Auch wenn der SV Raitersaich einen perfekten Saisonstart hinlegen konnte, Favorit war beim Kärwaspiel am Samstag aber der heimische FC Stein. Nicht nur, dass die Gastgeber mit sechs Punkten aus drei Begegnungen ebenfalls gut in Form waren, beim Gegner fielen nicht nur Spielertrainer Dietmar Kusnjarik (Urlaub) und Top-Angreifer Florian Müller (verletzt) aus, der SVR musste auf sage und schreibe elf Akteure - darunter quasi sämtliche Offensivkräfte - verzichten.
Trotz vieler Ausfälle ließen die Gäste aus Raitersaich um Kapitän Thomas Paulus (am Ball) im ersten Abschnitt kaum Schüsse des FCS zu - einzig Steins Kai Rupprecht (r.) versuchte es.
fussballn.de / Watzinger
Dementsprechend vorsichtig agierten die Gäste in den ersten Minuten. Da aber auch dem FCS offensiv zunächst kaum etwas gelingen wollte, plätscherte die Partie von Beginn an vor sich hin.
Den ersten richtigen Torabschluss suchte dann der SVR - und hatte prompt Grund zur Freude: Flügelspieler Paul Maier bekam in halbrechter Position den Ball zugespielt und fackelte nicht lange. Sein strammer Flachschuss schlug unhaltbar für Stein-Schlussmann Lehnert in der langen Ecke ein (14.).
In der Folge ließen die Gäste weiter wenig zu und verstanden es, Stein weiter vom eigenen Tor fernzuhalten. Einzige Ausnahmen boten die beiden Abschlüsse von Steins Angreifer Kai Rupprecht, der zweimal aus spitzem Winkel am jeweils aufmerksamen Andre Schuster scheiterte (16., 35.).
Quasi mit dem Pausenpfiff machte es der Offensivmann dann aber besser: nach einem langen Ball per Ablage von Tim Kreim bedient, zog Rupprecht von der Strafraumgrenze trocken ab und setzte das Spielgerät herrlich zum 1:1-Pausenstand neben den rechten Pfosten.
Dominik Steinlein (in gelb) hatte wie auch die anderen Offensivakteure einen schweren Stand, bekamen sie nur selten gelungene Anspiele in die Spitze. In einer umkämpften, aber spielerisch eher niveauarmen Partie neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend gegenseitig.
fussballn.de / Watzinger
Der zweite Abschnitt war dann gerade einmal vier Minuten alt, da ließ sich Torschütze Rupprecht nach einem Zusammenstoß mit Schuster zu einem kleinen Tritt in dessen Richtung hinreißen - und wurde direkt mit Rot vorzeitig zum Duschen geschickt.
Auch in der Folge fühlten sich die Hausherren vom Unparteiischen bei mehreren Situationen falsch behandelt, so zum Beispiel als der eingewechselte Kauntz frei auf das Raitersaich-Tor zulief, aber drüber schoss - einem etwaigen Treffer wäre aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung ohnehin die Anerkennung verweigert worden (65.).
Kurz zuvor hatte Maier für den SVR die neuerliche Führung liegen gelassen, als er aus kurzer Distanz knapp am FC-Gehäuse vorbei schoss. Auf der Gegenseite setzte Steins Mittelfeldmann Christoph Sitzmann zu einem sehenswerten Sololauf an und tankte sich energisch gegen mehrere Raitersaicher Gegenspieler durch. Abschließend fehlten ihm dann aber die letzten Kraftreserven, um seinen Schuss aus gut 16 Metern gefährlicher zu platzieren, so war die Chance vergeben (70.).
Sonst blieb es dabei, dass beide Mannschaften nicht zwingend genug nach vorne agierten. Stein stand kompakt und hoffte in Unterzahl auf Konterchancen. Eine ebensolche nutzte dann das eingewechselte Steiner Schlitzohr Erman Elibol, um nach einem schnell ausgeführten Freistoß hinter die Gäste-Abwehr zu kommen. Dann umkurvte der Goalgetter Schlussmann Schuster und wurde von diesem klar und deutlich im Strafraum zu Fall gebracht.
Zum Entsetzen der Steiner entschied der Unparteiische Fritsch aber zunächst auf Abstoß. Erst nach vehementem Reklamieren und Rücksprache mit seinem Assistenten gab Fritsch schließlich den berechtigten Elfmeter - und die regelkonforme Ampelkarte für den bereits verwarnten Schuster. Andreas Kolb behielt anschließend die Nerven und traf gegen den zuvor eingewechselten Pfannschmidt zum 2:1-Siegtreffer.
Zwar warfen die Gäste in der Folge noch einmal alles nach vorne, es fehlte aber spürbar an der nötigen Qualität nach vorne, sodass außer einem Kopfball des eingewechselten Sebastian Pirner knapp neben das Steiner Tor kaum noch etwas Gefährliches heraussprang (77.).
Auch wenn zunächst anders entschieden, der durchgebrochene Erman Elibol (Nr. 12) wird in dieser Szene klar von SVR-Schlussmann Schuster zu Fall gebracht. Nach Rücksprache mit dem Assistenten wurde der Strafstoß schließlich doch gegeben - und führte zum Siegtreffer der Steiner durch Andreas Kolb.
fussballn.de / Watzinger
Durch den knappen 2:1-Sieg robbt sich der FC Stein an die Spitze heran. Der SVR wird die Niederlage auf der anderen Seite richtig einordnen können und wartet auf die Rückkehr einiger Leistungsträger. Auch wenn mit der Niederlage die tolle Serie der Gäste - sie waren über ein Jahr lang unbesiegt - endete, die Kusnyarik-Elf bleibt weiter ein heißes Eisen in der Kreisliga Nürnberg.
Spielbericht eingestellt am 25.08.2018 20:30 Uhr