Ziemlich entgegengesetzt verlief die bisherige U15-Bayernligasaison für die DJK Don Bosco Bamberg und die SG Quelle Fürth. Denn während die Wildensorger in den ersten drei Partien nur ein Pünktchen sammelte, zuletzt aber gleich zehn aus vier Begegnungen, mussten sich die Gäste aus Mittelfranken nach zwei Auftaktsiegen gleich fünf Mal in Folge geschlagen geben. Eine Favoritenrolle war an diesem sonnigen Oktobersamstag auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage dennoch kaum auszumachen, kickten die Fürther im Vorjahr doch noch in der Regionalliga und haben ihr Potenzial schon unter Beweis stellen können. "Wir wollen möglichst wenige Gegentore kassieren," sprach SG-Coach Bernd Winter die Problemzone der Quelle vor Spielbeginn an, "den Rückenwind mitnehmen und unsere Qualitäten abrufen" forderte sein Bamberger Pendant Hubert Richter und so durfte man gespannt sein, wer mit einem Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld machen würde.
Mit dem Griff ans Trikot von Tim Kircher (li.) versucht der auffällige Simon Herzner (re.) den Zweikampf noch zu gewinnen.
Hendrik Kowalsky
Vor 55 Zuschauern begannen die Gastgeber zielstrebig, von Beginn an presste das Team von Hubert Richter hoch und erzwang so frühzeitig Ballverluste der SG Quelle. Schon nach vier Minuten bot sich Mirco Sawinsky die erste klare Gelegenheit des Spiels, auf Zuspiel in die Gasse von DJK-Spielführer Frederik Simon schoss Sawinsky aber freistehend am Tor vorbei. Die Anfangsphase ging klar an Don Bosco, die Gelb-Grünen erspielten sich mehrere gute Torchancen, alleine im Abschluss haperte es bei den Wildensorgern und so überstand Fürth die erste Viertelstunde schadlos. Die Quelle tauchte ihrerseits in der 13. Minute gefährlich vor dem Bamberger Gehäuse auf, nach feinem Zuspiel in die Schnittstelle traf Simon Herzner aber nur das rechte Außennetz. Besser machte es Kevin Mutove drei Minuten später, mustergültig vorbereitet von Larry Issifou wurde der Angreifer im Strafraum bedient, schaute kurz auf und vollendete aus 13 Metern zum 1:0 für die Quelle! Ein Schock für die DJK, die sich in der Folge sammeln mussten und kaum mehr zwingend in der gegnerischen Gefahrenzone auftauchten. Stattdessen setzten die Gäste nun nach und belohnten sich in der 25. Minute mit dem 2:0. Mit einem einzigen Pass auf die rechte Außenbahn hebelte die Winter-Elf die Abseitsfalle der Gastgeber aus, Sven Wörlein dribbelte mutterseelenallein durch die Bamberger Spielhälfte und legte für Larry Issifou auf, der das Leder nur noch über die Linie drücken musste! Das Spiel schien in Richtung der Gäste zu kippen, doch keine 120 Sekunden später verkürzten die Hausherren. Einen scharf getretenen Freistoß bugsierte Frederik Simon noch an den Pfosten, doch Mirco Sawinsky stand zum zweiten Ball parat und erzielte den 1:2-Anschlusstreffer! Neue Hoffnung für die DJK Don Bosco, die zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff jedoch einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen musste. Kaum bedrängt spielten sich die Gäste bis an den Bamberger Strafraum, letztlich war es Sven Wörlein, der links im Strafraum in Szene gesetzt wurde und schließlich trocken den alten Abstand wiederherstellte und zum 3:1-Pausenstand ins lange Eck traf!
Im Duell mit Amelie Schuster (li.) hat Mirco Sawinsky (re.) in dieser Szene das Nachsehen.
