"Wir hatten eine richtig gute Vorbereitung, bei der die Jungs ordentlich mitgezogen haben. Jetzt sind sie heiß darauf, dass es mit der Rückrunde endlich losgeht", zeigte sich der Hofer Co-Trainer Thorsten Färber - passend zum Wetter - bestens gelaunt. Vergessen waren die letzten beiden Begegnungen vor der Winterpause, als man leer ausging und jeweils vier Treffer kassierte. Nun sollte endlich wieder ein Dreier her, auch wenn die angeschlagenen Jonathan Müller, Daniel Sedlacek und Cedric Drewanz zunächst auf der Bank Platz nahmen. Doch auch die Gäste wussten um die Bedeutung der Begegnung. "Unser Ziel ist es, etwas Zählbares mitzunehmen", redete der Landshuter Armin Stadler nicht lange um den heißen Brei. Dass man drei verletzte Stammkräfte zu Hause lassen musste, erleichterte die Aufgabe nicht unbedingt.
So unbedrängt konnte Mustafa Onarici (re.) die Kugel selten herunterpflücken.
Hans Wunder
Von Beginn an gingen beide Mannschaften mit großen Einsatz zur Sache. Immer wenn es gefährlich werden konnte, lag aber ein Spieler nach regelwidrigem Einsatz am Boden. Darunter litt auch die spielerische Linie. Oft wechselte der Ballbesitz zudem im Sekundentakt, weil hart attackiert und dem Gegner keine Verschnaufpause gegönnt wurde. Zudem waren besonders die Pässe in die Spitze viel zu ungenau. Allerdings erspielten sich die Landshuter mit der Zeit ein leichtes Übergewicht, was sich besonders in der Vielzahl der Freistöße ausdrückte. Und da wurde es mit der körperlichen Überlegenheit der Gäste gefährlich, obwohl Bayern-Keeper Jonas Lang im Luftkampf durchaus eine gute Figur abgab. Doch beim Schuss von Elija Härtl (9.), der knapp über das Dreieck strich, fehlte nicht viel und als sich Innenverteidiger Christoph Sibler nach einer Ecke hochschraubte, war der Torwart schon geschlagen - doch ein Hofer Abwehrmann rettete auf der Linie (23.). Während die Heimelf bis Mitte der ersten Hälfte noch keine gelungene Offensivaktion verbuchen konnte, sorgte Gästespieler Leon Roth hinter dem Rücken der einheimischen Abwehr schon wieder dafür, dass es lichterloh brannte. Doch nach einer halben Stunde kamen die Schaal-Schützlinge langsam besser ins Spiel und verzeichneten kurz vor der Pause die erste, gute Gelegenheit. Nach einem Konter kam Müseyin Durkan aus neun Metern halblinker Position frei zum Abschluss, doch sein Flachschuss war kein Problem für den bis dahin nahezu beschäftigungslosen Gästekeeper.
Viele Fehlpässe: Auch bei Maximilian Renk (am Ball) kommt die Kugel nicht an.
Hans Wunder
Die Saalestädter machten nach der Pause weiter, wo sie aufgehört hatten, agierten recht druckvoll und hatten gleich die Führung auf dem Fuß. Cedric Drewanz wurde elf Meter vor dem Kasten bedient, war völlig frei und ein Abseitspfiff, auf den die Gäste wohl spekuliert hatten, blieb aus. Doch der Joker, der für Alper Bafra in der Halbzeit gekommen war, zeigte Nerven und schoss haarscharf am linken Pfosten (53.) vorbei. Und auch Kollege Müseyin Durkan machte es nicht besser, als er am Fünfmetereck nahezu unbedrängt (56.) zum Abschluss kam. Der Ball strich parallel zur Torline am Kasten Richtung Eckfahne vorbei. Fast hätte sich die fahrlässlige Chancenverwertung gerächt, denn nach einer Stunde übernahmen die Niederbayern wieder das Kommando. Doch sowohl Dominik Past als auch Christoph Sibler und Ardit Topalaj
schafften es aus aussichtsreicher Position nicht, das Leder über die Linie zu bugsieren. Jetzt ging es rauf und runter mit Vorteilen für die Locke-Elf, die über die größeren Kraftreserven zu verfügen schienen. Mustafa Onarici per Volleyabnahme und Daniel Sedlacek sorgten zwar noch einmal für ein Hofer Lebenszeichen. Doch nun stand Bayern-Torwart Jonas Lang deutlich öfters im Mittelpunkt - und hatte bei einem Pfostentreffer auch noch das Glück des Tüchtigen. In den letzten Minuten brachte Benjamin Schaal seinen Innenverteidiger Jonathan Müller für den Sturm, um den mit Gardemaß ausgestatteten Verteidiger in eine Kopfballsituation zu bringen. Aber seine Truppe war nun in der Abwehr gebunden, so dass der frische Mann zwar für etwas Entlastung, aber nicht mehr für Torgefahr sorgen konnte.
Kurz vor dem Ende wollte es Cedric Drewanz (re.) wissen – und zerstörte den Reporterstuhl.
Hans Wunder
Es bleibt spannend für die Hofer. Der Befreiungsschlag im Abstiegskampf wurde mit dem torlosen Remis zwar verpasst, doch die Leistung konnte sich durchaus sehen lassen. Allerdings ist nach dem ersten Spiel im neuen Jahr natürlich viel Luft nach oben. Dabei dürfte es besonders darum gehen, nach vorne zielstrebiger zu agieren und im Spielaufbau die Fehlerquote etwas zu senken. Dazu hat man bereits in der nächsten Woche Gelegenheit, wenn der Tabellensiebte Wacker Burghausen seine Visitenkarte auf der Grünenn Au abgibt.
Spielbericht eingestellt am 24.02.2019 19:58 Uhr