von Marco Galuska
Die Anfangsminuten gehörten den Gästen von der Steinplatte, die im Duell zweier noch verlustpunktfreier Teams nach einem Freistoß per Direktabnahme von Kapitän Ceylan die Führung knapp verpassten (5.). Hasan Demir zielte zehn Minuten später im Abschluss zu zentral, so dass Spielertrainer Daniel Bräutigam, der diesmal das FSV-Tor hütete, keine Probleme hatte. Erstmals hektisch wurde es nach 20 Minuten, als sich in der Eyüp-Hälfte ein Rudel bildete und Enes Celik mit einer Zehn-Minuten-Strafe vom Platz gestellt wurde. Den folgenden Freistoß setzte Tim Paschek als Aufsetzer erfolgreich in die Torwart-Ecke zur Stadelner Führung. Kurz darauf jagte Stadeln-Kapitän Thorsten Schmidt einen Volleyschuss drüber. Doch Eyüp kam zurück, über einen durchaus diskutablen Handelfmeter, als nach einem langen Einwurf in den Strafraum Wellhöfer den Ball mit dem Arm gespielt haben soll. Erhan Bulut ließ sich von den Diskussionen nicht beeindrucken und verwandelte in Torjägermanier zum 1:1 (31.). Dann war wieder Stadeln am Zug. Baumann (34.) und Steinbacher (39.) hatten per Kopf gute Chancen zur erneuten Führung. Ein möglicher Elfmeterpfiff bei einem Tackling an Steinbacher blieb aus (44.).
Der zweite Durchgang hatte dann nach acht Minuten den ersten großen Aufreger zu bieten, als Steinbacher sich in der Luft durchsetzte und sein Kopfball vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang - so hatten es wohl ziemlich alle Aktiven und Beobachter gesehen. Und dennoch entschied Referee Gerhard Friedrich auf Tor für Stadeln und ließ sich auch von den verständlichen Protesten der Gäste nicht umstimmen. Doch noch ehe der Anstoß durchgeführt wurde, erklärte FSV-Kapitän Schmidt dem Mann an der Pfeife, dass er mit seiner Wahrnehmung falsch gelegen hatte. Hasan Demir handelte sich derweil die nächste Zehn-Minuten-Strafe der Gäste ein. Doch in Unterzahl gelang Eyüp das Führungstor, als erneut Bulut per Flachschuss cool abschloss (55.). Zwei Minuten später gab es dann wieder Freistoß aus 20 Metern für Stadeln. Paschek versenkte die Kugel sehenswert über die Mauer zum 2:2-Ausgleich in den Winkel. Unmittelbar danach fehlte bei einem Kopfballaufsetzer von Daniel Hofmann nur wenig zum 3:2 der Hausherren.
In der 64. Minute erhitzte dann eine Szene die Gemüter, als Akbakla abseits des Balls auf Steinbacher trat. Da sich die Szene im Rücken des Schiedsrichters ereignete, kam der Übeltäter ungeschoren davon, allerdings geriet die Kärwa-gestärkte Seitenlinie der Stadelner komplett in Rage. Die Folge war ein nun äußerst zerfahrenes Spiel zweier eigentlich guter Mannschaften. Noch einmal giftig wurde es eine Viertelstunde vor dem Ende, als Stadeln den Ball nicht rausspielte, obwohl ein Eyüp-Spieler am Boden lag und dann ein heftiger Zusammenstoß eines Stadelner Stürmers mit Eyüp-Keeper Cakmak verschiedene Perspektiven bot - der FSV-Anhang forderte Elfmeter, die Gäste eine Bestrafung wegen Stürmerfoul. Letztlich entschied der längst nicht mehr zu beneidende Unparteiische auf Freistoß für Eyüp und Cakmak musste wenig später den Platz verlassen, nicht ohne vorher noch seine Meinung dem Referee und manch Stadelner mitgeteilt zu haben. Für ihn ging Enes Celik ins Tor.
In der 81. Minute musste dann zunächst Wellhöfer nach einem Foulspiel mit der Ampelkarte runter. In der kurzen Überzahl hatte Eyüp durch Özyürek (85.) und Pampal (88.) zwei tolle Freistöße getreten, die jeweils Bräutigam mit herausragenden Paraden entschärfen konnte. Akbakla köpfte noch einmal knapp vorbei, ehe in der langen Nachspielzeit zunächst Sagiroglu und dann Acar jeweils per Ampelkarte auf Seiten der Gäste vom Platz mussten. So endete ein für den neutralen Zuschauer kurzweiliges Spiel mit zehn gegen neun Spielern und einer Punkteteilung, die insgesamt durchaus in Ordnung geht.
Spielbericht eingestellt am 27.08.2022 21:04 Uhr