Abstiegskampf in der Landesliga, wo der SC Sylvia Ebersdorf - auf einem Relegationsplatz stehend - den Tabellendritten vom TSV Lengfeld zu Gast hatte. Natürlich brauchten die Hausherren jeden Punkt, um sich aus dem Abstiegsstrudel etwas zu lösen und sich an Memmelsdorf etwas heranzupirschen. Auf der anderen Seite stand Lengfeld mit 15 Punkten sehr gut da vor der Begegnung mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsplatzinhaber vom SC Sylvia Ebersdorf. Verlieren verboten lautete die Devise für die Gästeelf um Trainer Okan Delihasan, als es um 14 Uhr in Ebersdorf losging.
TSV-Akteur Max Engel (re.) verfolgt verbissen den heimischen Andreas Böhnlein.
Alex Grober
Es begann ein flottes Spiel auf gutem Geläuf in Ebersdorf, bei dem man die vorhergehenden Niederschläge kaum feststellen konnte. Direkt nach sechs Minuten war es Fabian Bergmann, der eine Riesenchance für die Hausherren hatte. Die Sylvia begann gut, war bissig in den Zweikämpfen und erspielten sich gute Torchancen. Die erste wurde von Gästekeeper Sobhan Noroozi weltklasse entschärft, als er zunächst einen Kopfball von Patrick Heidenreich aus drei Metern per Reflex klären konnte. Den Abpraller setzte eben Fabian Bergmann neben das Tor der Lengfelder. Die Mannen aus dem Würzburger Stadtteil waren auch gut in der Begegnung, da man durch konsequente Nadelstiche nach vorne ihr Glück versuchten, hinten aber einige Chancen für den Sportclub zuließen. Es fehlte offensiv vor allem die zündende Idee - Alban Ramaj hatte nach zehn Minuten die erste Torannäherung für die Lengfelder, als er über die linke Seite durchmarschierte, aber im letzten Moment von Maximilian Tranziska abgegrätscht wurde. Lengfeld kam dann immer besser ins Spiel, die zwingenden Aktionen hatte aber der SC. Engelmann flankte in der 21. Minute ins Zentrum, als ein Gästeverteidiger lupenrein in Richtung eigenes Tor köpfte. Der Gästekeeper rettete in höchster Not - der Ball war eventuell über der Linie, doch gezählt hat der Treffer nicht. Sei es drum - die Mannschaft von Dieter Kurth hätte führen können, hatten in jedem Fall dafür zwei hochkarätige Chancen, als daraufhin beide Teams um die halbe Stunde-Marke jeweils eine Aktion hatten. Zunächst war es ein halbherziger Abschluss von Cristian Alexandru Dan, was allerdings nicht gefährlich war (28.). Zwei Minuten später jagte Tayfun Özdemir das Leder aus 20 Metern knapp am Pfosten vorbei. Die Heimelf war die Mannschaft, die sich die zwingenderen Aktionen erspielen konnte. Die Gäste waren ebenfalls bemüht, doch die letzte Konsequenz im Offensivspiel fehlte, um wirklich gefährlich vor dem Tor von Uwe Knauer aufzutauchen. In der vorletzten Minute der ersten Halbzeit war erneut Gästekeeper Sobhan Noroozi Sieger im Duell mit den Ebersdorfer Akteuren. Diesmal war es Andreas Böhnlein, der erneut an einem überragend aufgelegten Sobhan Noroozi scheiterte. Danach war Pause, als Ebersdorf bereits hätte führen können.
Gästekapitän Moritz Renninger (re.) stößt den heimischen Fabian Bergmann unsanft zu Boden.
