Aufgrund der tabellarischen Situation ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften. Friesen könnte mit einem Heimsieg auf Lengfeld aufschließen und nahe an das rettende Ufer heranrücken. Ein Spiel in der Hinterhand hätte die Reichel-Elf bei Punktgleichheit gegenüber dem TSV Lengfeld, die den letzten Platz über dem Strich belegen. Lengfeld könnte mit einem Auswärtssieg im Frankenwald einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen, wenn man den direkten Konkurrenten auf sechs Punkte distanzieren könnte. Für Spannung war gesorgt - um 16 Uhr war alles im Frankenwald angerichtet, als Schiedsrichter Sebastian Cornely von der DJK Mühlbach die Begegnung freigab.
Gästekapitän Moritz Renninger (li.) bedrängt den heimischen Rico Nassel.
Alex Grober
Beide Mannschaften begannen recht abwartend. In der Anfangsviertelstunde waren beide Kontrahenten auf Sicherheit bedacht - es ergaben sich keine Torchancen. Die erste gefährliche Annäherung hatten dann die Hausherren, als Lukas Riedel an einer Freistoßhereingabe von Andreas Baier nur denkbar knapp vorbeischrammte. Fast direkt im Gegenzug ein Hochkaräter für die Gäste aus dem Würzburger Stadtteil, als Alban Ramaj sich klasse über die linke Seite durchsetzen konnte und Keeper Tobias Bauerschmidt überlupfte. Maximilian Graf rettete aber für seinen geschlagenen Schlussmann auf der Linie und klärte die Aktion. Lengfeld zeigte sich einen Tick wacher und besser in der ersten halben Stunde, konnten aber nicht entscheidend für Torgefahr sorgen. Auf der anderen Seite war es ein Schlenzer von Felix Müller, der knapp am Pfosten vorbeistrich (25.). In der Folgezeit passierte auch nicht viel - Friesen fand nun immer besser in die Begegnung und versuchten immer mehr Druck nach vorne aufzubauen. Dennoch war zu erkennen, dass man unter keinen Umständen Fehler machen wollte - es flogen viele lange Bälle durch das Frankenwaldstadion, die zumeist keinen Abnehmer finden konnten. In der 42. Minute hatte dann Nils Firnschild die nächste Aktion des Spiels, als er es mit einem Heber nach Altwasser-Flanke probierte. Er brachte aber zu wenig Druck hinter dem Ball, sodass Fabian Christof im Gästetor keine Probleme hatte zu parieren. In der 45. Minute war es aber dann soweit, als sich Friesen für ihre kleinere Druckphase belohnen konnte. Es war zuvor ein klasse Anspiel auf Nils Firnschild, der aus kurzer Distanz an TSV-Schlussmann Christof scheiterte. Den Abpraller schob dann Lukas Pflaum ins Netz - die Gäste reklamierten ob Abseits, aber der Ball kam zuvor wohl von einem Lengfelder. Dann war Pause - Friesen traf zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor dem Pausentee. Die Führung war nicht unverdient, da man sich in der Schlussviertelstunde vor allem den Ein-Tor-Vorsprung erarbeiten konnten.
Adrian Istrefi (re.) und der heimische Lukas Pflaum schmachten einem hohen Ball entgegen.
Alex Grober
Direkt nach dem Pausentee hatten beide Mannschaften jeweils eine hochkarätige Chance in den ersten zehn Minuten. Zunächst war es Lukas Pflaum nach zwei Minuten, der mit einem klasse Diagonalball Felix Müller auf der rechten Seite fand. Der durchgebrochene SV-Flügelspieler schoss allerdings aus vollem Lauf an die Latte. Nur fünf Zeigerumdrehungen später war es Adrian Istrefi, der mit seiner Hereingabe den eingelaufenen Angreifer Alexandru Dan fand. Er nickte aber mit voller Wucht knapp am linken Pfosten vorbei. Friesen im Glück - Lengfeld intensivierte Ihre Angriffsversuche, scheiterten aber oft im Ansatz an der vielbeinigen Frankenwälder Defensive. In der 64. Minute ähnliche Situation, als Istrefi auf Dan flankte, diesmal aber Tobias Bauerschmidt parieren konnte. Die Gästeelf zeigte sich deutlich bemühter in der Phase des Spiels, wurden aber nur drei Minuten später schwer getroffen. Kevin Roger konnte sich über seine linke Seite stark durchsetzen. Er flankte auf den zweiten Pfosten und fand den eingelaufenen Felix Müller, der Christof im TSV-Tor mit seinem Kopfball gegen die Laufrichtung keine Chance ließ. Das war ein Genickschlag für die Lengfelder, die auch in der darauffolgenden Phase des Spiels nicht aufsteckten und weiterhin nach vorne spielten. Viele Torraumszenen kamen nicht mehr dazu - Friesen bemühte sich, die Null zu halten, was auch gelang. Ausschließlich der Abschluss von Daniel Plagens in der 83. Minute war noch zu verzeichnen, der aber auch knapp am Pfosten vorbeiging.
Der heimische Kevin Roger (li.) gewinnt das Kopfballduell gegen Lengfelds Burak Bedir.
Alex Grober
Aufgrund der effektiveren Chancenverwertung verdiente sich der SV Friesen den Heimerfolg über den TSV Lengfeld. Mit dem dritten Heimsieg in Serie rückte die Reichel-Elf nahe an das rettende Ufer heran, was wieder hoffen lässt. Auf der anderen Seite waren die Gäste aus dem Würzburger Stadtteil offensiv zu harmlos und konnten bis auf die Chance von Ramaj und Dan nicht viel zustandebringen.
Spielbericht eingestellt am 23.04.2022 19:57 Uhr