Mittelfeld-Sechser Maximilian Zaiser ist zurück! Sein Ausflug zum neuen Klub dauerte nur gut zwei Wochen.
FC Würzburger Kickers
Zaiser zurück, Torwartfrage weiterhin offen
Nach
dem 2:2 am ersten Spieltag bei Türkgücü München, mit dem
Ausgleichstreffer für die „Rothosen“ kurz vor Schluss durch
Neuzugang Alem Japaur, steht am Freitagabend in der Würzburger
Akon-Arena für die Kickers das erste Heimspiel der Regionalliga
Bayern-Saison 2024/25 an. Gegner ist der Aufsteiger TSV Schwaben
Augsburg (Anstoß: 19 Uhr, der BR überträgt die Partie im
Internet-Livestream). Die wichtigsten Fragen vorab.
Droht
den Kickers der Fehlstart?
Die
Würzburger Kickers sind alles andere als Blitzstarter. Der letzte
Sieg an einem ersten Spieltag einer Saison liegt nun bereits fünf
Jahre zurück. Zum Start der Drittliga-Saison 2019/20 schlug der FWK,
damals mit Coach Michael Schiele an der Seitenlinie, die U23 des FC
Bayern München mit 3:1. In den Folgejahren starteten die Kickers
mehr oder minder holprig in die Spielzeit. Auch in den letzten zwei
Jahren als Favorit in der Regionalliga fuhr der FWK unter dem
damaligen Trainer Marco Wildersinn jeweils nur ein Unentschieden ein.
Hinter der kleinen Tradition lässt es sich derweil natürlich
trotzdem nicht verstecken. Gegen den Liganeuling Schwaben Augsburg
zählt nur ein Sieg. Mehr David gegen Goliath geht eigentlich auch
kaum. Alle 18 Trainer sehen die Kickers als Topfavoriten auf die
Meisterschaft. Schwaben Augsburg dagegen, als Tabellendritter der
Bayernliga Süd aufgestiegen, ist der große Außenseiter. Aber
Vorsicht: die Schwaben, um ihren Spielertrainer Matthias Ostrzolek
(Ex-Bundesligaprofi u. a. beim FC Augsburg und Hamburger SV), legten
eine starke Regionalliga-Premiere hin, mit dem 2:1-Heimsieg gegen
Viktoria Aschaffenburg. „Sie sind als Aufsteiger eine Mannschaft,
die sich gar nicht finden muss“, warnt Kickers Cheftrainer Markus
Zschiesche. „Trotzdem sind wir natürlich der Favorit und wir
müssen schauen, dass wir unser Spiel auf den Platz bringen.“
Wie
wichtig ist die Zaiser-Rückkehr?
Es
ist schon ein Kuriosum, das im höherklassigen Fußball nicht alle
Tage zu beobachten ist. Die vergangenen zwei Spielzeiten gehörte
Maximilian Zaiser als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld zu
den Leistungsträgern der Kickers. Nach dem verpassten Aufstieg in
die 3. Liga kehrte der 25-Jährige dem „Dalle“ den Rücken. Aber
nicht in Richtung 3. Liga, sondern völlig überraschend zum
Regionalliga-Südwest-Klub SGV Freiberg. Noch überraschender war
dann sein Abschied aus Freiberg nach nur zwei Wochen ohne jemals ein
Pflichtspiel für den Klub bestritten zu haben. Anfang der Woche
vermeldeten die Kickers die Rückkehr von Zaiser. Der
Ex-Nachwuchsspieler des FC Bayern München kehrte reumütig nach
Unterfranken zurück. „Am Ende muss man sagen, dass es ein Fehler
war Würzburg zu verlassen“, wird er in der Pressemitteilung des
Klubs zitiert. Zu seinen 83 Spielen für die Kickers (14 Tore) werden
also weitere hinzukommen. So verwirrend die Wechselposse auch
daherkommt: sportlich ist Zaiser ein riesiger Zugewinn. Als einer der
besten „Sechser“ der Liga kann er dem Team mit seiner Qualität
und zusätzlich als Führungsspieler auf Anhieb weiterhelfen. „Er
ist ein intelligenter Spieler, der schon in der letzten Saison ein
wichtiger Spieler war. Die Rolle soll er auch jetzt wieder einnehmen.
Das ist doch klar“, sagt seiner neuer Trainer Zschiesche.
Wer
ist die neue Nummer eins im Kickers-Tor?
Zum
Auftakt gegen Türkgücü München stand Johann Hipper gegen seinen
Ex-Klub zwischen den Pfosten. Der 25-Jährige wechselte in der
vergangenen Winterpause als neue Nummer zwei hinter Vincent Friedsam
nach Würzburg und durfte dann in vier Regionalliga- und einem
Totopokalspiel das Kickers-Tor hüten. Obwohl er jetzt in die Runde
starten durfte, heißt das jedoch nicht, dass er die neuen Nummer
eins ist. „Nach dreieinhalb Wochen Vorbereitung können wir nicht
sagen: du bist die Eins und du bist die Zwei“, erklärt Zschiesche.
Hinzu kommt, dass der neue Torwarttrainer Niko Sternberg erst spät
zum Team hinzustieß. Es gibt eine klare Regelung für die kommenden
Spiele, der nach sich Hipper und Friedsam jeweils auf dem Platz
beweisen können. Erst danach fällt die Entscheidung, wer die neue
Nummer eins ist. Am Freitagabend wird erneut Hipper im Tor stehen.
Friedsam hat sich unter der Woche im Training leicht verletzt.
Ist
die Kaderplanung bei den Kickers abgeschlossen?
21
Spieler umfasst der Kader der Kickers mittlerweile, davon sind, zählt
man Rückkehrer Zaiser nicht mit, elf Neuzugänge. Herausgerechnet
werden muss allerdings der Kapitän der letzten zwei Jahre Peter
Kurzweg, der nach einer in der Vorbereitung erlittenen Verletzung bis
nächsten Frühjahr ausfallen wird. Die zuletzt verletzten Daniel
Hägele und Tim Kraus dagegen werden in den nächsten Wochen wieder
zurück auf dem Feld erwartet. Für die linke
Außenverteidigerposition von Kurzweg wird derweil nach Ersatz
gesucht. Im Probetraining durften diese Woche die Abwehrspieler
Hans-Juraj Hartmann (zuletzt FSV Mainz 05 II) und Ebrahim Farahnak
(zuletzt VSG Altglienicke) vorspielen. Ansonsten sind die Kickers
mittlerweile auf allen anderen Positionen stark und ausreichend
besetzt. Den Verantwortlichen gelang es, einen Kader auf die Beine zu
stellen, der der Favoritenrolle gerecht werden könnte.
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (Wacker Burghausen, 02.08.2024):
Friedsam,
Zaiser,
Härtl,
Baca,
Wieselsberger,
Montcheu,
Harz (46.
Küc),
Meisel,
Hannemann (70.
Wessig),
Japaur,
Junge-Abiol /
Wiafe,
Hipper,
Sachs,
Kraus
Expertentipp von Steffen Krapf
4:1