Wendelstein, genau: Dort siegte die U15 des FC 05 im Hinspiel deutlich mit 3:0. Der Dreier wäre weg gewesen, wenn die Mittelfranken sich den Protesten anderer Vereine angeschlossen hätten. Denn auch bei dieser Partie kam Jule Dickmeis zum Einsatz, die starke Schweinfurterin, der zu diesem Zeitpunkt aber die Spielberechtigung fehlte. Diese liegt nun vor - am Samstag aber verzichteten die Schweinfurter auf ihr gestresstes Mädel, das ständig zwischen Training zuhause und Maßnahmen in Oberhaching pendelt, weil Jule ja mittlerweile Auswahlspielerin ist. Und so waren es alleine zwei junge Damen auf Seiten der Wendelsteiner, die da mitwirkten.
Der Schweinfurter Alexander Löwen spürt die gespreitzten Beinde des Wendelsteiners Oskar Krawczynski.
Michael Horling
Höchst selbstbewusst traten die Gäste auf. Sie wechselten die Trainer während der Winterpause: Roland Andert hörte auf, dafür übernahmen mit Florian Sigl und seinem Kollegen Darius Romanek die bisherigen Coaches der U14 der JFG. Was die Mittelfranken zeigten, das war richtig gut. Beim FC 05, der ja zu den stärksten Mannschaften der Bayernliga Nord gehört, hielten sie voll mit, waren phasenweise gar leicht überlegen. Eric Hornungs Schuss aus halblinker Position knapp am Pfosten vorbei (22. Minute) bewies das. Wendelstein spielte mutig nach vorne, hätte aber in der höchst ausgeglichenen ersten Halbzeit dann doch noch fast das 1:0 der Schweinfurter kassiert: Nach exakt einer halben Stunde traf Lino Schramm im Anschluss an eine Ecke aus dem Gewühl heraus aber nur den Pfosten. So endeten die ersten 35 Minuten mit einem leistungsgerechten 0:0. Wobei die muntere Partie durchaus Tore verdient gehabt hätte.
Die beiden Schweinfurter Luis Firsching (links) und Kai Halbig nehmen die Wendelsteinerin Amelie Thöle in die Mitte.
Michael Horling
Treffer fielen dann aber. Zunächst lag das 0:1 in der Luft, als Wendelstein drängte. Dann hätte Lino Schramm nach einem Freistoß beinahe das 1:0 geköpft. Doch er traf nicht das Gehäuse, sondern zielte auf den daneben stehenden Fotografen... Im Gegenzug klapperte es im Kasten der Schweinfurter: Keeper Leon Miller konnte letztlich nicht verhindern, dass Eric Hornung den Ball einschob. Zu diesem Zeitpunkt war die Wendelsetiner Fürhrung sicherlich nicht unverdient. Und dann traf zwei Minuten später Shant Aramyan mit einem Freistoß aus enormer Distanz auch noch die Oberkante der Latte. In den letzten 20 Minuten spielten dann freilih fast nur noch die Hausherren. Sie drängten am Ende gar noch vehement auf den Sieg, nachdem sie nach etwas mehr als einer Stunde zu einem ebenfalls etwas glücklichen Tor kamen. Wendelsteins Keeper Jona Deimer stürzte dem auf ihn zulaufenden Elias Reiher entgegen, der Ball landete so bei seinem eingwechselten Schnüdel-Mitspieler Lorenz Kuhn, der das Leder nur noch in den leeren Kasten schießen musste.
Der Schweinfurter Lorenz Kuhn tritt gegen den Wendelsteiner Tim Riedl auf den Ball.
Michael Horling
Hinterher saßen beide Mannschaften bei Pizza im Soccerdome zusammen und tauschten sich aus. Die Schweinfurter reisen nun nach Bayreuth und wollen da die Voraussetzungen schaffen, um wenigstens als Dritter hinter Aschaffenburg und Hof die Saison beenden zu können. Eine Woche später steht das Heimderby gegen den Würzburger FV an. Die Wendelsteiner können kommendes Wochenende gegen den Dritten aus Neumarkt den Schnüdeln Schützenhilfe leisten, ehe sie danach bei der JFG Obere Vils mit einem Sieg schon eine Vorentscheidung schaffen könnten in Sachen Klassenerhalt. Zuzutrauen wär´s der Mannschaft nach der überaus guten Leistung in Schweinfurt am Samstag.
Spielbericht eingestellt am 04.03.2018 09:09 Uhr