Vor heimischer Kulisse empfangen die Kickers im unterfränkischen Duell den TSV Aubstadt.
FC Würzburger Kickers
Lanig-Premiere gegen Aubstadt
Martin
Lanig hat in seiner Laufbahn als aktiver Fußballprofi fast alles
gesehen. Bundesliga, DFB-Pokal und der Europapokal waren die Bühnen
des heute 40-Jährigen. Seine neue wird der Würzburger Dallenberg
sein. Dort feiert er am Samstag seine Premiere als Trainer des FC
Würzburger Kickers. Gegner in der Akon Arena ist dann der
unterfränkische Rivale TSV Aubstadt.
Planmäßige erste Woche unter Lanig
„Planmäßig“,
antwortet Lanig darauf, wie seine erste Woche als Rothosen-Trainer
verlief. Am Montagnachmittag leitete er sein erstes
Mannschaftstraining. An seiner Seite stand dabei Ronny Ermel, der
auch unter Lanig den Co-Trainer macht. Der ebenfalls 40-Jährige
wechselte vor der Saison gemeinsam mit Markus Zschiesche als dessen
Co-Trainer nach Würzburg. Zschiesche wurde als Cheftrainer nach der
0:4-Heimniederlage gegen Bayreuth am achten Spieltag entlassen. Ermel
durfte bleiben und bildete gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian
Neumann das Interimsduo, unter dem die Kickers dann zuletzt auch
starke sieben Punkte aus drei Spielen holten.
Sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Schweinfurt
Auf
dem positiven Trend möchte das neue Duo Lanig/Ermel (Neumann kehrte
zurück in seine Position als Sportdirektor) aufbauen. Von der
Qualität der Mannschaft ist A-Lizenz-Inhaber Lanig überzeugt. Alles
umkrempeln möchte er in den nächsten Wochen nicht. Auf viele Dinge,
die schon gut laufen, könne man aufbauen, erklärt er. An einigen
negativen Dingen müsse man dagegen arbeiten. Die Anpassungen sollen
sukzessive erfolgen. Erstmals gehe es darum, die Mannschaft weiter zu
stabilisieren. Der Blick auf die Tabelle soll erst einmal vermieden
werden. Wer es trotzdem wagt: der Rückstand auf Spitzenreiter FC 05
Schweinfurt beträgt sieben Punkte. Vor zwei Wochen, zum Zeitpunkt
des Zschiesche-Aus, waren es noch elf Zähler. Der Blick geht jetzt
dennoch erstmal von Spiel zu Spiel, bremst Lanig etwas die Euphorie.
In den kommenden vier Spielen, gegen allesamt vermeintlich einfachere
Gegner in der Liga, könnten die Würzburger bis zum Derby am 18.
Oktober in Schweinfurt, noch einiges an Boden gutmachen.
Aubstadt ein "unangenehmer Gegner"
Der
Anfang dafür muss gegen Aubstadt gemacht werden. „Es ist eine
unangenehme Mannschaft“, sagt Lanig zum Gegner. „Sie spielen
aggressiv gegen den Mann, sie bringen eine gute Körperlichkeit mit.“
Die Mannschaft aus Rhön-Grabfeld hatte nach dem personellen Aderlass
im Sommer – mit 13 Abgängen, darunter das Leistungsträger-Trio
Michael Dellinger, Leonard Langhans und Martin Thomann, das zum FC 05
Schweinfurt wechselte – keinen leichten Start in die Saison.
Mittlerweile hat sich die neuformierte Mannschaft (auch elf Neue
kamen) von Trainer Julian Grell stabilisiert. Die letzten vier
Partien, spielten die Aubstädter jeweils unentschieden, unter
anderem gegen die U23 des FC Bayern München (2:2). „Es wird eine
schwierige Aufgabe“, prophezeit Lanig vor dem Aufeinandertreffen
mit dem Tabellen-13.
Fast alle Mann wieder an Bord
Der
neue Kickers-Trainer wird bei seiner Premiere personell dann fast aus
dem Vollen schöpfen können. Der zuletzt an den Adduktoren verletzte
Dominik Meisel ist wieder voll einsatzfähig. Ein Fragezeichen steht
aber weiter hinter dem angeschlagenen Tim Kraus. Zurück im Training
nach überstandener Verletzung und wohl auch wieder Kaderoptionen
sind Offensivmann Theo Harz und Innenverteidiger Noah Awassi.