Alex Grober
Im zweiten Durchgang hatte Lengfelds Alban Ramaj nach sechs Minuten die erste Torannäherung, als er knapp am Pfosten vorbeischoss. In der 54. Minute wurde Fabian Bergmann in aussichtsreicher Position abgeblockt, als die vielbeinige Abwehr der Gäste erneut zur Stelle war. Daraufhin hagelte es weitere Gelbe Karten und eine Gelb-Rote Karte für Ebersdorfs Jonas Sapienza, als mir nicht ersichtlich war, warum er das Feld verlassen musste. Nach einem Foulspiel wurde er kurze Momente später mit Gelb-Rot das Feld verlassen, obwohl er nicht meckerte. Nach einer Stunde Spielzeit war es dann Patrick Heidenreich, dessen Abschluss ebenfalls abgeblockt wurde. Auch in Unterzahl war die Sylvia zunächst besser, woraufhin aber Lengfeld immer besser wurde. Cristian Alexandru Dan hätte in der 65. Minute um ein Haar das 0:1 erzielt, als er aber im Abseits postiert stand bei der Ballannahme. Da hatte die Kurth-Elf Glück, als dann Lengfeld immer drückender wurde. In der 67. Minute bekam dann Mika Lindner ebenfalls Gelb-Rot, als die Gleichzahl wieder hergestellt wurde. Zwei Szenen hatte der TSV dann in der folgenden Phase des Spiels, als der eingewechselte Cristian Prozorovschi nach einem Tempogegenstoß knapp vorbeischob (71.). Und in der 76. Minute entschärfte Uwe Knauer einen Distanzschuss von Burak Bedir aus 20 Metern. Ebersdorf hätte die Führung dennoch verdient, denn man war über weite Strecken des Spiels die deutlich bessere Mannschaft, aber immer war spätestens bei Gästekeeper Noroozi Endstation, der ein überragendes Spiel machte. Danach hatten jeweils beide Mannschaften eine Riesengelegenheit in der Schlussphase, als zunächst Uwe Knauer bei einem Klärungsversuch den Ball in die Füße von Alexandru Dan spielte. Er hob aber aus 30 Metern das Leder über das Tor (84.). Nur zwei Minuten später war es ein doppeltes Luftloch des Gästeverteidigers und von Patrick Heidenreich bei einer scharfen Hereingabe vom eingewechselten Sergen Dinc. Das hätte das 1:0 fast sein müssen. In der 90. Minute war es dann eine sehr fragliche Gelb-Rote Karte für den verdutzten Moritz Renninger, der astrein den Ball spielte, Lengfeld es klasse verteidigte und er dennoch die Gelb-Rote Karte bekam. Den anschließenden Freistoß parierte Noroozi erneut weltklasse gegen Tayfun Özdemir. Einen bezeichnenden Schlusspunkt - im Sinne dass Ebersdorf heute kein Tor mehr geschossen hätte - hatte Christopher Autsch mit dem Schlusspunkt, der den Ball aus dem Stadion am Hügelsee schoss und die Begegnung daraufhin beendet wurde.
Beim Abschluss wird der SC-Akteur Andreas Böhnlein (li.) vom TSV-Akteur Johannes Stauder gestört.
Alex Grober
Lengfeld zeigte sicherlich keine schlechte Leistung, doch man musste die zeitweise Überlegenheit der Ebersdorfer anerkennen. Die Sylvia hatte ein klares Chancenplus, während der TSV aber auch einige gute Konter setzen konnte. Sicherlich war auch die Schiedsrichterleistung mitentscheidend, denn wenn der Treffer in der 21. Minute von Ebersdorf zählen würde? Der Assistent konnte es nicht sehen, da er nicht auf der Höhe der Torlinie war und auch der Unparteiische war zu weit weg, um dies richtig beurteilen zu können. Auf der anderen Seite waren es teilweise überzogene Kartenverteilungen, als es mit einem Zehn gegen Neun zu Ende ging. Im Endeffekt kann allerdings Lengfeld deutlich besser mit dem Punkt leben, denn man konnte den Rückstand auf Ebersdorf halten und auf der anderen Seite steht man mit fünf Punkten über dem Strich. Auf der anderen Seite ist es natürlich für Relegationsplatzinhaber Sylvia Ebersdorf zu wenig, denn mit einem Heimsieg hätte man bis auf zwei Punkte auf das rettende Ufer verkürzen können. Es bleibt spannend weiterhin in der Abstiegsrunde, in der jedes Spiel zählt!
Spielbericht eingestellt am 09.04.2022 20:46 Uhr