von Hans Baumeister
Das Derby am Neumühlweg wurde unter besonderen Umständen ausgetragen. Die Mannschaft spielte für ihren Trainer, der familiär einen schweren Schicksalsschlag erleiden musste.
Die Vorherrschaft in Gebersdorf bleibt unbestritten. Mit 4:1 schossen sich die "Gebersdorfer Jungs" vorübergehend auf den zweiten Tabellenrang. Nach einem verschlafenen Beginn bot sich den Gästen allerdings nach 30 Sekunden die erste Chance, um in Führung zu gehen, doch Winklbauer war schon auf Betriebstemperatur und entschärfte den Hecker-Abschluss stark. In der fünften Minute setzte sich Youngster Fernolend auf der Außenbahn durch und bediente Klaußner, dessen Kopfball haarscharf sein Ziel verfehlte. In der Folge merkte man beiden Mannschaften an, dass sie darauf bedacht, waren Fehler zu vermeiden und nicht in Rückstand zu geraten.
Als Dosenöffner fungierten dann Tremmel und Pirkwieser: Einen feinen Schnittstellen-Ball vom irischen Wirbelwind konnte Pirkwieser verarbeiten und im Eins-gegen-Eins mit dem Keeper zur Führung ummünzen (21.). Nur kurze Zeit später stand es plötzlich 2:0 - und warum weiß bis heute keiner. Mit dem halbhohen Rückpass von Stone wusste Keeper Schubert nichts anzufangen und ließ die Kugel ins eigene Tor passieren (25.). Slapstick pur am Neumühlweg. In der Folge fanden die Gäste quasi nicht mehr statt. Dies machte sich der überragende Winkler zunutze, als er im Mittelfeld den Ball eroberte und gen Grundlinie marschierte. Dort angekommen bewies er Auge und legte quer zu Klaußner, welcher keine Probleme hatte, die Vorentscheidung zu markieren. Mehr sollte in Durchgang Eins auch nicht mehr passieren, sodass die SpVgg mit einer entspannten Führung in die Kabine ging.
In der zweiten Halbzeit stand dann vor allem eines im Vordergrund: Chancenwucher. Klaußner, Mühlberg und Pirkwieser vergaben noch die besten Möglichkeiten, wobei wahrscheinlich jeder Akteur im grün-schwarzen Gewand ein Tor hätte erzielen können. Winkler krönte seine Leistung nach einer guten Stunde mit einem atemberaubenden Sechs-Mann-Solo, an dessen Ende die Kleineisel-Elf alt aussah und der Kapitän dann zum 4:0 einschob (63.). Da die SpVgg allerdings nicht "zu Null" spielen kann und will, legte Torhüter Winklbauer als fairer Gastgeber den Ehrentreffer von Hecker selbst auf (81.).
Wenig später lichtete sich das Feld ein wenig, als Uttinger nach taktischem Foul mit Gelb-Rot (83.) Feierabend machte. Erzählungen nach wollte er nur die erste "Derbysieger-Bumba" antrinken. Della Volpe hatte indes Glück, als er für sein Nachtreten nur die Ampelkarte sah (88.). Zwischendrin vergab Pirkwieser einen selbst herausgeholten Elfmeter (85.). Aber der Gefoulte schießt eben bekanntlich besser nicht selbst. Pünktlich um 17.45 Uhr beendete der souveräne Schiedsrichter vor gut 250 Zuschauern das Spiel und machte die Diem-Elf einmal mehr zur Nummer Eins in Gebersdorf.
Spielbericht eingestellt am 16.09.2018 20:13 Uhr