Vereinsmeldung vom 24.02.2024
von FC Schweinfurt 05
Sieht man sich im Mädchen-, und Frauenfußball näher um wird man als Außenstehender schnell feststellen das es in der Trainingssteuerung, gegenüber Junioren doch einige Unterschiede in der Trainingsgestaltung bei den Damen gibt.
Sieht man sich Studien an wird man feststellen das Frauen ein 6- bis 8 fach höheres Risiko mit sich tragen einen Kreuzbandriss zu erleiden.
Dies macht sich auch in unserer Mädchen-, und Damenabteilung in den vergangenen Jahren bemerkbar. Gerade auch jüngere Spielerinnen haben diese Verletzung noch in den U- Mannschaften zugezogen.
Zahlen belegen das ca. 70% dieser Verletzungen meist ohne Fremdeinwirkung passieren.
Der Grund dafür liegt sicherlich in der Anatomie des weiblichen Geschlechtes.
Frauen haben beispielsweise ein breiteres Becken wie Männer, dadurch ergibt sich eine stärkere Neigung des Oberschenkelknochens, was wiederum die Ausrichtung des Knies und den Druck auf die Innenseite der Gelenke verstärkt.
Insbesondere bei Landungen nach Sprüngen und schnellen Drehbewegungen wird das Kreuzband verstärkt belastet. Auch haben Frauen eine kleinere Kreuzbandhöhle in denen die Bänder gelagert sind, durch effektive Bewegungen im Spiel entstehen hier schnellere Reibungspunkte und das Band wird anfälliger für Verletzungen und es kommt zum Abriss.
Bänder von Frauen sind im Gegensatz zu Herren wesentlich elastischer, das Bindegewebe ist schwächer und dadurch ist der weibliche Körper, ebenso Verletzungsanfälliger.
Zudem ist die Muskelmasse um ein vieles geringer wie bei dem stärkeren Geschlecht.
Der auftretende Östrogenspiegel während des Eisprungs der Frau führt ebenso zu einer Bandlaxität und dadurch zu einem höheren Risiko einen Kreuzbandriss zu erleiden.
Um genau auf solche Faktoren in der Trainingssteuerung hinzuweisen und wie sich Spielerinnen im Falle einer Verletzung verhalten sollen wurde im Soccerdome der Schnüdel am 07.02.24 in einer Schulung in Zusammenarbeit mit dem BFV, den Spielerinnen nahegebracht.
Anklang fand die Veranstaltung nicht nur bei den Spielerinnen von der U13 bis zu den Damen, sondern auch bei Trainern, Betreuern und auch interessierten Eltern.
Als Referent für diese Veranstaltung konnten wir in Zusammenarbeit mit dem BFV auf Maximilian Zahn zurückgreifen.
Der Sportphysiotherapeut aus Bayreuth betreut auch noch die Spielvereinigung Bayreuth die ebenfalls wie die Schnüdel in der Regionalliga ihre Spiele bestreiten.
Für die Mädels gab es vom Fachmann viele Tipps zur Ernährung, vor dem Spiel, während des Spieles und danach. Welche Mengen der Körper an Flüssigkeiten benötigt und in welcher Form es verabreicht werden sollte.
Auch das Bananen in der Halbzeit nicht zu empfehlen wären, da das Zeitfenster für die Aufnahme über die Spieldauer hinweg gehen würde wurde angesprochen. Hier sollten die Spielerinnen lieber auf Natriumpräparate zurückgreifen.
Ebenso wertvolle Anleitungen wie man sein persönliches Training anpassen sollte um diese angesprochenen, schwächeren Körperregionen und Muskelgruppen zu stabilisieren, muskulär aufzubauen, um die Häufigkeit von Verletzungen einzuschränken bzw. gezielt zu reduzieren.
Gerade zu diesem Thema herrschte bei den Mädels eine große Nachfrage, die Maximilian Zahn aber gelassen alle beantwortete.
Auch hier bekamen sie hilfreiche Tipps wie man durch Übungen gegen eine wo mögliche Verletzung angehen kann.
Insbesondere die Kräftigung von Rumpf, Becken oder auch ein gezieltes Training der Core Muskulatur tragen einer Prävention bei.
Übungen mit Rotation aber auch das vom der FIFA entwickelte Programm FIFA11+ wurde den Teilnehmern als Fußballspezifisches Aufwärmen an die Hand gegeben.
Auch das es vielleicht Verletzungen gibt, die man lieber auskurieren sollte oder eine Pause einplanen sollte wie z.b bei Morbus Schlatter, Epiphysenfuge, Wachstumsfuge.
Auch auf gute Fachliteratur wurde näher eingegangen, hier wurde das Buch von Melanie Paulis mit dem Titel „Zyklusgerechtes Training“ empfohlen.
Ein weiteres Themengebiet behandelte die Erstversorgung bei Verletzungen und dass man bei einer richtigen Erstbehandlung die Verletzungsdauer um Wochen reduzieren kann.
Hier wurde den Mädels die PECH-Regel an die Hand gelegt. Pause, Eis, Compression und Hochlagern.
Für die Veranstaltung waren eigentlich 90 Minuten geplant, dass diese aber knapp 3 Stunden in Anspruch nahm war den wissbegierigen Spielerinnen zu verdanken.
Da wir im Zeitalter von Tapes und Kinesio leben, wollten die Mädels hier noch einige Anfertigungen vom Fachmann gezeigt bekommen haben.
Auch hier nahm sich Maximilian Zahn die Zeit und erklärte den Teilnehmern wie man hier am besten vorgeht.
Gerade beim Tapen werden viele Fehler gemacht, die auch bei falscher Ausführung zu einem Bruch führen können, schilderte er den Zuhörerinnen.
Eine wichtige Veranstaltung, auf der wir im Verein großen Wert legen das unsere Spielerinnen zu diesem Thema perfekt geschult werden, um im Falle einer Verletzung richtig agieren zu können und um die besten nötigen Schritte einzuleiten.
Eine Teambuildingmaßnahme der gesamten Mädchen-, und Frauenabteilung im Verein. WIR ARBEITEN FUSSBALL nicht nur sondern WIR SCHULEN FUSSBALL auch mit all seinen Facetten.
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