Hendrik Kowalsky
Die Hausherren kamen mit Wut aus der Halbzeitpause, Hubert Richter schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Doch nicht nur per Ansprache, auch durch einen Doppelwechsel setzte der Übungsleiter neue Impulse und sah die Saat schon wenige Minuten nach Wiederbeginn aufgehen. Denn als Efe Cifti in der 41. Minute im Sechzehner von Kapitän Frederik Simon bedient wurde, musste der Joker den Ball nur noch über die Linie drücken und schoss den erneuten Anschlusstreffer der DJK! Nun hatten die Wildensorger Blut gewittert und erhöhten den Druck immer weiter, drei Zeigerumdrehungen später drang Tim Kircher über die linke Seite in den Fürther Strafraum ein, geriet dort jedoch nach einem Zweikampf mit Daniel Shuranov zu Fall. Wohl zurecht entschied der Unparteiische Hannes Kimmel auf Strafstoß, eine Sache für den Spielführer. Und diese Aufgabe löste Frederik Simon solide, schoss wuchtig in die Mitte und stellte die Uhren mit seinem 3:3-Ausgleichstreffer auf Null! Es lief die beste Phase der Bamberger, die den Druck hochzuhalten versuchten. Beinahe hätte Frederik Simon Don Bosco sogar in Führung gebracht, nach starkem Sololauf über die linke Flanke scheiterte der Alleinunterhalter im DJK-Angriffsspiel allerdings am rechten Pfosten. Für längere Zeit war von der Quelle im Vorwärtsgang recht wenig zu sehen, das jedoch änderte sich in der 54. Minute. Der mutig agierende Simon Herzner profitierte im Bamberger Strafraum von gleich mehreren Böcken der DJK-Hintermannschaft und schoss resultierend aus einer eigentlich ungefährlichen Flanke der Gäste zum 4:3 für Quelle Fürth ein! Gleich mehrfach schien die Situation bereinigt zu sein, doch den klaren, einfachen Befreiungsschlag verpasste die Richter-Elf mehrmals. Und so schoss Herzner die Gäste erneut in Führung, Don Bosco Bamberg rannte abermals einem Rückstand hinterher und mühte sich in der Schlussphase vergeblich. Einzig der SG gelang noch ein weiteres Tor, weit aufgerückt boten die Hausherren dem auf Konter lauernden Irfan Amidou in der Nachspielzeit viel Raum, der Angreifer nahm das Geschenk an, dribbelte auf Jonas Paul im DJK-Gehäuse zu und schoss flach rechts zum entscheidenden 5:3 für die Winter-Elf ein.
Zur Pause brachte Efe Ciftci (vo.) neue Dynamik ins Offensivspiel der Wildensorger, hier setzt er sich gegen Anton Gattinger (hi.) durch.
Hendrik Kowalsky
Etwas glücklich, aber dennoch verdient gewinnt die SG Quelle Fürth also im Duell zweier in der unteren Tabellenhälfte steckender Teams und beendet ihre Durstrecke nach fünf Partien. Dabei profitierten die Gäste von der schwachen Chancenverwertung Don Boscos, gerade in der Anfangsphase hätten die Hausherren ihre Überlegenheit in Tore ummünzen, wenn nicht müssen. Das geschah jedoch nicht, stattdessen ließen die Fürther bald ihr spielerisches Potenzial aufblitzen und trafen schon vor dem Seitenwechsel dreifach. Nach dem schnellen 3:3 war die Begegnung dann wieder komplett offen, ein weiterer Schnitzer im Wildensorger Abwehrverbund ließ das Pendel zugunsten der Mittelfranken ausschlagen. Mit weiterhin elf Zählern bleibt Don Bosco Bamberg auf dem siebten Tabellenplatz und verpasste es, den Vorsprung zur Abstiegszone auf zehn Punkte auszubauen. Stattdessen rücken die Fürther mit nun neun Zählern gefährlich nahe heran und könnten bereits am kommenden Samstag gegen die JFG Wendelstein an der DJK vorbei ziehen. Um dies zu verhindern, sollte die Richter-Elf bestenfalls selbst gewinnen, hat mit der Begegnung beim SC Eltersdorf aber alles andere als eine leichte Aufgabe vor der Brust.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2018 02:02 Uhr