Der TV 48 Erlangen ging als Favorit ins Erlanger B-Jugend-Derby, hatte aber noch an der letzten deftigen 0:7-Niederlage gegen den SK Lauf zu kauen. Damit hatte nach dem 9:0-Auftaktsieg gegen Post-SV Nürnberg niemand gerechnet. „Ich bin selbst gespannt, wie die Mannschaft reagiert“, so Trainer Hans Schuller. Die SpVgg Erlangen ist als Aufsteiger gut gestartet, Trainer Gernot Eibel hatte jedoch ein paar angeschlagene Spieler dabei. Auch wenn er mit seinen Jungs als Außenseiter an den "Langen Johann" zum Sportgelänge Erlangen-West fuhr, wollte er die Partie freilich nicht schon vorher abschenken.
Die Partie war umkämpft, aber nur teils ausgeglichen. Die Hoheit auf dem Feld hatte der TV. Robert Mitenieks (li.) im Zweikampf mit Luis Lippert.
Uwe Kellner
Die Spieli präsentierte eine vielbeinige Fünfer-Abwehrkette, so dass schnell klar war, dass die 48er das Spiel machen müssen. Dies taten die Hausherren auch, hatten aber arge Probleme damit, den Weg in den gegnerischen Sechzehner zu finden, weil die leichten flachen Kurzpässe nicht immer ankamen. Trotzdem hatte der TV die Spielkontrolle und die Spielvereinigung konnte nur wenig dagegen tun, weil sie im Mittelfeld schlecht in die Zweikämpfe kam. Eine Möglichkeit ein Abwehrbollwerk zu knacken sind Standards. Der TV bediente sich einer dieser Chancen zur Führung. Egzon Mustafa trat aus gut 25 Metern an, der Torwart konnte den Ball nicht sichern und Daniel Cuquejo staubte zum 1:0 ab. Das warf die Gäste aber nicht aus der Bahn. Die SpVgg Erlangen rückte nicht von ihrer defensiven Ordnung ab und lauerte auf die nadelstichartigen Chancen. Die besten Torversuche hatte dennoch der TV. Florin Ludica schoss knapp vorbei und Egzon Mustafa scheiterte nach einem schönen Spielzug an einer Fußabwehr von Torwart Mikail Kandemir. Ein wenig aus dem Nichts glich die Spiele noch vor der Pause aus. Nach einer Flanke von der linken Seite bekamen die 48er den Ball nicht aus dem Strafraum und Ben Meyer nutzt dies zum 1:1-Ausgleich. Der TV hatte zwar permanent den Ball, aber das Ergebnis zur Halbzeit hieß 1:1.
Der TV 48 hatte mehrere Chancen. Egzon Mustafa scheitert knapp an einer Fußabwehr von Spieli-Keeper Mikail Kandemir.
Uwe Kellner
Der späte Ausgleich motivierte die Spieli und die Jungs von Coach Gernot Eibel fassten Mut für den zweiten Durchgang. Es dauerte nicht lange, da hatten die Gäste auch schon die beste Möglichkeit zur Führung. Marco Quergfelder wurde im Sechzehner vom Torwart gefoult und es gab einen Elfmeter. Spielführer Felix Paul trat an, schoss von sich aus rechts, aber Keeper Denis Cap roch den Braten und parierte den Strafstoß. Stattdessen ging der TV ein paar Minuten später in Führung. Wieder war es ein Tor nach einem Standard. Arijan Hack trat aus 25 Metern zentraler Position zum Freistoß an, hob den Ball über die Mauer und die Pille schlug zum 2:1 ein. Die Freude währte jedoch nicht lange. Mit der bislang schönsten Aktion des Spiels glich die Spielvereinigung aus – nur eine Minute später. Jan Hoffmann setzte sich auf dem rechten Flügel durch, spielte eine halbhohe Hereingabe vor das Tor und Jonas Reuß verwertete diese sauber mit dem Fuß zum 2:2. Die Partie blieb trotz optischer Überlegenheit der Hausherren offen. Dann jedoch begann eine Phase, in der der Referee mehrere Zeitstrafen verteilte. Spielianer Felix Paul sah die erste aufgrund eines Foulspiels. Die Überzahl nutzten die Hausherren sofort aus. Nach einer Flanke von der rechten Seite stand Egzon Mustafa am zweiten Pfosten frei und köpfte zum 3:2 ein. Direkt darauf sah Daniel Cuquejo ebenfalls eine Zeitstrafe, weil er einen Freistoß zu früh ausführte. Ebenfalls nur zwei Minuten später war die Spieli dann erneut in Unterzahl, als Emil Rizai bei einer Freistoßausführung des TV im Weg stand. Und wieder nutzten die 48er die Überzahl aus. Erst verballerte Egzon Mustafa einen Abpraller nach einem Freistoß über das Tor, aber nur eine Minute später fiel die Vorentscheidung. Ein Eckball von der linken Seite segelte in den Strafraum, die Spieli reklamierte Foulspiel, aber Florin Ludica schob zum 4:2 ein. Auf diesen Gegentreffer wusste die Spielvereinigung keine Antwort mehr und musste sich trotz einer guten Leistung geschlagen geben, während der TV 48 wieder zurück in die Spur gefunden hat.
Nach 2x 40 Minuten hatte der TV 48 Erlangen die Nase vorn. Drei Standards brachten den Sieg. Florin Ludica (li.) im Laufduell mit Luis Lippert.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 05.10.2019 13:27 Uhr