Etwas an Fahrt hatte die U15 des Würzburger FV in den vergangenen Wochen verloren. Während im Pokal alles wie am Schnürchen läuft, holten die Schützlinge von Marco Bausewein zuletzt nur zwei Punkte aus drei Partien. Dabei verloren sie gegen Aschaffenburg-Leider (1:2) und kamen gegen die JFG Churfranken nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Die Konkurrenz hingegen enteilte. Auf den Zweiten aus Sand – Tabellenführer Schweinfurt 05 2 ist nicht aufstiegsberechtigt – waren es bereits sechs Zähler Rückstand. Daher war ein Sieg gegen Schlusslicht SV Heidingsfeld Pflicht.
Die Grün-Weißen hingegen siegten in der Vorwoche erstmals in dieser Saison und schöpften neuen Mut im Abstiegskampf. Mit 3:0 gewannen die Jungs von Alexander John gegen den TSV Aubstadt. Allerdings betrug der Rückstand auf das rettende Ufer vor der Partie schon fünf Zähler. Somit müssen auch an den Herrieden dringend Punkte her.
Nikolaos Kiventidis bearbeitet Tim Dirnberger.
Alexander Rausch
Engagiert begannen die Gäste und zeigten dem Favoriten von Beginn an, nicht kampflos die Punkte in der Zellerau lassen zu wollen. Präsent im Zweikampf und immer wieder mit guten Ansätzen kamen die Heidingsfelder gut in die Partie. Im Gegensatz zu den Hausherren, bei denen zunächst nur wenig zusammenlaufen wollte. Nur defensiv agierten die Blauen sicher, weshalb die Grün-weißen nicht nennenswert in Tornähe kamen.
So dauerte es rund 20 Minuten, bis es erstmals gefährlich wurde – und es prompt klingelte im SV-Kasten. Jan Bauer war von rechts nach innen gezogen und hatte fulminant abgeschlossen. Sein Schuss schlug unhaltbar links unten ein. Der Favorit führte aus dem Nichts. Die Gäste mühten sich um eine Antwort. Mehr als einen harmlosen Freistoß Nikolaos Kiventidis, den Cornelius Maiwald nicht festhielt, hatten die Grün-Weißen offensiv aber nicht zu bieten (26.). Auch Tim Dirnbergers Lupfer auf der anderen Seite führte nicht zum Erfolg, sondern landete auf dem Tordach (28.). Besser machte es kurz darauf erneut Jan Bauer. Nach einem zu kurzen Abschlag Marc Johns setzte Philipp Bärlein denn Angreifer an der Strafraumkante in Szene und Bauer versenkte das Leder per Drehschuss zum 2:0. Hannes Schöner hatte kurz vor der Pause nach einem erneuten zu schwachen Abschlag das 3:0 auf dem Fuß, verzog aber knapp.
Glanzlos lagen die Hausherren mit zwei Treffern in Front beim Seitenwechsel. Zwar machten es die Heidingsfelder im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut, waren zweimal aber nicht auf der Höhe in der Defensive und lagen nicht unverdient zurück.
Emil Klebes nimmt das Leder mit der Brust aus der Luft. Enrico Kowalsky greift nicht ein.
Alexander Rausch
Und der Rückstand sollte nach dem Seitenwechsel weiter anwachsen. Zwar hatte Marcel Romanyuk den Anschlusstreffer auf dem Fuß – sein Abschluss aus 18 Metern ging knapp links vorbei (39.), doch die Zellerauer agierten nun deutlich dominanter und der eingewechselte Daniel Petryakov versenkte per Weitschuss zum 3:0. Das Spiel der Hausherren wurde nun immer flüssiger und dominanter. Heidingsfeld konnte sich kaum mehr befreien und offenbarte große Lücken im Defensivverbund. Moritz Kirchner verfehlte knapp aus elf Metern (50.). Kurz darauf erhöhte wiederum Jan Bauer nach starker Vorarbeit Philipp Bärleins auf 4:0. Bärlein hatte das Leder erobert, war in den Strafraum gezogen und hatte uneigennützig den besser postierten Bauer bedient.
Und die Hausherren blieben am Drücker. Leon Hoffmann bediente Kevin Künzig, der aber aus wenigen Metern vorbeischoss (54.). Kurz darauf setzte Tim Dirnberger eine kurz ausgeführte Ecke auf die Latte (54.). Die Grün-Weißen hatten mittlerweile mächtig Glück, nicht deutlicher unter die Räder zu kommen. Allerdings setzte die John-Elf nach rund einer Stunde ebenfalls ein Lebenszeichen, als Emil Klebes Cornelius Maiwald zu einer starken Parade zwang (56.). Nachlegen sollten aber die Blauen: Leon Hoffmann setzte zum Flankenlauf an, passte scharf quer auf – wen sonst – Jan Bauer, der seinen vierten Treffer des Tages markierte. Das halbe Dutzend hätte Hoffmann selbst vollmachen können, scheiterte aber an Marc John (60.).
Die Würzburger dominierten die Partie, aber Heidingsfeld, das nie aufgab und sich stets wehrte, gelang doch noch der Ehrentreffer. Von der linken Außenlinie, rund 30 Meter vom Tor entfernt, überwand Emil Klebes Cornelius Maiwald per sattem Schuss. Es sollte der Schlusspunkt in Sachen Toren sein. Denn die letzte Möglichkeit vergab Maximilian Breitenbach, der kurz vor dem Ende an Marc John scheiterte.
Emil Klebes kommt Leon Hoffmann nicht hinterher.
Alexander Rausch
Nach einem starken zweiten Durchgang feierten die Gastgeber einen auch in der Höhe verdienten Sieg. Die Grün-Weißen wehrten sich über die gesamte Spielzeit nach Kräften, konnten aber mit den spielstarken Zellerauern nicht mithalten. Unzufrieden war Alexander John hinterher aber nicht. Schließlich habe seine Elf sich nie aufgegeben und gegen einen starken Gegner den positiven Trend der Vorwochen fortgesetzt. Auch sein Gegenüber Marco Bausewein war vor allem mit der zweiten Halbzeit einverstanden und möchte nun mit einem Sieg im letzten Spiel des Jahres in Aubstadt in die Winterpause gehen. Die Heidingsfelder erwarten kommenden Samstag noch den Zweiten aus Sand zum abschließenden Duell 2019.
Spielbericht eingestellt am 17.11.2019 21:11 Uhr