Es glich fast einem Endspiel, das Gipfeltreffen am vorletzten Spieltag der U19-Kreisliga. Dabei musste der Rehauer Nachwuchs beim Spitzenreiter gewinnen, um vor dem letzten Spieltag den Platz an der Sonne zu erringen. Der Eintracht genügte ein Unentschieden, aber darauf lässt sich bekanntlich ja kein Spielkonzept aufbauen. Insgeheim hatten die Münchberger gehofft, dass der Gegner nicht so stark auftreten würde, nachdem gemunkelt wurde, dass der FC wegen starken Aderlass im Sopmmer durch Abgänge zu den Herren den Aufstieg ohnehin nicht wahrnehmen würde. Aber die Anwesenheit der bezirksligaerfahrenen Christoph Peschek und Pascal Vuckov schienen auf das Gegenteil hinzuweisen, auch wenn mit Daniel Eiswert oder Paul Wolf wichtige Akteure fehlten.,
Nach wenigen Minuten versuchte Almin Tac (re.) gegen Sebastian Böhm durchzubrechen.
Hans Wunder
Die ersten Angriffe verzeichneten die Gäste, doch da dürfte den FC-Junioren um Pascal Vuckov schnell klar geworden sein, dass sie im Angriff ein harter Arbeitstag erwarten würde. Die einheimische Defensive um Manuel Schatz stand gut und stabil, so dass fast nichts anbrannte. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Heimelf allerdings rühriger und erst der Direktschuss von Florian Kaiser und dann sein Heber wiesen schon mal die Richtung des Spieles. Natürlich war das anschließende Foul an Mike Pajonk eines der eher harmlosen Sorte, doch mit wegweisenden Folgen. Der platziert, aber nicht allzu hart ins untere, linke Eck getretene Freistoß aus 20 Metern war für FC-Schlussmann Valentin Schmidt sein persönliches Waterloo. Beim Versuch, die Kugel in die Arme zu schließen rutschte, ihm das unruhige Leder durch die Hosenträger und schon zappelte das Netz. Lange Zeit, sich von diesem Schock zu erholen, hatte die Winterling-Elf aber nicht. Wenig später zog Niklas Frank vor der Strafraumlinie ab, der Ball wurde noch abgefälscht und dieses Mal war der FC-Keeper absolut chancenlos. So unglücklich die beiden Treffer auch fielen. Nach vorne hatten die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nichts gezeigt. Pascal Vuckov war bei Maximilian Ackermann in besten Händen und Mittelstürmer Jan Morgenthum gelang es nicht, die Bälle im Zentrum zu behaupten, so dass die Kollegen nachrücken konnten. Da durfte man gespannt sein, was sich die Rehauer beim Offensivspiel einfallen ließen.
Diese Situation kann Eric Jehnes (li.) gegen Felix Lang bereinigen.
Hans Wunder
Der Rehauer Trainer Florian Winterling reagierte auzf den Rückstand, nahm Defensivmann Maximilian Metzger aus der Partie und brachte mit Celal Can einen Spieler, der sich gleich nach vorne orientierte. Doch klare Torchancen gab es zunächst für die Heimelf, etwa nach dem Doppelpass zwischen Andreas Rödel und dem ebenfalls eingewechselten Tolgahan Celen, als die Kugel über die Latte zischte. Richtig gefährlich für Münchberg war es, als Jan Morgenthum in aussichtsreicher Position den Ball bekam, aber passte statt selbst den Abschluss zu suchen und als Simon-Lars Pfeuffer versemmelte. Trainer Matthias Fichtner bangte in dieser Phase und rief: "Lasst sie doch nicht ins Spiel kommen." Doch richtig auf Touren kam Rehau nicht. Vielmehr wirkte die Eintracht bei ihren Kontern wesentlich gefährlicher. Mike etwa traf nur den Pfosten und auch Sebastian Böhm scheiterte in aussichtsloser Situation. Doch die Zeit verstrich und damit die Hoffnungen der Gäste auf eine Wende, zumal der bereits gelbverwarnte Felix Tuma nach Ballverlust zur Textilbremse griff und man fünf Minuten in Unterzahl agieren musste. Obwohl keiner mehr so recht daran glaubte, dass die Meisterschaft noch zu nehmen sein würde, verscheuchte Felix lang zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit die letzten Zweifel. Eine Ecke wurde zu kurz abgewehrt, der Ball sprang dem Mittelfeldakteur vor die Füße und aus 12 Metern fackelte Lang nicht lange und droch die Kugel flach in die Maschen - die Messe war gelesen.
Am Ende duften die Münchberger Jungs die Meisterschaft feiern.
Hans Wunder
Natürlich waren die Rehauer Jungs schwer enttäuscht, dass es mit dem Titel nicht geklappt hatte. Über 90 Minuten gesehen waren aber die guten Torchancen auf Seiten der Platzherren, so dass der Eintracht-Sieg in Ordnung geht. Im Sommer wird Thomas Klier dann den künftigen Bezirksoberligisten übernehmen, die bei nur zwei Akteuren, die rauskommen, weiter eine schlagkräftige Truppe haben werden. Zumindest Trainer Florian Winterling und seine Spieler Christoph Peschek und Pascal Vuckov können die Enttäuschung einen Tag später an gleicher Stelle in positive Energie umwandeln - dann steht nämlich das Rehauer Qualifikationsspiel der Herren um die Bezirksliga in diesem Stadion an.
Spielbericht eingestellt am 30.05.2015 21:26 Uhr