von LS
Ein Offensivspektakel der außergewöhnlichen Art haben die A-Junioren des FC Coburg gegen den SV Memmelsdorf abgeliefert: In dem im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtigen Duell mit dem Tabellenvorletzten setzte das Team von Coach Lars Scheler voll auf Attacke und wurde dafür in reichem Maß belohnt. Mit einem 8:3-Kantersieg schoss sich der FCC vor auf Rang sechs und in eine hervorragende Ausgangsposition für die letzten vier Saisonspiele. Gegen die schwächste Defensive der Liga wusste Coburg mit fulminantem Angriffsspiel zu überzeugen, so dass defensive Unkonzentriertheiten diesmal nicht weiter ins Gewicht fielen. Und für die Zuschauer war das Torfestival ohnedies ein Hingucker erster Güte.
In den ersten Minuten deutete allerdings wenig auf die Trefferflut hin, die sich dann wenig später über den Kunstrasenplatz in der Wiesenstraße ergießen sollte. Doch ab Minute 13 ging es Schlag auf Schlag: Nach schöner Kombination über links zirkelte „Flankengott“ Konstantin Müller das Leder präzise zur Mitte, wo Kopfballmeister Niklas Ehrlich hochstieg und den Ball unhaltbar zur Führung in die Maschen setzte. Der FCC ließ die Gäste gar nicht erst zur Besinnung kommen: Zwei Minuten später brachte Bastian Brückner einen Maßfreistoß von halbrechts herein. Torjäger Miguel Malajs Kopfball wurde geblockt, aber der erneut als Innenverteidiger auflaufende Lukas Köhn setzte den Ball gedankenschnell mit einem Drehschuss ins lange Eck. Und in Minute 19 schien der Drops bereits endgültig gelutscht: Aaron Schmidt, der erkennbar etliche PS mehr als seine Gegner unter der Haube hatte, brach über rechts durch. Seine von Cancut Civelek verlängerte Hereingabe versenkte Malaj humorlos zum 3:0 im Kreuzeck.
Im Gefühl des sicheren Sieges hielt jedoch der Schlendrian Einzug in das Coburger Spiel. Nach einem Flugball war die Abwehrreihe nicht auf der Höhe, Keeper Jonas Brief entschied sich gegen das Herauslaufen und Köhn konnte sich nur mit einem Foul behelfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Steinmann sicher zum 3:1 (22.). Nun legten die Vestekicker wieder eine Schippe drauf, was sich umgehend auszahlte. Civelek setzte einen Freistoß aus 18 Metern an den Pfosten, Adrian Guhling schaltete am schnellsten und sorgte wieder für einen Drei-Tore-Abstand (30.). Doch die Scheler-Jungs brachten ihren Gegner auch selbst ins Spiel zurück. Erst vergaben sie die endgültige Entscheidung bei zwei leichtfertigst ausgelassenen Großchancen (34.+37.), dann erlief Weggel einen zu kurzen Rückpass und schoss zum 2:4-Pausenstand ein.
Kurz nach Wiederanpfiff das Tor des Tages, als der von Civelek steil geschickte Schmidt per Außenrist von halbrechts ins lange Eck zum 5:2 vollstreckte (48.). Doch das Katz-und-Maus-Spiel ging weiter, denn schon wenig später leisteten sich die Coburger kurz vor dem eigenen Strafraum einen leichten Ballverlust, den Memmelsdorf zum umgehenden 5:3 nutzte (50.). Erst als Ehrlich nach herrlicher Vorarbeit von Schmidt aus 16 Metern krachend auf 6:3 erhöhte, war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen (56.). Nun spielte Coburg die Begegnung endlich souverän zu Ende und kam durch die Doppelpacker Guhling (77.) und Köhn (88.) noch zu den Treffern sieben und acht.
Ein in dieser Höhe nicht absehbarer Sieg des FCC-Nachwuchses, der Mut für die kommenden Aufgaben machen sollte. Bereits am Mittwoch steht das oberfränkische Pokalfinale in Stegaurach auf dem Programm, und am kommenden Samstag (13.00 Uhr) empfängt der FCC im Dr.-Stocke-Stadion den FC Amberg zum nächsten Endspiel im Abstiegskampf. Kann die Scheler-Elf dann den defensiven Leichtsinn abstellen, sind sogar kleine Abstriche bei der eigenen Trefferfrequenz verkraftbar.
Spielbericht eingestellt am 18.04.2016 15:41 Uhr