Am Samstagnachmittag stand zur Eröffnung des 9. Spieltages der Kreisklasse 5 das Nachbarschaftsduell zwischen der DJK Eibach II und dem SV Wacker auf dem Programm. Dabei konnten sich die vor der Saison aufgestiegenen Eibacher als Underdog mit einem Sieg ins obere Tabellendrittel katapultieren, während die im Sommer aus der Kreisliga abgestiegenen und favorisierten Alm-Kicker mit einem Punktgewinn im Prestige-Derby Relegationsplatz drei ins Visier nehmen wollten.
Für eine ordentliche Derby-Kulisse sorgten die 200 Zuschauer rund um den Eibacher A-Platz.
Christian Günther
In der 6. Minute segelte eine erste gefährliche Wacker-Ecke von Babuczki ans kurze Fünfer-Eck, wo Holysz in der Luft stand, seinen Kopfstoß an den Innenpfosten setzte und sich das Leder von dort aus der Gefahrenzone entfernte. Auf der Gegenseite wurde DJK-Zehner Hofmann zwei Zeigerumdrehungen später gelegt, den fälligen Freistoß setzte Routinier Clausnitzer einen Tick zu hoch an. Die Alm-Truppe versuchte stets über die Schnittstellen der Eibacher-Viererkette die flinken Außenspieler Crespo und Holysz in Szene zu setzen, einzig die Genauigkeit der Anspiele ließ noch arg zu wünschen übrig. Mitte des ersten Durchganges musste Danninger verletzungsbedingt die Segel streichen und wurde rechts hinten durch Scheidel ersetzt. Nach dem folgenden Babuczki-Eckball verfehlte Holysz das Tor (25.). 180 Sekunden danach setzte Gövert zum Solo an, verzog jedoch seinen Abschluss von der Sechzehnerkante. Über eine halbe Stunde war absolviert, als zunächst Crespo über links quer in den Fünfer zu Ott legte, bei dessen Abschlussversuch eine angelegte DJK-Hand im Spiel war, wodurch die Pfeife korrekt stumm blieb. Nach der darauffolgende Ecke streifte ein Dichev-Schuss aus dem Hinterhalt noch den Querbalken, ehe sich die Wackeraner für den erhöhten Offensivdruck belohnen sollten: Kapitän und Innenverteidiger Tekin tauchte plötzlich links vorne auf, seinen Querpass an Freund und Feind vorbei musste der blank stehende Holysz am langen Pfosten nur noch zur Gäste-Führung über die Linie drücken (36.). Der Assist-Geber trat dann in Minute 40 zum Freistoß von halblinks an, zielte aber einen knappen Meter über den DJK-Kasten. Weiter rollten die Angriffe einzig auf die Heim-Defensive zu, aber Torschütze Holysz versuchte es nach Babuczki-Anspiel mit zu viel Gewalt (42.). So ging es mit einer knappen, aber zu niedrigen Führung für den Vorjahres-Kreisligisten gegen offensiv weitgehend harmlose Eibacher in die Kabinen.
In der ersten Hälfte fanden Johannes Hofmann und seine DJK Eibach II (in gelb) noch kein wirkliches Mittel gegen überlegene Nachbarn vom SV Wacker um Kapitän Tanju Tekin. Bedingt durch den lediglich knappen Rückstand gelang dies nach der Pause dafür umso mehr.
Christian Günther
Einen Start nach Maß erwischten die Eibacher zwei Spielminuten nach Wiederanpfiff, als eine Clausnitzer-Flanke unzureichend von den Gästen geklärt wurde und das Leder über Umwege zu Hauenstein kam, der die Pille links unten aus dessen Sicht trocken mit der Innenseite in die Maschen zum 1:1 setzte. Fünf Zeigerudmrehungen später feuerte Eibachs Hofmann einen Flatterball ab, den Niedermeier zwischen den Wacker-Pfosten auf Nummer sicher mit beiden Fäusten vereitelte. Die Neubauer-Elf, die Wacker-Kapitän Tekin nach dem Seitenwechsel quasi in Manndeckung nahm und so den SVW-Spielaufbau ersticken ließ, war weiter am Drücker, aber Niedermeier hatte mit einer Flugparade infolge Clausnitzer-Freistoß einen sehenswerten Einwand gegen den Rückstand. Wie aus dem Nichts - zumindest unter Betrachtung der bisherigen zweiten Hälfte - folgte dann in der 62. Minute die erneute Führung der Wackeraner, nachdem sich eine Bogenlampenflanke nahe der Seitenauslinie von Holysz über Eibachs Keeper Tojen hinweg zum 1:2 in die Maschen senkte. Dieser Treffer schien wie ein leiser Weckruf für die nun wieder aktiver wirkenden Jungs des Spielertrainerduos Zarkov/Laiker, von jenen Crespo im Anschluss seinen Meister in Tojen fand. Vor dem SVW-Kasten hatte der fleißige Hofmann eine DJK-Doppelchance, wurde aber erst geblockt und schoss dann Niedermeier in die Arme (66.). In der 74. Minute flankte Eibachs Zech zwischen Elfmeterpunkt und Fünfer, der zögernde Niedermeier kam zu spät, wodurch Heidt zum 2:2-Ausgleich einköpfen konnte. 120 Sekunden später zeigte sich auf der Gegenseite der Torriecher von Wacker-Angreifer Ott, der nach einem Babuczki-Freistoß von einem Patzer von Schlussmann Tojen profitierte und gedankenschnell zum glücklichen 3:2 für den Favoriten abstaubte. Kurz vor dem regulären Ende schickte Babuczki einmal mehr Holysz auf die Reise, der jedoch von Tojen beeinträchtigt, nicht zum Torerfolg kam (89.). Als bereits die Nachspielzeit angebrochen war, klärte ein Eibacher noch auf der Linie gegen Holysz, wodurch es beim knappen und verdienten 3:2-Sieg in einem insgesamt fairen Nachbarschaftsderby für den SV Wacker blieb. Für die DJK Eibach II hätte es nach einer spielerisch wie kämpferisch starken zweiten Hälfte und dem 2:2-Ausgleich eine weitere gelungene Aktion gebraucht, um das Derby möglicherweise in eine andere Richtung kippen zu lassen.
Der Siegtreffer für den Kreisliga-Absteiger beim Kreisklasse-Aufsteiger: Wacker-Torjäger Kevin Ott staubt nach einem folgenschweren Torwartpatzer zum 3:2-Endstand ab.
Christian Günther
Spielbericht eingestellt am 13.10.2019 08:46 Uhr