Am Freitagabend hätte der Ball schon rollen sollen, doch die Aprilwetter-Kapriolen zwangen zur Absage, der enge Terminplan zu einer raschen Neuansetzung. So trafen sich Schwabacher und Stadelner nun also am Montagabend um 19 Uhr bei angenehmen 14 Grad zum Anpfiff im Stadion an der Nördlinger Straße. Die Rollen waren im Vorfeld klar abgesteckt: Die Nullvierer wollen mit einer Aufholjagd noch den Relegationsrang erwischen, die Stadelner sich teuer verkaufen, ein erstes Erfolgserlebnis in der Runde sammeln und weiter hinzulernen im Hinblick auf die kommende Saison.
So ganz konnten die Stadelner ihr Glück wohl selbst nicht glauben: Die Führung durch einen Freistoß von Oliver Mielack kam praktisch mit dem ersten Torschuss und stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf.
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Ein paar Minuten des Abtastens waren nach der Zwangspause zuletzt auf beiden Seiten offensichtlich nötig. In der 9. Minute landete dann der Ball in halblinker Position bei Tobias Zillmann, der mit einem satten Flachschuss FSV-Keeper Rene Ebersberger, der diesmal den Vorzug vor Marcel Lenhart erhielt, zu einer ersten guten Parade zwang. So wirklich wachte das Spiel aber erst Mitte des ersten Durchgangs auf, als Florian Nisslein einen öffnenden Pass auf Michael Weiß spielte, der frei auf Ebersberger zulaufen konnte, sich den Ball aber zu weit auf dem holprigen Geläuf vorlegte, so dass der Torwart zupacken konnte (24.). Nun ging es im Minutentakt weiter nur in eine Richtung: Ebersberger musste vor Anton Shynder retten und wenige Sekunden später noch einen Schuss des SC-Torjägers parieren. Die beste Aktion folgte nach einer halben Stunde, als Timo Meixner aus der Drehung abzog, aber wieder Ebersberger abtauchte und abwehren konnte. Und Stadeln? Ein Angriff über die rechte Seite wurde von Raumer mit einem Foul gestoppt. Den fälligen Freistoß aus recht spitzen Winkel zog Oliver Mielack aufs Tor, die Kugel sprang noch etwas unberechenbar durch den Strafraum und landete im langen Eck zur völlig überraschenden Gäste-Führung (40.). Dass diese glücklich war, unterstrich die 44. Minute, als Meixner seine Klasse demonstrierte und im Zentrum zum Abschluss kam, der Ball aber vom Innenpfosten die Linie entlang zurück ins Feld rollte.
Der Einsatz stimmte auf beiden Seiten - der Ertrag aber nur aus Sicht der Gäste.
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Das klare Chancenplus ließ im zweiten Durchgang eine ganze Weile auf sich warten. Gut 25 Minuten verpufften die Angriffsbemühungen der Nullvierer mehr oder weniger gegen eine Gäste-Elf, die sich nun wieder besser gefunden hatte und von Minute zu Minute an Selbstvertrauen gewann. Erst ein Shynder-Schuss, den Ebersberger wieder stark abwehren konnte, war das Startsignal für die Gastgeber, noch einmal die Schlagzahl zu erhöhen. Nach Flanke von Jakob Söder verfehlte Meixner per Kopf sein Ziel (74.). Zwei Minuten später flankte Söder dann erst gar nicht, sondern zog von rechts selbst in den Strafraum und traf maßgenau mit der Hilfe des Innenpfostens zum freilich verdienten Ausgleich. Schwabach wollte unbedingt den Sieg, Stadeln hielt mit Kampfgeist dagegen. Bei einem Kopfball nach einer Freistoßflanke reagierte abermals Ebersberger hervorragend (81.). Der eingewechselte Neuzugang, der Ex-Bucher Fabian Schreiner, hatte nach einer weiteren gefährlichen Flanke sein Visier noch zu hoch eingestellt (83.). Nils Böhm handelte sich auf Stadelner Seite zwar noch eine überflüssige Ampelkarte in der Schlussminute ab, doch als dann Alex Schenker in der Nachspielzeit drüber schoss, war die Punkteteilung amtlich.
Zumindest der Ausgleich gelang den Hausherren noch. Jakob Söder (Nr. 12) traf nach einem Solo maßgenau und verschärfte die Schlussoffensive der Hausherren.
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Lange Zeit zum Ausruhen bleibt vor allem den Schwabachern nicht. Schon am Gründonnerstag geht es zum TSV Neudrossenfeld, der auf jenen zweiten Rang steht, den die Strobel-Elf trotz des verpassten Siegs noch nicht abhaken muss. Am Karsamstag steigt in Stadeln das Derby gegen den TSV Buch. An Ostermontag erwartet Schwabach dann den Jahn aus Forchheim.
Spielbericht eingestellt am 11.04.2022 23:50 Uhr