Vereinsmeldung vom 24.07.2018
von FC Eintracht Bamberg 2010
Der Förderverein Jugendfußball des FC Eintracht lud in die schmucken Betriebsgebäude von Brose ein – und hatte einen prominenten Redner zu Gast. Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender und Sportdirektor des FC Würzburger Kickers, sprach über den schnellen Aufstieg seines Klubs ins Profigeschäft und die nachhaltige Talentförderung im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ).
Brose-Werkleiter unter sich: Michael Swoboda (Bamberg/Hallstadt) und Bernd Kaufer (Würzburg). (f: Sascha Dorsch/FCE)
Fußball wächst schneller als die Wirtschaft
Den Ort für seine Sommerveranstaltung hätte der Förderverein Jugendfußball (JFV) des FC Eintracht Bamberg nicht besser wählen können: Tradition, Leistung und Innovation haben das Unternehmen Brose zum weltweit viertgrößten Automobilzulieferer in Familienbesitz gemacht. Es sind Werte, denen sich auch die neue Führung des FC Eintracht verpflichtet fühlt und die der Verein seinen Jugendspielern mit auf den Weg geben will. Insofern war die Einladung des JFV in die futuristischen Bamberger Betriebsgebäude von Brose nur konsequent. Vorsitzender Bernd Kaufer, hauptberuflich Leiter des Brose-Werkes in Würzburg, hieß nicht nur die Mitglieder, sondern auch zahlreiche Vereinsvertreter aus der Region, Jugendtrainer sowie Angestellte des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) und des DFB willkommen.
Der Vorstand des Fördervereins: Michael Flämig, Vorsitzender Bernd Kaufer und Adrian Grodel. Es fehlt Wolfgang Scheibe. (f: Sascha Dorsch/FCE)
Und diese staunten bei der Präsentation der Unternehmenszahlen und der anschließenden Führung durch die beiden Gebäude nicht schlecht über das, was sie hörten und sahen: Werkleiter Dr. Michael Swoboda erklärte, dass 1000 Mitarbeiter 1968 am damals einzigen Brose Standort in Coburg 35 Millionen D-Mark Umsatz erwirtschafteten. Heute arbeiten rund 26 000 Beschäftigte an 62 Standorten in 23 Ländern für das Familienunternehmen – und der Umsatz beträgt 6,3 Milliarden Euro. In Bamberg sind seit gut zwei Jahren der zentrale Einkauf, die zentrale Elektronikentwicklung sowie die Vorentwicklung und die zentrale Informations- und Kommunikationstechnik installiert. Auch wenn Brose inzwischen seit langem auf unternehmerischem Top-Niveau spielt, führen Geschäftsleitung und Mitarbeiter nach wie vor ihre Erfolge vor allem darauf zurück, dass alle eine „große Familie“ sind.
„Genau wie wir“, sagt Daniel Sauer, Sportdirektor beim unterfränkischen Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers und Gastreferent des JFV. Sauer lieferte dem Förderverein und seinen Gästen Einblicke, wie die Kickers nach unzählig langen Jahren in den Amateurligen innerhalb kürzester Zeit den Sprung in den Profibereich geschafft haben. Ein schneller Erfolg ist nach den Worten des Betriebswirts stets abhängig von der Qualität der handelnden Personen und deren Motivation. „Und da kam es uns schlichtweg zugute, dass unsere Mitarbeiter eine hohe Identifikation zum Verein und zur Region haben“, unterstrich Sauer. Natürlich hätten die Kickers zudem auch das Glück, einen Sponsor in der Person von Thorsten Fischer zu haben. Der Inhaber der Online-Druckerei Flyeralarm unterstützt das Projekt „Profifußball in Würzburg“ seit Beginn an. Einer McKinsey-Studie zufolge wuchs das System Profifußball insgesamt im Zeitraum zwischen 2008 und 2014 mehr als zehnmal so schnell wie die komplette deutsche Wirtschaft. Tendenz anhaltend. Somit profitierten auch Würzburg und die Kickers von diesem System enorm.
Würzburgs Vorstandsvorsitzender und Sportdirektor Daniel Sauer erklärt die Strategie der Kickers. (f: Sascha Dorsch/FCE)
Genauso wichtig wie der Profisport ist den Kickers aber auch die Talentförderung – eine der großen Gemeinsamkeiten mit dem FC Eintracht Bamberg. Die Würzburger sind gerade dabei, auf freiwilliger Basis ein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zertifiziertes BundesligaNachwuchsleistungszentrum (NLZ) aufzubauen. 52 Trainer arbeiten in diesem NLZ, es gibt Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten und Schulen sowie psychologische und pädagogische Betreuung für die Nachwuchskicker. „Wir wollen dieses NLZ, weil es uns das wert ist“, betont Sauer. Kinder seien schnell begeisterungsfähig – „und bei uns können sie dieser Begeisterung nachgehen.“ Auch der soziale Aspekt habe bei der Entscheidung eine Rolle gespielt: Die Kickers sähen sich nicht nur dem Leistungs-, sondern auch dem Breitensport verpflichtet. Ein Credo gab Sauer seinen Zuhörern mit: Im Nachwuchsbereich hat die individuelle Förderung oberste Priorität.
Gruppenbild der Teilnehmer vor einem Bamberger Brose-Betriebsgebäude (f: Sascha Dorsch/FCE)
NLZ: Kickers unterstützen FCE
Der Förderverein und die Verantwortlichen des FCE bekamen somit gute Impulse mit auf den Weg, wenn es darum geht, das NLZ des BFV nach Bamberg zurückzuholen. Im Zuge der Insolvenz hatte der Verein das NLZ trotz Bestnoten vom Verband entzogen bekommen. „Jetzt greifen wir wieder an“, sagt JFV-Vorsitzender Bernd Kaufer kämpferisch. Schließlich sind seit 2013 28 Talente vom FC Eintracht Bamberg in die Bundesliga NLZ von Greuther Fürth, 1 FC Nürnberg und sogar zu den Würzburger Kickers gewechselt. Dabei darf sich der Verein weiterer prominenter Unterstützung für das Vorhaben erfreuen: Nach Michael Köllner, Trainer des 1. FC Nürnberg, sicherte auch Daniel Sauer zu, sich beim BFV für den Standort FC Eintracht Bamberg als NLZ stark zu machen.
Würzburgs Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer (f: Sascha Dorsch/FCE)
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