Mit einem Heimsieg würde der heimische FC Geesdorf mit eineinhalb Beinen in der Bayernliga stehen. Man könnte den direkten Verfolger aus Röllbach auf sieben Punkte distanzieren und die Tabellenspitze festigen. Die Devise lautete für die Feidel-Elf definitiv, verlieren verboten, ein Heimsieg für die Mannschaft von Jannik Feidel wie erwähnt das Tor zur Bayernliga weit aufstoßen. Röllbach konnte die letzten beiden Begegnungen nicht gewinnen - gegen Lichtenfels spielte man zuletzt remis, zuvor verlor man gegen die Freien Turner aus Schweinfurt mit 1:3. Die Formkurve der Geesdorfer ist mit vier Siegen aus den letzten vier Begegnungen deutlich besser. Dennoch sollte man gewarnt sein - das Aufeinandertreffen in Röllbach am 19. März verlor man mit 0:3. Alles war gerichtet - ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften.
Röllbachs Mario Ackermann (li.) wird bei der Ballannahme vom heimischen Verteidiger und Geburtstagskind Fabio Feidel bedrängt.
Alex Grober
Es entwickelte sich direkt von Beginn ein temporeiches Landesliga-Spitzenspiel. Direkt nach nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen hatte Röllbach eine Dreifachchance, als Fabian Wolf im dritten Versuch letztlich abgeblockt werden konnte. Zuvor hielt Krämer klasse, als er seine Elf vor dem frühen Rückstand bewahrte. Nur drei Zeigerumdrehungen später war es Vincent Held, der von Gästekeeper Giesbrecht das Leder in die Füße gespielt bekam. Er schloss allerdings zu überhastet ab, sein Schuss ging weit über das Tor. Die Gäste wirkten aber insgesamt in der Anfangsphase und in den ersten 25 Minuten griffiger und waren besser im Spiel. Man hatte einige hochkarätige Torchancen, um in Führung zu gehen. Geesdorf hatte Probleme mit der Defensivarbeit, als oftmals die Angriffe über die rechte FCG-Abwehrseite rollten. Der agile Scherg hatte nach acht Minuten eine Abschlussaktion, als er mit einem Volleyschuss nach Hereingabe Pascal Krämer prüfte, der aber sicher zupacken konnte. In der elften Minute hätten aber die Feidel-Mannen in Führung gehen können, als zunächst Jannik Feidel flankte und seine Hereingabe an den Querbalken klatschte. Den Abpraller setzte Niclas Staudt aus vollem Lauf am Tor vorbei. Danach hatte Kapitän Alexander Grimm einige gute Szenen, in denen er sicherlich einen Treffer hätte erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Drei Mal konnte er aber nicht das Leder im Netz unterbringen. Geesdorf konnte zufrieden sein, dass er die Aktionen nicht im Tor unterbringen konnte, denn so blieb es weiter torlos. Nach einer knappen halben Stunde ebbte der Röllbacher Sturmlauf so etwas ab. Geesdorf stabilisierte sich zunehmend und ließen keine Aktion der Gäste mehr in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit zu. Nach einer halben Stunde Spielzeit klärte nach einem Steilpass TuS-Schlussmann Giesbrecht vor dem durchgebrochenen Vincent Held. Dieser hatte dann eine Minute vor dem Halbzeitpfiff eine hundertprozentige Chance, als sein Abschluss nach klasse Steckpass von Jannik Feidel von der Linie gekratzt wurde. Um die erste Halbzeit kurz zusammenzufassen, hätte Röllbach in der ersten halben Stunde durchaus in Führung gehen können. Man verpasste es, seine Chancen zu nutzen. Geesdorf brauchte einiges an Anlaufzeit, konnte sich aber auch gute Aktionen erarbeiten. Diese blieben allerdings auch ungenutzt. So blieb es am Ende des ersten Durchgangs beim torlosen Resultat.
Gästeakteur Rene Hagendorf (re.) muss den Geesdorfer Angreifer Vincent Held ziehen lassen.
Alex Grober
Die Heimelf hatte sich nach der Halbzeitpause merklich etwas vorgenommen, was man in den ersten Momenten des zweiten Durchgangs feststellen konnte. Viel bissiger in den Zweikämpfen waren die Feidel-Mannen, die in der 48. Minute durch Alexander Schmidbauer die erste gute Aktion hatten. Er wurde aber abgeblockt, nachdem er sich gegen drei Röllbacher durchsetzen konnte und der Ball wurde so zur Ecke geklärt. Bei der anschließenden Eckballflanke resultierte das Tor des Tages - Vincent Held fand Niclas Staudt, der mit einer herrlichen Direktabnahme die Hausherren in Führung brachte. Ein sehenswertes Tor von Staudt, der damit den Chancenwucher der Röllbacher aus der ersten Halbzeit bestrafte. In der Folgezeit war der Mannschaft von Trainerduo Simon Goldhammer und Michael Ball die Intention deutlich zu erkennen, sich Chancen für den Ausgleichstreffer zu erspielen. Einfach wurde es allerdings nicht gegen die gutgestaffelte FCG-Hintermannschaft. Die Hausherren ließen keine nennenswerte Aktion zu, sodass die Angriffsversuche meist früh im Keim ersticken sollten. Eher auf der anderen Seite hatte Geesdorf gute Angriffsmöglichkeiten, als Vincent Held sich in Minute 62 durchsetzen konnte, aber sein Abschluss mit dem linken Fuß am rechten Torpfosten vorbeistrich. In der 69. Minute war es dann ein Tempogegenstoß, als Jannik Feidel per Kopf erneut Vincent Held fand, der aber klar im Abseits stand und das 2:0 erzielen konnte. Das Schiedsrichtergespann gab den Treffer logischerweise nicht, als die TuS aufatmen konnte. Die Gäste rannten an, doch die Chancen hatten im Grunde nur die Mannschaft von Jannik Feidel. Auch nur zwei Minuten später war es wieder Vincent Held, der über das Tor lupfte nach klasse Zuspiel von Simon Weiglein. Der eingewechselte Shawn Hilgert schob am Pfosten vorbei, als sich immer mehr Räume für die Platzherren bildeten (82.). Die Schlussphase wurde nun zunehmend hitziger, gipfelnd in der Roten Karte für Niclas Staudt. Er wurde aufgrund eines groben Foulspiels des Feldes verwiesen. Es blieb aber dabei, dass sich die Gäste aus dem unterfränkischen Landkreis Miltenberg keine weiteren Aktionen mehr erarbeiten konnten und Geesdorf einen knappen Heimsieg bejubeln konnte.
Gästeverteidiger Rene Hagendorf schlägt den Ball nach vorne - Vincent Held vom FCG kommt mit seinem langen Bein einen Schritt zu spät.
Alex Grober
Spielbericht eingestellt am 24.04.2022 20:11 Uhr