Rund 200 Zuschauer wollten sich das Stadtderby und Pokalfinale der U19-Junioren zwischen dem ATSV Erlangen und der SG TV 1848 Erlangen/Bruck 2 nicht entgehen lassen und sollten nicht enttäuscht werden. Beide Mannschaften spielten im 4-2-3-1-System und wollten den Pokal natürlich gewinnen. Dabei war die Heimelf der Underdog, denn der ATSV spielt aktuell in der Kreisklasse und konnte auch zuletzt nicht so überzeugen wie noch zu Saisonbeginn. Dennoch rangieren die Kicker von Christopher Mijal auf dem ersten Tabellenplatz. Die Gäste von der SG kicken in der BOL und sind dort in der Spitzengruppe. Allerdings hat Trainer Markus Bauer auch immer wieder Personalsorgen. “Wir haben nur sechs, sieben eigene Spieler und sind immer auf Unterstützung von der Brucker Bayernligamannschaft angewiesen. Ich hoffe die Spieler ziehen das durch.” Doppelbelasung im Jugendbereich eben, die dazu führt, dass einige der Gästeakteure immer zwei Mal am Wochenende ran müssen. Zum Pokalfinale konnte der Trainer aber auf Verstärkungen aus der Bayernligamannschaft der Brucker bauen. Apropos SG: Nur ein Spieler der beim TV 1848 Erlangen spielt, stand im Kader der SG. Die Heimelf hingegen begann mit drei Spielern, die normal noch B-Jugend spielen könnten.
Osman Rastoder will an den Ball, aber Tim Schlager hat was dagegen.
Sebastian Baumann
Der ATSV begann schwungvoll und drückte den Favoriten erst einmal in die eigene Hälfte. Lucas Markert war es, der gleich zwei Gegenspieler auf dem Bierfilz austanzte und in die Mitte legte, wo ein Mannschaftskollege knapp verfehlte. Allerdings antworteten die Gäste im Gegenzug. Einen Ball bekam der auffällige Emre Uluca im Strafraum und zog sofort aus der Drehung ab. Der Ball knallte an den Außenpfosten. Wenig später war es Kapitän Tarik Ayvaz, der sich einen Ball zum Freistoß hinlegte und gekonnt ins kurze Eck zirkelte. Die Führung gab dem Gast noch mehr Auftrieb, der teilweise schön kombinierte, aber vor dem Strafraum ab und an den rechten Zug vermissen ließ. Man merkte den Gästen in dieser Phase an, dass sie den etwas reiferen Fußball spielten. Erneut war Tarik Ayvaz beteiligt, der den Ball mit der Hacke auf Emre Uluca ablegte. Allerdings vertändelte die Nummer 9 die Pille und prallte mit einem Gegenspieler zusammen, der liegen blieb. Trotz der Aufforderung den Ball ins Aus zu spielen, ging es weiter und am Ende war es erneut Ayvaz, der mit einem satten Schuss den linken Pfosten anvisierte. Nach und nach wurde die Heimelf aber wieder stärker und Bruck 2 hatte Glück, dass Martin Schnupp nach einem Sololauf am Keeper scheiterte. Allerdings blieb es bei zarten Versuchen des Underdogs, weil oftmals der letzte Ball nicht kam oder aber die Pille nicht richtig getroffen wurde, wie bei einer Chance von Dinc in der 31. Minute. Wenn es dann mal gefährlich wurde, war Keeper Szaledk auf dem Posten, der bei langen Bällen der Heimelf auch immer wieder gut mitspielte und in der 38. Minute einen Tick eher am Ball war. In der 45. Minute hatten die Gäste noch eine Doppelchance, die aber ungenutzt blieb.
Leon Siefert setzt sich gegen Ali Sapmaz durch.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Dieses Mal legte Tarik Ayvaz allerdings per langgezogenen Freistoß auf Tim Schlager auf, der am langen Eck lauerte und den Ball dann im Netz versenken konnte. Der Gast machte danach das Spielfeld immer wieder eng und verschob geschickt alle Mannschaftsteile, so dass es die Heimelf schwer hatte, Chancen zu kreieren. Erst in der 58. Minute wurde es vor dem Kasten der SG gefährlich, als der lange Dario Duvacic nach einer Ecke per Kopf wuchtig über die Querlatte köpfte. Auf der Gegenseite hätte allerdings auch Drazen Misic den dritten Treffer machen können, als er mit einem satten Schuss den Torwart traf. Der Nachschuss ging dann knapp drüber. Beim ATSV wurde vor allem immer Stürmer Leon Siefert gesucht, der einmal abzog und den Schussmann mit dem eigentlich zu mittigen Schuss doch vor größere Probleme stellte als gedacht und die Pille prallen ließ. Allerdings setzte kein ATSVler nach, so dass die Brucker retten konnten. Kurz danach versuchte sich die Nummer 9 der Heimelf gleich gegen vier Gegenspieler, hatte aber das schlechtere Ende für sich, denn die Gäste konnten klären. Beide Mannschaften hatten dann Halbchancen durch Fernschüsse. Ernis war es beim Gast und beim ATSV war es Bogade. Richtig gefährlich waren diese Schüsse aber nicht. Kurz vor dem Ende war es dann Emre Uluca, der endgültig den Deckel drauf machte und die Vorentscheidung erzielte. Mit einem satten Sonntagsschuss traf der Offensivmann ins kurze Eck und ließ sich vor der eigenen Bank feiern. Zwar war der ATSV danach stets bemüht und wollte zumindest noch den Ehrentreffer erzielen, biss sich aber wie eigentlich in der ganzen Spielzeit die Zähne an der gut stehenden Defensive der Gäste aus, so dass der Pokalsieg hochverdient zur SG TV 1848/Bruck 2 ging.
Spielbericht eingestellt am 04.11.2015 22:15 Uhr