Nach der unnötigen Punkteteilung beim Tabellenschlusslicht Bayern Hof II galt es für die Bamberger Eintracht im Heimspiel gegen den SK Lauf die verloren gegangenen Zähler zurückzuholen. Im Heimspielauftakt des neuen Kalenderjahres bot sich der Mannschaft von Trainer Sebastian Schnugg zudem die Möglichkeit, mit einem Dreier jegliche Abstiegssorgen endgültig hinter sich zu lassen. Geschenkt sollte es die Punkte aber nicht geben, denn die Laufer auf dem zehnten und drittletzten Platz brauchen jeden Zähler, entsprechend formulierte Co-Trainer Christoph Thieme vor Spielbeginn auch die Ambitionen des SK: "Wir wollen und müssen hier fast gewinnen, der Druck ist groß!" Der eine oder andere Ausfall sollte die Aufgabe für die Gäste nicht leichter machen, doch immerhin drei Auswärtssiege aus zuvor sieben Auswärtsspielen machten dem Kellerkind vor Spielbeginn Mut.
Moritz Kaube (vo.) nimmt nach geglückter Balleroberung Fahrt auf, Yannick Nüßlein (u.) blickt vergeblich in Richtung des Schiedsrichters, ein Foulspiel war nicht zu erkennen.
Hendrik Kowalsky
Bei angenehmen Temperaturen brauchte die Begegnung zunächst eine gewisse Anlaufzeit, beide Mannschaften suchten zunächst die Formationen im Spiel gegen den Ball und fanden bei Ballbesitz kaum Lücken, weshalb die Anfangsphase praktisch ereignislos verstrich. Rund 50 Zuschauer waren gekommen und sahen zwei Mannschaften, die unnötige Ballverluste vermeiden wollten und das nötige Risiko im Aufbauspiel vermieden. Wirkten die Gastgeber zunächst noch gewillt, das Kommando zu übernehmen, schaute sich Lauf die harmlosen Offensivbemühungen des FCE eine Viertelstunde lang an, ehe der SK in der Folge das Geschehen komplett ausgeglichen gestaltete und die Violetten von der eigenen Gefahrenzone fern hielt. Das funktionierte gut eine halbe Stunde lang, doch in der 32. Minute zappelte das Leder plötzlich im Netz der Gäste. Denn nachdem die Laufer Hintermannschaft eine Freistoßflanke nur unzureichend klären konnte und das Leder zum im Rückraum lauernden Tim Hofmann prallte, fackelte der Abwehrmann nicht lange, schoss per Direktabnahme und traf in den rechten Giebel zum 1:0 für Bamberg! Ein toller Treffer von Hofmann, der das Spielgerät ganz sauber traf und kurz darauf jubelnd abdrehen konnte. Die Führung schien der Dosenöffner für die Schnugg-Elf zu sein, die nun weiter Druck machte und eine Zeigerumdrehung später auf 2:0 erhöhte. Diesmal machte die Eintracht das Spiel über die rechte Außenbahn schnell und nachdem der eingelaufene Julian Hufnagel noch am stark parierenden Fabian Lüthgens scheiterte, reagierte Marcel Hennemann beim Abpraller am schnellsten und bugsierte das Leder zum zweiten Bamberger Treffer über die Linie! Reichlich bitter für die Gäste aus Mittelfranken, die lange Zeit mithalten konnten und nichts zuließen, nun aber einen größeren Rückstand hinterher liefen. Bis zur Pause tat sich nicht mehr allzu viel, im Ansatz gefährliche Situation der Gastgeber brachten keinen dritten Treffer ein und so ging es nach dem Pausenpfiff des soliden Schiedsrichters Christian Sinne beim Stand von 2:0 für den FC Eintracht in die Kabinen.
Marcel Först (hi.) lässt sich hier von seinem Gegenspieler Samuel Andert (vo.) nicht austanzen und kann das Leder entscheidend wegspitzeln.
