Vereinsmeldung vom 12.08.2018
von Simon Rebstöck
Am 31. Juli ging die Geschichte
des ersten Kunstrasenplatz in Schweinfurt zu Ende. Nach 30 Jahren ist der Platz
seit 1.August 2018 von der Stadt Schweinfurt endgültig gesperrt worden. Damit
ist auch den Fußballern des SC 1900 Schweinfurt, die seit 1963 hier gespielt
haben, die Heimat genommen worden. Sportlich geht es jetzt in einer
Spielgemeinschaft mit und bei dem TV Jahn Schweinfurt 2 weiter.
Am letzten Tag gab es jedoch noch
ein spontanes Abschlusstraining auf dem legendären Platz. Dazu kamen ca. 20
aktive und ehemalige Spieler des SC 1900, auch einige Zuschauer begleiteten den
letzten Kick. Als Trainer feierte Roland Scholl ein Kurz-Comeback, seine
ehemaligen Spieler ließen bei dem 4 gegen 4 Turnier nochmals den Platz glühen
und auch bei dem abschließenden „Heberles“ wurde den Fans nochmals einige
Schmankerl geboten.
Anschließend wurden auf dem Platz
noch die letzten 30 Jahre analysiert. Sportlich gab es für die 1.
Mannschaft in der Zeit 4 Aufstiege (aber
auch 4 Abstiege) und einen 3.Platz bei der Stadtmeisterschaft 2000, aber nachdem beim SC 1900 Schweinfurt nie
nur der Erfolg im Mittelpunkt steht, sondern immer die Geselligkeit ganz
wichtig ist, bleiben fast nur gute Erinnerungen. Wehmut kam jedoch schon auf,
weil es jetzt ganz schwer ist die Fußballabteilung am Leben zu halten, zwar
kann man mit Spielgemeinschaften bei anderen Vereinen mitspielen, aber ohne
Platz am Vereinsheim wird sich kaum ein neuer Unterbau in der Jugend bilden.
Schon bei den 4-8 jährigen, die momentan in der eigenen Halle trainieren,
bereitet das dem Betreuer schon Kopfschmerzen.
Warum es keinen Ersatz für den in
die Jahre gekommenen Platz gibt? Offiziell weil der Standort für einen Fußballplatz ungeeignet ist
(festgestellt nach 45 Jahren Spielbetrieb an dem Ort). Klar ist natürlich auch,
dass die Lage sehr attraktiv ist und lukrative neue Immobilien wurden schon auf
dem 200 Meter entfernten ehemaligen Hof des Brauhaus Schweinfurt gebaut. Und die Meinung, ob Sportanlagen in
der Nähe der Bürger sinnvoll sind oder doch lieber möglichst alles außerhalb am
Stadtrand angesiedelt werden sollen, ändert sich bei der Stadt Schweinfurt je
nachdem was externe Berater und Studien gerade empfehlen. Unumstritten ist
jedoch, dass in dieser Ecke von Schweinfurt genug Bedarf für eine
Kunstrasenplatz ist, denn neben dem SC 1900 sind im direkten Umkreis auch noch
die TG 48, FTS und TV Jahn die bei schlechter Witterung gerne auch hier
trainieren würden. Auch bei normalem Betrieb musste und muss die Jugend von der
FTS teilweise quer durch die Stadt ins Bergl oder in die Wehr ausweichen. Und
wäre der Platz schon vor Jahren erneuert worden (Lebensdauer eines
Kunstrasenplatzes ist ca. 20 Jahre), hätte man jetzt am Gottesberg sicherlich
regen Betrieb auf dem Platz – auch vom SC 1900 Schweinfurt.
Jetzt ist der Platz aber
Geschichte und man kann gespannt sein, was an dieser Stelle in den nächsten
Jahren geschieht…
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