Die Mannschaft der SG Quelle Fürth wollte ein besseres Ergebnis als im Hinspiel (4:0 in Bruck) erzielen und die Heimserie (noch ohne Heimniederlage) aufrechterhalten. Für dieses Vorhaben konnte Quelle-Trainer Stefan Schober auf all seine Schützlinge zurückgreifen. Außerdem schien ein Heimsieg durchaus machbar, da der FSV Erlangen-Bruck nach der Winterpause nicht so recht in die Gänge kam (0:3 gg. Memmingen, 1:1 gg. Aindling). Auch deshalb erwartete Hans-Jürgen Heidenreich eine "interessante Partie", in der trotzdem auf Sieg gespielt werden sollte. In seiner gesamten Laufbahn, als Spieler oder Trainer, hat der FSV-Trainer keine einzige Partie gegen die Quelle verloren. Über die Ausfälle von gleich vier Stammspielern machte er sich aufgrund des ausgeglichenen Kaders keine Sorgen.
Luis Igelsias kommt raus und fängt den Freistoß sicher ab.
Markus Kratz
Die Brucker erwischten den besseren Start. Man merkte den Spielern an, dass sie sich vorgenommen hatten, Wiedergutmachung für die schwächeren letzten Spiele zu betreiben. Die erste Chance ließ aber bist zur 14. Spielminute auf sich warten, als Steffen Müllers Volleyschuss knapp rechts am Pfosten vorbeirauschte. Weiter blieb der FSV Erlangen-Bruck optisch leicht überlegen, ohne dabei aber gefährlich vor dem gegnerischen Tor zum Abschluss zu kommen. Dann kam auch Quelle Fürth zu ihrer ersten Chance. Nach einem Eckball kam Arcan Yanac völlig frei zum Kopfball. Dieser konnte gerade so vom starken Gästekeeper zum erneuten Eckball geklärt werden. Der anschließende Eckball verpuffte aber, da die Brucker Zuordnung diesmal stimmte (18.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später erneut die große Chance zur Führung für die Quelle: Pascal Abele wurde freigespielt, und hob den Ball über den herauseilenden Luis Iglesias, aber eben auch über die Querlatte. Die Brucker hatten zu dieser Zeit wieder Probleme im Spielaufbau auf dem sehr kleinen, rutschigen und harten Kunstrasen. So kamen die Quelle-Spieler immer besser ins Spiel und kreierten ihrerseits nun Chancen. So auch ein Eckball in der 24. Spielminute, der als Vorlage für Pascal Abele diente, dessen Kopfball aber vom am Pfosten stehenden Daniel Kratz an den Pfosten gelenkt werden konnte. Das Spiel wurde nun sehr intensiv, viele harte Zweikämpfe, die allesamt aber noch fair geführt wurden. So dauerte es bis zur 31. Spielminute, bis ein Aufschrei von der Quellebank ertönte. "Elfmeter" forderten auch die Spieler der Quelle. Was war passiert? Nach einem Eckball wieder Unordnung in der Brucker Defensive. Tim Ruhrseitz legte sich den Ball mit dem Kopf vor, und Dominik Hofmann schlug den Ball im Anschluss artistisch weg, dabei war sein Bein schon sehr hoch, doch der Elfmeterpfiff blieb zu Recht aus, da der Abstand zwischen dem Kopf von Tim Ruhrseitz und dem Bein von Dominik Hofmann für noch ausreichend beurteilt wurde. Vertretbare Entscheidung. Dann Eckball auf der anderen Seite: Der Ball konnte herausgeköpft werden, aber genau zu Paul Schulze-Zachau, der einfach mal draufhielt und fast das 0:1 für den FSV markierte. David Carl konnte den Ball gerade so an den Querbalken lenken und der Abpraller konnte von der Quelle geklärt werden. So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.
Pascal Abele (re.) versucht sich gegen Daniel Kratz (li.) durchzusetzen.
Markus Kratz
Nach der Pause dauerte es keine Minute, bis die Spieler aus Fürth jubeln durften. Daniel Kratz und Jörg Kohler mit dem Missverständnis im Spielaufbau, Enes Turhan fing das Zuspiel ab und schlug sofort den langen Diagonalball auf Arcan Yanac, der nach einem Stellungsfehler frei vor Luis Iglesias keine Mühe hatte, das 1:0 zu markieren. Die Brucker bewiesen jedoch Moral und gaben sich nicht auf. Im Gegenteil, es wurde versucht mehr Druck auf die gegnerischen Spieler auszuüben, was ihnen auch gelang. So in der 50. Spielminute, als Tevin Mc Cullough den Keeper der Quelle unter Druck setzte, der den Ball anstatt zu klären an Tevin Mc Cullough verlor und so den 1:1-Ausgleichstreffer kassierte. Also schon vier Minuten nach dem Führungstreffer der Ausgleich für den FSV Erlangen-Bruck. In der Folge wurde die Partie noch intensiver. Beide Mannschaften wollten unbedingt gewinnen und einen Derbysieg feiern. So entstanden viele Freistöße auf beiden Seiten, die aber nichts Zählbares einbrachten. Dann in der 68. Spielminute wieder Freistoß aus gut 25 Metern für den FSV. Steffen Müller zirkelte den Ball um die Mauer, der setzte kurz vor David Carl auf, sodass dieser ihn nur zur Seite klären konnte, wo Tevin Mc Coullough den Ball zunächst hielt, dann aber verlor und der Konter der Quelle lief. Der Ball wurde über die linke Angriffsseite lang zu Fabio Tech gespielt, der mit einem Tempodribbling auf die Abwehr zulief und mit Auge den Diagonalball zum eingewechseltem und völlig freistehenden Fabio Ghiaccio spielte, der dann gegen Luis Iglesias einschieben konnte. Die Fürther jubelten und Hans-Jürgen Heidenreich an der Seitenlinie war sauer auf seine Jungs. Nach eigenem Freistoß ein Gegentor kassiert. Wieder einmal halbherzig nachgesetzt. Doch nach kurzem Ärger sofort wieder der Appell: "Es sind noch 20 Minuten zu spielen, da geht noch was." Das wollten seine Spieler auch sofort umsetzen, der Druck auf die Quelle wurde nochmals erhöht. Das Spiel wurde insgesamt bissiger. Sechs Spielminuten nach der Führung konnte sich dann der eingewechselte Ex-Quellespieler Secgin Özdösemeci über die rechte Verteidigerseite durchsetzen und den Ball über den herausstürmenden Keeper ins Tor heben. Großer Jubel auf der Brucker Seite. Und der FSV wollte jetzt mehr. In der 84. Spielminute wurden sie auch fast belohnt. Der Ball von rechts in den Strafraum getreten. Der Quellekeeper verschätzte sich, sodass das Spielgerät Richtung Tor flog, wo ihn - auf oder hinter der Linie - ein Feldspieler noch klären konnte. Die Brucker forderten Tor, aber der Schiedsrichter verweigerte ihnen dieses Erfolgserlebnis. So blieb es beim letztendlich leistungsgerechten 2:2-Unentschieden. Die Serien bleiben bestehen, die SG Quelle Fürth bleibt zu Hause weiter ungeschlagen, und Hans Jürgen Heidenreich bleibt gegen die Quelle weiter ohne Niederlage.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2013 21:09 Uhr