Eine wichtige Partie stand an zwischen den U15-Junioren-Teams der JFG Rödental-Coburger Land und dem Gast der JFG Kunstadt-Obermain, da die Gäste auf Platz zehn auf einem Relegationsplatz und die Hausherren - mit drei Punkten mehr auf dem Konto - auf Rang acht stehend sich mit einem Dreier etwas Luft verschaffen konnten, was den Abstiegskampf betraf.
Beim Gäste-Coach Jochen Forkel fehlte Justin Will im Aufgebot der Kunstadt-Obermainer, der über den Kampf, da er sein Team spielerisch unterlegen sah, einen Punkt als Ziel ausgab. Für sein Gegenüber Frank Kühn von der JFG Rödental-Coburger Land – welcher alle seine Jungs an Bord hatte – gab es nur eine Marschroute, die hieß: „Mit einer offensiven Ausrichtung drei wichtige Punkte holen!“
Um den Ball kämpfen Fabian Slusarczyk (li.) von Kunstadt-Obermain und Laurin Axmann (re.) von der JFG Rödental-Coburger Land.
Dieter Koch
Auf dem neugeschaffenen und einwandfreien Kunstrasenplatz in Rödental übernahmen die Platzherren – die in einer 4-4-2-Formation begannen - sofort das Kommando, die engagiert das Gästetor belagerten. Kunstadt-Obermain – im 4-2-3-1-System – versuchte dagegenzuhalten und hatte nach zwei Steilpässen über die rechte Angriffsseite durch Hannes Reichel, der im Laufduell jeweils drei Heimakteure abschütteln konnte, zwei Riesenmöglichkeiten zum Führungstreffer. Doch beide Schüsse aus spitzem Winkel konnte der Heimkeeper Maximilian Heim jeweils entschärfen, als er per Fußabwehr zur Ecke abwehren konnte, die anschließend aber nichts einbrachten. Diese zwei Gästemöglichkeiten zwangen den Heimtrainer Frank Kühn dazu zu Umstellungen, der den Sechser Fridolin Engel in die Innenverteidigung der Vierer-Abwehrkette beorderte, um mehr Stabilität im Abwehrverbund zu erzielen. Danach kontrollierten immer mehr die Gastgeber das Geschehen, die im Mittelfeld mehr Zweikämpfe gewannen. Auffällig der quirlige Mert Köse, sowie die Spitzen Sergen Dinc und Sinan Gümeci, von denen die meiste Gefahr ausging. Die beste Möglichkeit zum Führungstreffer vergab der nach vorne geeilte Rödentaler Kapitän Fridolin Engel, als er ungedeckt zum Kopfball kam, jedoch die Kugel am Gästekasten vorbeinickte. Doch nach 20 Minuten war es soweit, als der Heimakteur Tim Schneider einen Freistoß aus 21 Metern links unten zur Führung versenkte (20.). Die Gästeangriffe verpufften meist schon nach der Mittellinie, wenn sie in die Hälfte der Platzherren gelangen, da es etliche ungenaue Pässe gab. Kam man doch mal in den heimischen Strafraum war beim aufmerksamen Rödentaler Maximilian Heim Endstation. Die Jungs von Coach Frank Kühn drückten weiterhin auf den zweiten Treffer, doch die vielbeinige Gästedefensive ließ einschließlich ihrem Schlussmann Jonas Gust bis zum Halbzeitpfiff keinen Gegentreffer mehr zu.
Der Kunstadter Fabian Slusarczyk (li.) wird verfolgt vom Heimakteur Sergen Dinc (re.).
Dieter Koch
Nur fünf Minuten nach Wiederbeginn war es der Heimakteur Sinan Gümeci, der mit einem trockenen Flachschuss aus halbrechter Position aus neun Metern in die linke Ecke das 2:0 besorgte, eine gewisse Vorentscheidung in dieser wichtigen Auseinandersetzung (40.). Nach herrlicher Vorarbeit von Tim Schneider auf der rechten Außenbahn - der den Ball in den Rücken der Gästeelf passte - hatte der bei Rödental eingewechselte Nils Hartmann den dritten Treffer auf dem Fuß, der jedoch mit rechts verzog, die Kugel ging links am Tor der Kunstadter vorbei ins Aus. Aber die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen, die jetzt stärker wurden, aber im Abschluss Schwächen zeigten. Der Zwei-Tore-Vorsprung aber konnte das Nervenkostüm des Heimtrainers nicht beruhigen, der aufgeregt an der Außenlinie auf und ab ging, da er wusste, sollte der Kunstadter-Obermainer Anschlusstreffer fallen, würde das Match nochmals spannend werden. Jetzt spielte sich die Partie überwiegend im Mittelfeld und an den Außenlinien ab. Als dann der emsige, dribbelstarke Heimakteur Mert Köse 25 Meter vor dem Gästegehäuse gefoult wurde, war es wieder Tim Schneider, der sich die Kugel zurechtlegte. Mit ein paar Schritten Anlauf zirkelte er das Leder hoch über die Gästemauer hinweg zum 3:0 in die Maschen des Tores der Gelb-Roten (55.). Das Match war entschieden, danach folgten einige Ein- und Rückwechsel auf jeder Seite. Das Spiel plätscherte in der Schlussphase mehr und mehr so dahin, was sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr änderte.
Artistische Balleinlage vom Gästespieler Julius von Grünhagen (vo.), der von Mert Köse (re.) gestört wird.
Dieter Koch
Der Rödentaler Heimsieg ist unter dem Strich auch verdient, obwohl die Gäste zu Anfang zwei gute Einschussmöglichkeiten hatten, dann aber sich zu harmlos in der Offensive präsentierten. Die Hausherren klettern um einen Rang auf Platz sieben Richtung Mittelfeld hoch. Die Elf vom Gäste-Coach Jochen Forkel hat bei einem Spiel weniger fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Relegationsplatz, dem 8. Platz. Wieviele Teams am Saisonende in den „saueren Apfel“ des Abstiegs oder der Relegation beißen müssen, hängt davon ab, wer von der Bayernliga absteigen sollte.
Spielbericht eingestellt am 26.11.2017 16:18 Uhr