Hendrik Kowalsky
Zum zweiten Durchgang wechselte SK-Trainer Metin Erata gleich im Doppelpack und reagierte auf die defensiv ordentliche, aber offensiv harmlose Vorstellung seiner Schützlinge. Zudem stellte Lauf auch taktisch um und agierte fortan ein paar Meter höher, allzu viel tat sich in den ersten Minuten der zweiten Hälfte aber nicht. Die Gäste hatten nun ein leichtes optisches Übergewicht, wussten mit dem Mehr an Ballbesitz jedoch wenig anzufangen. Nach gut einer Stunde gelang den Gästen dennoch der Anschlusstreffer, denn als eine abgefälschte Flanke von der Bamberger Viererkette per Bogenlampe Richtung Grundlinie segelte, kam Karim Gobji aus spitzem Winkel per Kopf an den Ball und traf in hohem Bogen zum 1:2 ins lange Eck! Das Spiel wurde also doch nochmal spannend, rund zwanzig Minuten blieben dem SK noch, um etwas Zählbares aus der Armeestraße mitzunehmen. Natürlich ging Lauf nun mehr Risiko ein und öffnete den Hausherren damit Räume zum Kontern, so hätte der eingewechselte Fabian Trunk sechs Minuten vor Ende das 3:1 erzielen können, wenn nicht gar müssen, scheiterte aber gleich zwei Mal an Fabian Lüthgens im Laufer Gehäuse. Tatsächlich bot sich dem Tabellenzehnten in der Schlussminute noch die Riesenchance zum Ausgleich, doch Yannick Nüßlein schoss aus sieben Metern zunächst an den Querbalken, ehe sein anschließender Kopfball von FCE-Schlussmann Lucas Lang pariert werden konnte. Praktisch im Gegenzug machte es Fabian Trunk dann besser, einen langen Abschlag von Keeper Lang erreichte der durchgelaufene Joker vor Lüthgens und traf von der Strafraumgrenze zum entscheidenden 3:1! In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzte Marcel Hennemann sogar noch einen drauf, per Flachschuss schnürte Taktgeber den Doppelpack und damit setzte sich Eintracht Bamberg schlussendlich mit 4:1 durch.
Arxhend Tafaj (li.) und Marius Kühhorn (re.) krachen in diesem Zweikampf ineinander, der Gästeakteur bleibt aber in Ballbesitz.
Hendrik Kowalsky
Letztlich geht der Heimsieg für den FC Eintracht absolut in Ordnung, ließ die Elf von Sebastian Schnugg doch lange Zeit so gut wie nichts zu und präsentierte sich defensiv gefestigt. Dennoch begann nach dem Anschlusstreffer das große Zittern, zahlreiche gefährliche Konterchancen blieben ungenutzt oder wurden nicht ausreichend clever zu Ende gespielt. Somit blieb der SK Lauf bis zur Schlussminute im Rennen und besaß die Großchance zum 2:2-Ausgleich, im Gegenzug machten die Gastgeber aber den Dreier klar und festigen mit nun 22 Punkten den sechsten Tabellenplatz. Damit hat der FC Eintracht Bamberg nun doppelt so viele Punkte wie Lauf und dürfte sich jeglicher Abstiegssorgen entledigt haben, bei acht Zählern Rückstand zur Aufstiegsregion dürfte nach oben aber kaum mehr etwas drin sein. Es scheint auf eine Restsaison jenseits von Gut und Böse hinaus zu laufen, außer der FCE fährt in den kommenden schweren Partien in Aschaffenburg und gegen die zweitplatzierte Greuther Fürth die maximale Punkteausbeute ein. Ganz andere Sorgen beschäftigten Metin Erata und seinen SK Lauf, der mit weiterhin elf Zählern im Tabellenkeller festhängt und den Auftakt ins neue Spieljahr ohne Zählbares abschließt. Am kommenden Samstag braucht es im Heimspiel gegen die SpVgg Weiden unbedingt einen Dreier, ansonsten wird es immer enger für den Sportklub.
Spielbericht eingestellt am 10.03.2018 17:08 Uhr