Vereinsmeldung vom 08.07.2013
von Stephan Landgraf
Zwei Unentschieden, drei Siege – die bisherige Bilanz des
Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden in der Vorbereitung kann sich sehen
lassen. „Man darf diese Ergebnisse sicherlich nicht überbewerten, aber wir
befinden uns auf einem guten Weg“, sagt Trainer Christian Stadler, für dessen
Team am Mittwoch um 19 Uhr in der 1. Qualifikationsrunde des Toto-Pokals beim
SV Etzenricht antritt. Nachdem für die Weidener die erste Testphase
abgeschlossen ist, zieht der SpVgg SV-Coach in unserem Interview ein erstes
Resümee und blickt auf den Saisonstart am 19. Juli um 19 Uhr bei der SpVgg
Oberfranken Bayreuth.
Herr Stadler: Am Sonntag gab es gegen den Ligakonkurrenten SpVgg
Selbitz einen deutlichen 4:1 (1:1)-Erfolg. Wie bewerten Sie die Leistung Ihrer
Mannschaft?
Christian Stadler:
Vom Ergebnis her bin mehr als zufrieden, stellenweise auch mit dem Spiel meiner
Jungs. Auch wenn es nur ein Testspiel war und ich nochmals viel ausprobiert und
durchgewechselt habe, konnte man – wie schon gegen den Süd-Bayernligisten VfB
Eichstätt – sehen, dass wir mit gestandenen Bayernliga-Mannschaften mithalten
können. Klar ist jedoch auch, dass weder wir noch Selbitz in dieser Begegnung
alles aufgedeckt haben.
An was lag es konkret, dass Ihre Elf gegen die SpVgg Selbitz so klar
die Oberhand behielt?
Christian Stadler:
Entscheidend war sicherlich, dass wir in der Halbzeit spritziger, aggressiver
und schneller waren. Selbitz hatte, so mein Trainerkollege Sven Lauterbach,
einige verletzte Stammspieler, die nicht eingesetzt werden konnten. Das merkte
man dem Spielrhythmus an, zumal wir in der zweiten Halbzeit durch unsere sieben
Auswechslungen personell nochmals nachlegen konnten und dadurch konditionelle
Vorteile hatten.
Wie lautet dann Ihr Fazit der bisherigen Vorbereitung?
Christian Stadler:
Unsere Struktur und Ordnung passt inzwischen ganz gut, wenngleich wir noch
einige Details besser machen müssen. Vor allem wenn wir das Spiel machen
müssen, tun wir uns, wie die Spiele gegen Raigering und den SC Luhe-Wildenau
gezeigt haben, noch etwas schwer. Hier müssen wir noch schneller, direkter und genauer
den Ball spielen. Aber das kriegen wir bis zum Saisonbeginn sicherlich hin, wir
sind auf einem guten Weg.
Sie haben ja in allen Testspielen viel, immer alle einsatzfähigen
Akteure zum Einsatz gebracht und auch taktisch Einiges ausprobiert. Sind Sie mit
den Leistungen der Neuzugänge zufrieden?
Christian Stadler:
Vollkommen, unsere Neuen haben sich bestens integriert und heizen den
Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft ungemein an. Das Niveau wurde auf eine
neue Stufe gehoben. Dank unseres großen Kaders, der leistungsmäßig ganz eng
zusammengerückt ist, habe ich nun wesentlich mehr taktische Varianten zur
Verfügung. Wir sind flexibler geworden und können uns auf den jeweiligen Gegner
ganz anders einstellen wie zuletzt in der Landesliga.
Wer hat Sie in der Vorbereitung bislang besonders angenehm überrascht?
Christian Stadler:
Jemanden konkret herauszuheben, wäre falsch. Denn der komplette Kader hat
bislang ganz toll mitgezogen und das umgesetzt, was ich vorgegeben habe. Aber
unsere A-Junioren, die nach ihrer langen Saison ohne Pause ins
Bayernliga-Training eingestiegen sind, und zum Teil nun körperlich dem etwas
Tribut zollen müssen, machen einen hervorragenden Job. Auch unser Neuzugang
Stefan Meisel, der in fast allen Testpartien traf, hat bewiesen, dass er eine
Verstärkung für uns ist. Er gibt uns in der Offensive weitere
Variationsmöglichkeiten und fordert unsere etablierten Stürmer, in jedem
Training und Spiel immer das Beste zu geben.
Kurz zurück zur taktischen Ausrichtung Ihrer Mannschaft? Sie hatten ja
zuletzt oft Michael Riester als rechten Außenverteidiger eingesetzt – eine neue
Position für ihn?
Christian Stadler:
Sicherlich ist es eine Option, Michael auf dieser Position spielen zu lassen. Er
hat die Übersicht und technische Möglichkeiten, diesen Job perfekt auszufüllen.
Aber, wie gesagt, das kann sich von Spiel zu Spiel ändern.
Sie sind ja bekannt, eigentlich mit einer festen Stammformation die
Spiele zu beginnen? Nachdem Sie angekündigt haben, dass nach dem letzten
Wochenende die Testphase vorbei ist, haben sie diese sicherlich nun schon fest
im Hinterkopf, oder?
Christian Stadler:
Ein gewisses Grundgerüst steht in der Tat und wird auch am Mittwoch im
Toto-Pokal in Etzenricht beginnen. Aber es gibt auch viele Positionen, für die
sich mir die Spieler in den letzten Wochen angeboten haben. Da werde ich
kurzfristig entscheiden, wen ich auflaufen lasse. Wie gesagt: Das hängt auch
immer vom Gegner ab.
Lassen Sie uns auf das erste Pflichtspiel am Mittwoch in Etzenricht
blicken? Etwas Besonderes für Sie?
Christian Stadler:
Ein Derby ist immer etwas Besonders. Wir dürfen uns von den beiden Siegen in
der abgelaufenen Saison nicht blenden lassen. Der SVE wird gegen uns sicherlich
120 Prozent geben. Aber auch wir nehmen den Pokal ernst und wollen gewinnen. Zumal
dann am kommenden Samstag ein Aufeinandertreffen mit dem FC Amberg möglich
wäre, was für uns der perfekte letzte Test für den Bayernliga-Auftakt in
Bayreuth wäre. Am Sonntag bei der Begegnung um 17 Uhr in Treffelstein gegen die
DJK Vilzing würde ich dann die Akteure einsetzen, die zuvor nicht zum Einsatz
gekommen sind.
Der SV Etzenricht wird also sicherlich kein Spaziergang?
Christian Stadler:
Keineswegs, auch wenn uns die Favoritenrolle zufällt. Derbys können, gerade im
Pokal, können immer eng werden.
Wen lassen Sie in Etzenricht auflaufen?
Christian Stadler:
Natürlich alle Akteure, die fit sind. Wir werden mit 18 Spielern anreisen,
wobei wir auf die angeschlagenen Thomas Schneider, Achim Lautenbacher, Michael
Drechsler, Johannes Scherm und Sebastian Braun verzichten müssen. Auf alle
Fälle mit von der Partie ist Christoph Hegenbart, der trotz seiner beruflichen
Belastung alles möglich macht, um uns soweit wie möglich zu unterstützen.
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