Die Ausgangslage war klar. Ein Zähler fehlte den Bruckern noch, um ganz sicher in der Bayernliga zu bleiben. Durch zwei wichtige Siege zuletzt konnte man die Abstiegsränge verlassen. Dann kam zum letzten Spiel mit dem bereits seit längerem abgestiegenen SC Fürstenfeldbruck auch noch das Schlusslicht an die Tennenloher Straße. Und diese waren auch nur mit gerade elf Spielern angereist. Alle Vorzeichen sprachen somit für den FSV.
Matthias Hupfer behauptet sich gegen zwei Mann.
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Der ein oder andere Akteur ließ sich vielleicht von den ganzen positiven Aspekten verleiten. Denn die Hausherren fanden nur schwer in die Begegnung. Die Gäste machten von Beginn an deutlich, dass sie nicht als Kanonenfutter angetreten sind. Mit dem Regisseur Stanojevic hatten die SCler, zusammen mit Piller, den besten Mann auf dem Platz, der von den Gastgebern so gut wie überhaupt nicht in den Griff zu bekommen war. Doch auch wenn der Absteiger gut mitspielte, Gefahr für das Tor von Himmrich strahlten sie vor dem Wechsel nicht wirklich aus. Wenn bei den Bruckern was ging, dann war garantiert Spielführer Piller beteiligt. Der „weiße Usain Bolt“ entwischte seinen Gegenspielern immer wieder und hätte seine Mannschaft in Minute 13 eigentlich in Führung bringen müssen. Von Fuchs gut bedient, zog er los aufs Gäste-Tor, doch anstatt selbst abzuschließen, spielte er nochmal quer und die Chance war dahin. Nach dieser ersten Möglichkeit legten die FSVler ihre Nervosität etwas ab und drängten die Gäste weiter hinten rein. Lohn der Mühe war ein Elfmeter in der 24. Minute, den Basener clever herausholte und Fuchs sicher verwandelte. Mit der Führung im Rücken klappte jetzt vieles besser. Nachdem der aufgerückte Kraus noch eine Freistoßflanke knapp verpasste (27.), machte es Piller bei seiner zweiten Chance besser. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte flitzte er wieder alleine los und konnte Torwart Thiel per Flachschuss überwinden. Damit war das Match praktisch gelaufen, da zu diesem Zeitpunkt absolut nicht absehbar war, wie die nach vorne biederen Gäste überhaupt ein Tor schießen sollten. Einzige halbwegs gefährliche Aktion war ein Schüsschen von Held neben den Kasten (35.). Nach dem Abstoß und einer Kopfballverlängerung von Stöhr hätte Piller alles klar machen können, doch er traf bei seinem Abschluss den Ball nicht richtig.
Daniel Maksimovic setzt sich trotz Bedrängnis gut durch.
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Scheinbar haben einige Spieler der Gastgeber die Begegnung schon angehakt und auf nachlassende Gegenwehr bei den Gästen spekuliert. Denn allzu phlegmatisch ging die Schmaußer-Truppe die zweite Halbzeit an. Kann ja nix mehr passieren. Doch, kann schon! Denn nach knapp einer Stunde stand es plötzlich nur noch 2:1. Nachdem Hupfer unerlaubterweise mit nur einem Schuh weitergespielt hatte, gab es indirekten Freistoß am rechten Sechzehnereck. Dieser wurde von den Fürstenfeldbruckern so schlecht ausgeführt, dass die komplette Mauer der Hausherren auf den freien Ball lief. Doch Stanojevic war schneller und versenkte seinen Linksschuss ins kurze Eck zum Anschlusstreffer. Nun waren die FSV-Jungs teilweise völlig von der Rolle und spielten fortan weiterhin viel zu passiv. Trotz Überlegenheit fiel den Oberbayern nach vorne hin nicht allzu viel ein, so dass kaum Gefahr lauerte. Knapp 20 Minuten vor dem Abpfiff hatten die Platzherren in Person von Stöhr zwei Mal die Entscheidung auf dem Fuß. Erst versemmelte er einen klasse Querpass von Piller zwei Meter vor dem leeren Tor und kurz danach scheiterte er nach tollem Solo an Keeper Thiel. Stanojevic fand in Minute 80 aus spitzem Winkel in Himmrich seinen Meister, doch drei Minuten danach machte er es besser und das große Zittern begann. Die Gäste drückten nun auf den Siegtreffer und die Hausherren zogen sich immer weiter zurück. Mit Beginn der Nachspielzeit erlöste Kapitän Piller seine Mannen mit einem sensationellen Treffer. Er bekam kurz nach der Mittellinie den Ball, löste sich kurz von zwei Gegenspielern und zirkelte die Kugel aus gut 40 Metern über den verdutzten Thiel zum 3:2-Endstand in die Maschen.
Dank der hervorragenden Rückrunde erreichte die Mannschaft von Trainer Martin Schmaußer und dem sportlichen Leiter Stefan Müller mit ordentlichen 28 Punkten souverän den Klassenerhalt. Vor allem mit der hervorragenden Einstellung ihrer Jungs waren die beiden Coaches sehr zufrieden. Einige Punkte wurden mangels Cleverness (vor allem bei der Chancenverwertung) liegengelassen, aber der Glaube an die eigene Stärke war auch in den Schwächephasen immer da. Anpfiff gratuliert dem FSV Erlangen-Bruck zu einem weiteren Jahr in Bayerns Eliteliga.
Spielbericht eingestellt am 17.06.2012 21:00 Uhr