickt Stadler zurück.
„In den zweiten 45 Minuten hatten wir viel mehr Ballbesitz
und spielten uns Chancen um Chancen heraus. Was wir da gespielt haben, gefiel
mir sehr gut“, sagte Stadler. „Wir mussten leider bis zum Schluss zittern, was
bei konsequenterer Chancenverwertung nicht nötig gewesen wäre. Ich denke, dass
das Unentschieden für beide Mannschaften ein Punktverlust ist. Für Ammerthal,
weil es in der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen musste. Und für uns,
weil wir das 2:0 nicht über die Zeit brachten“, so Stadler weiter. Dennoch
lobte er die Moral seines Teams, das in der zweiten Halbzeit nicht aufgab und
für seine Anstrengungen belohnt wurde.
Eine Moral, die die Weidener am Samstag gegen Großbardorf
erneut an den Tag legen müssen. „Das wird sicherlich ein technisch hochwertiges
Spiel, denn Großbardorf wird sich bei uns keineswegs verstecken“, blickt
Stadler nach vorne. Die Begegnung sei für ihn vorentscheidend im Kampf um Platz
2, danach werde man wissen, wo man sie einzuordnen habe. „Wenn wir Großbardorf
knacken, dann blieben wir vorne dabei. Jetzt wird sich zeigen, ob und wie
stabil wir sind“, so der SpVgg SV-Coach weiter.
Personell steht ihm nahezu der gleiche Kader wie in der
Vorwoche zur Verfügung, wobei Stadler wegen des zeitgleichen Spiels der
Kreisliga-Elf wohl den einen oder anderen Akteur abstellen wird. Verzichten
muss er neben den Dauerverletzten dieses Mal auch auf Innenverteidiger Benny
Scheidler, der sich eine Zerrung zuzog.