Trainer Mikhail Sajaia nimmt die letzte Niederlage auf seine Kappe.
Alexander Rausch
SpVgg Bayern Hof
Zwischen Zuversicht und Katerstimmung
Die Englische Woche gibt für die SpVgg Bayern Hof die Richtung der nächsten Wochen vor. Vor dem Spiel gegen Weiden überrascht Trainer Mikhail Sajaia mit einem Schuldeingeständnis.
Würde es in der Fußball-Bayernliga auch die Statistik der „expected goals“ geben, dann würde die Anzahl der erwartbaren Tore (und Gegentore) und die tatsächliche Zahl bei der SpVgg Bayern Hof vermutlich weit auseinanderklaffen. Da die Bayernliga allerdings noch um Weiten von der professionellen Datenerfassung entfernt ist, muss man sich aufs Gefühl verlassen. Und das spricht bei Hofs Trainer Mikhail Sajaia eine klare Sprache: Während sein Team zuletzt immer mal wieder Großchancen ausließ, fing es sich aus wenigen Aktionen der Gegner vergleichsweise viele Gegentreffer. So auch bei der 1:3-Niederlage beim TSV Abtswind am vergangenen Samstag. „Das war eine der bittersten Niederlagen, die wir hinnehmen mussten“, ärgerte sich Sajaia über die verpassten Big Points für den Anschluss ans Tabellenmittelfeld.
Denn auch in Unterfranken sah sich Hof einem unglücklichen Spielverlauf gegenüber – siehe „expected goals“. Sajaia: „In der ersten Halbzeit ist alles aufgegangen. Wir hatten zwei klare Chancen, der Gegner gar keine.“ Trotzdem stand es zur Pause 1:1. Gerade der Gegentreffer erzürnt den Georgier noch Tage später. „So einen Gegentreffer darfst du nicht bekommen. Da haben wir geschlafen.“ Wieder war ein Standard der Ausgangspunkt, wieder befand sich Hofs Defensivverbund im Sekundenschlaf. Bedenklich daran: Mit der SpVgg SV Weiden kommt an diesem Donnerstag, 14 Uhr, ein Gegner auf die Grüne Au, der vor allem bei Standards seine Stärken hat.
Allerdings dürfte das Spiel von Abtswind nicht als Abziehbild für das Derby gelten. Denn etwas wird Sajaia am Feiertag nicht mehr passieren: die taktische Umstellung, die er in Abtswind im zweiten Abschnitt vorgenommen hatte. „Ich nehme die Niederlage auf meine Kappe. Ich habe die falschen Spieler ausgewechselt“, sagt er klar. So war sein Schritt, Nico Schmidt und Johannes Hamann vom Platz zu nehmen (und zuvor Vojtech Cermus) keine gute Idee gewesen. Nicht die Eingewechselten seien anschließend das Problem gewesen, sondern das Fehlen der aus dem Spiel Genommenen. „Wir haben zwar den Gegner unter Kontrolle gehabt, aber ohne Aktionen nach vorn.“ Und in der Defensive leistete sich Hof erneut individuelle Fehler.
Aufgebot letztes Spiel SpVgg Bayern Hof (FC Eintr. Münchberg, 02.11.2024):
Collari 2,6,
Seidel 2,3,
Scherbaum 2,2,
Semenikhin 2,4,
Schubert 3,2 (90.
Bürger),
Weiß 2,6 (62.
Popowicz 3,9),
Gezer K. 3,1,
Ekui 3,0 (83.
Hamann),
Stadelmann N. 2,7,
Schmidt N. 2,9,
Durkan 2,8 (57.
Bobcík 3,5) /
Kycek,
Richter,
Cermus,
Tittmann
Expertentipp von Maik Schneider
2:1