Weiterhin fehlen wird freilich der Langzeitverletzte Peter Kurzweg
(Reha nach Kreuzbandriss).
Lanig möchte mehr über das Zentrum spielen lassen
Welche
ersten taktischen Anpassungen er vornehmen wird, verrät Lanig vorab
noch nicht, erinnert stattdessen, dass die letzten Spiele
punkte-technisch gut liefen. „Aber ich glaube schon, dass wir das
Spiel mehr dort hin verlagern sollten, wo wir wirklich eine große
Qualität haben.“ Gemeint ist das Zentrum, über das mehr Dominanz
aufgebaut werden soll und mehr Räume kreiert werden sollen. Auf
diesem Wege soll künftig die nötige Dynamik entstehen. Dann bleibt
jetzt abzuwarten, ob der TSV Aubstadt da der richtige
Sparringspartner ist oder am Samstagnachmittag zum Spielverderber
taugt.
Fraglich: Kraus (verletzt)
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (Türkgücü München, 02.11.2024):
Friedsam,
Wieselsberger,
Uhl,
Farahnak (52.
Awassi),
Wessig (61.
Montcheu),
Zaiser,
Meisel,
Kraus,
Hannemann (65.
Harz),
Japaur (73.
Girth),
Junge-Abiol (87.
Fesser) /
Hipper,
Härtl,
Baca,
Ampadu Wiafe
Expertentipp von Steffen Krapf
3:1
Leon Heinze fehlte dem TSV Aubstadt zuletzt kurzfristig wegen Erkrankung gegen Viktoria Aschaffenburg, steht im Auswärtsderby bei Kickers Würzburg wieder zur Verfügung.
Steffen Krapf
TSV Aubstadt
Aubstadt ist im Derby bei den Kickers in Würzburg gefordert
Es ist wie verhext. Der TSV Aubstadt lässt immer wieder Punkte liegen, so auch zuletzt beim 1:1 im unterfränkischen Duell gegen Viktoria Aschaffenburg. Nun geht es für die Grabfelder auswärts zum Derby bei den Würzburger Kickers und da sind die Rollen klar verteilt: "Die Kickers sind Regionalliga-Meister und sind als Favorit in diese Saison gegangen. Sie haben viel Qualität im Kader, aber sie haben auch schon einen Trainerwechsel hinter sich", stellt Aubstadts Coach Julian Grell fest. Die Änderung auf der Kommandobrücke beim Team vom Dallenberg hat bereits Früchte getragen, nach dem Ende der Ära Markus Zschiesche hat die Mannschaft zweimal gewonnen. Demnach und auch vom Tabellenbild befindet sich Aubstadt in Würzburg in der Außenseiterrolle, doch Grell nimmt auch solche Situationen an: "Weil jedes Spiel erst gespielt werden muss." Aber zuletzt lief es nicht, auch gegen Aschaffenburg war mehr als nur der eine Zähler drin: "Für uns ist es wichtig, dass wir unser Spiel mal über 90 Minuten durchbringen. Geling uns das, dann haben wir auch bei den Kickers die Möglichkeit etwas mitzunehmen", so Grell weiter. Der kann wieder auf den zulezt kurzfristig erkrankten Leon Heinze zurückgreifen. Auch die Geldbsperren von Leon Vollmuth und Jens Trunk sind abgelaufen. Somit fehlen nur Christian Köttler und Ingo Feser. Der Kader des TSV Aubstadt ist also für das Gastspiel am Dallenberg gerüstet und schlagkräftig genug, um dort punkten zu können.
Aufgebot letztes Spiel TSV Aubstadt (FC Schweinfurt 05, 02.11.2024):
Böhnke,
Mrozek,
Hüttl,
Hemmerich (65.
Grimm),
Behr S.,
Heinze,
Weiß (90.
Zander),
Hatman,
Pitter (90.
Degelman),
Nickel,
Maier /
Vertiei,
Ott,
Eckstein,
Scheurer,
Stahl,
Koch
Expertentipp von Dirk Meier
2:2