Da auch die U17 zeitgleich ran musste und daher auch kein Spieler der jüngeren Jahrgänge aushelfen konnte, fand die Partie nun fast einen Monat später statt. In der Zwischenzeit konnte sich die FTS im Verfolgerfeld der Liga etablieren, während sich die Gäste aus Aubstadt noch schwer taten, in der neuen Liga Fuß zu fassen. Besonders die Defensive hatte noch Probleme, immerhin konnten die Jungs aus der Rhön noch kein Spiel zu Null spielen. Am Hauptproblem, den Standards, hatte Trainer Andreas Schmitt besonders gearbeitet. Mit Erfolg wie sich nun bei der Nachholpartie unter Flutlicht an der Maibacher Höhe zeigen sollte.
Zweikampf zwischen Jona Köhler (TSV Aubstadt, rechts) und Jannik Will (Freie Turner, links)
Christian Eschner
Doch zunächst zeigten sich die Gäste am Dienstagabend noch leicht schläfrig. Nach fünf Minuten musste es eigentlich 2:0 für die Freien Turner stehen. Eigentlich, doch Torwart Lino Schöppach reagierte zweimal glänzend und hielt sein Team damit in der Partie, wofür er sich auch ein Sonderlob von seinem Trainer verdient hatte: „Unserem Keeper muss ich einen Dank sagen. Die ersten beiden Chancen der FT hat er super pariert.“ meinte Andreas Schmidt nach dem Spiel. Nach dieser Schwächephase kamen die Gäste allerdings immer besser ins Spiel, auch wenn diese sich zunächst darauf konzentrierten, defensiv gut zu stehen. Die FTS wiederum kam nach diesen Chancen in der Anfangsphase in der ersten Hälfte zu keinen weiteren gefährlichen Situationen, was etwas verwunderte, haben die Turner doch in allen Spielen außer gegen die beiden Spitzenteams bisher mindestens zweimal getroffen. Doch am heutigen Tag war die Durchschlagskraft nicht so wie von der Schweinfurter Offensive gewohnt. Mit dem Spiel seiner Jungs war Lehfer daher auch gar nicht zufrieden: „Wir haben in den ersten fünf Minuten zwei Hundertprozentige, die machen wir ned. Und wir haben nur lange Bälle gespielt, also das war heute mit Abstand die schwächste Saisonleistung.“
Ballannahme Steffen Faulstich (FT Schweinfurt, Mitte) gestört von den Aubstädtern Jannes Benkert (links) und Leon Omert (rechts).
Christian Eschner
In der Pause redete Trainer Schmitt ob der Chance auf einen Punktgewinn beim Mitaufsteiger auch noch mal eindringlich ins Gewissen und wollte daher auch eine ordentliche Steigerung seines Teams in der zweiten Halbzeit erkannt haben. Keine merkliche Steigerung gab es jedoch bei den Offensivbemühungen des Heimteams. Gute Kombinationen waren Mangelware, Angriffe blieben Stückwerk, Einzelleistungen oder dem Zufall vorbehalten. Torannäherungen gelangen oft nur per Fernschüssen. Nach einem dieser Fernschüsse von Weissenberger hörten die Zuschauer dann auch die lautstarke Aufforderung von Lehfer an seine Schützlinge, doch wieder zum Kombinationsfußball zurückzukehren. Es blieb ein schöner Wunsch des Trainers, den seine Schützlinge am heutigen Tag nicht nachkommen wollten oder konnten. Aubstadt dagegen kam nur selten zu guten Kontern. Beim vielversprechendsten geriet der Pass von Jonas Köhler in der 60. Minute nach einer feinen Einzelleistung etwas zu steil. So musste der Schweinfurter Keeper auch in der zweiten Halbzeit nicht wirklich eingreifen. Dies blieb auch so, als Jannik Weissenberger sein Team wegen Meckerns in der 80. Minute durch eine Zeitstrafe schwächte. Aubstadt konnte keinen merklichen Profit aus der Überzahl schöpfen. Im Gegenteil, in der 85. Minute vertändelte Florian Lorenz als letzter Mann den Ball und Steffen Faulstich hatte plötzlich die Riesenchance, sein Team noch in Führung zu bringen. Sein Schuss geriet dann allerdings zu schwach und stellte keine Gefahr für Lino Schöppach dar. Fast hätte ein Lucky Punch der Gäste den Spielverlauf dann doch noch auf den Kopf gestellt. Die Schweinfurter Defensive schossen unkonzentriert bei einem Klärungsversuch im Strafraum Luca Schmitt an, dieser brachte den Ball schnell unter Kontrolle und schoss schnell vom Strafraumeck aufs Turnertor. Der überraschte Nico Kopp hatte keine Chance, einzugreifen und der Ball schlug am Pfosten ein.
Zweikampf zwischen dem Aubstädter Julian Roth (vorne) und dem Turner Kai Hochrein.
Christian Eschner
Danach war das Spiel vorbei. Andreas Schmitt wollte dann auch nicht mit dem verpassten Treffer kurz vor Schluss hadern: „Zum Schluss ein bisschen Pech gehabt, aber das war vom Spielverlauf her ein typisches 0:0, muss man ehrlich sagen.“ und bescheinigte seinem Team eine gute zweite Hälfte. Daran kann man dann anknüpfen, wenn es kommenden Samstag zu den in der Tabelle nur knapp besser postierten Heidingsfeldern geht. Trainer Lehfer zeigte sich nach der Partie unzufrieden und mochte auch keine Ausreden gelten lassen: „Wir haben auch viele Verletzte, einen Rotgesperrten, der Kader wird immer kleiner. Aber trotzdem, das sind alles keine Ausreden. Wir haben genug Spieler. Wir haben einen 18-Mann-Kader. Dann müssen halt die, die von außen kommen, ihre Leistung bringen und das war heute einfach nicht der Fall. Und dann gewinnst du auch nicht gegen den Tabellenletzten. Das ist halt einfach so, wenn du vom Kopf her nicht da bist und die unterschätzt.“ Jetzt haben die Turner erst mal eine Woche Pause. Zeit um Wunden zu lecken und sich auf die weiteren kommenden Aufgaben zu konzentrieren. Denn auch als Aufsteiger wollen die Turner weiter oben mitspielen, wie Trainer Lehfer bestätigt.
Spielbericht eingestellt am 31.10.2018 01:22 Uhr