Das Auftaktspiel für die beiden oberfränkischen Rivalen am vergangenen Wochenende hätte unterschiedlicher nicht ausfallen können. Während die Coburger bei der 1:4-Heimniederlage gegen die SG Nürnberg-Fürth kräftig Lehrgeld zahlen mussten, durften sich die Domstädter über einen klaren 5:1-Sieg in Schwabach freuen. Mit einer prall gefüllten Auswechselbank schien der nächste Dreier für die Eintracht in Reichweite zu sein. Denn der Coburger Trainer Lars Scheler hatte gerade einmal zwei Feldspieler in der Hinterhand, weil neun Kicker, darunter drei Jungs auf Abifahrt und ein Rotsünder, nicht mit dabei sein konnten. Deshalb galt es für den Neuling, besonders in der Defensive gut zu stehen.
Immer gefährlich: Florian Schmauser (re.) enteilt Fabian Fuchs.
Hans Wunder
Eigentlich hätten die Gastgeber nach überzeugender Vorstellung in der Vorwoche relativ unbelastet aufspielen können. Aber etwas überraschend leistete sich die Eintracht-Abwehr gleich den einen oder anderen haarigen Abspielfehler in der gefährlichen Zone. Da konnten sie von Glück sagen, dass die Stürmer aus der Verstestadt noch nicht auf Betriebstemperatur gekommen waren und beispielsweise Aaron Schmidt seine Direktabnahme etwas zu hoch ansetzte oder Miguel Malaj die Kugel im Strafraum etwas zu weit vorgelegt hatte. Doch mit zunehmender Spieldauer kreuzten die Bamberger immer öfters brandgefährlich vor dem FC-Kasten auf. Lukas Wirth und Martin Körner verfehlten nur knapp und als Patrick Görtler vor dem gegnerischen Keeper auftauchte, war der Winkel zu spitz, so dass Joel Kemnitzer parieren konnte. Dann der Nackenschlag für die Eintracht-Junioren: Nach einem geblockten Ball fiel die Kugel genau vor die Füße von Aaron Schmidt, der abgezockt aus 16 Metern das Spielgerät flach versenkte. Anschließend drehte besonders Martin Körner mächtig auf. Immer wieder riss er Löcher über die linke Seite, so dass sein Gegenspieler Luca Endler verzweifelt ausrief: "Wir sind viel zu offen." Denn jetzt konnte Coburg die Bälle im Mittelfeld überhaupt nicht mehr behaupten und als Körner über links marschierte und aus vollem Lauf von der Torlinie flach zurückpasste, war nach der Direktabnahme von Florian Schmauser scheinbar der Ausgleich fällig. Doch der Schiri-Assistent wollte die Kugel bereits im Aus gesehen haben und so ging es mit der knappen FC-Führung in die zweite Hälfte.
Viel Pech: Florian Schmauser (am Ball) setzt sich gegen Luca Endler durch und trifft den Pfosten.
Hans Wunder
Mit Patrick Sulewski brachte Mario Bail einen erfahrenen Angreifer, der neuen Schwung bringen sollte. Allerdings kam zunächst der Coburger Lukas Köhn zum Zug, der einen Kopfball knapp neben den Pfosten setzte. Danach wurden die FC-Angriffe immer seltener und der Druck der Bamberger nahm von Minute zu Minute zu. Freilich gelang es der Eintracht dabei kaum, klare Gelegenheiten zu erarbeiten, wenn man vom Pfostentreffer des dribbelstarken Florian Schmauser oder vom Volleyschuss des eingewechselten Deniz Yilmaz einmal absieht. So verrannen Minute um Minute und Eintracht-Keeper Benedikt Hoh wurde nur gefordert, als er ein Geschoss von Niklas Ehrlich mit den Fingerspitzen über die Latte lenken musste. Dagegen rannten seine Bamberger Kollegen in dieser Phase zwar permanent an, fanden aber nicht den Schlüssel, um die nun tief stehende FC-Viererkette zu überwinden. Also packte Mario Bail seine letzte Option aus und brachte mit Ralf Stöcklein einen dynamischen Flügelmann. Diese Maßnahme war fast von Erfolg gekrönt, denn der Blondschopf kam mehrmals gefährlich hinter die Gästeabwehr, suchte bei seinen Querpässen aber vergeblich den Fuß eines Mitspielers. Am Ende waren Glück und Geschick ohne Zweifel den Coburgern hold, die mehrmals in höchster Not retten konnten und ihre Freude über den Sieg in einem infernalischen Jubelschrei entluden.
In einem intensiven Jugendspiel hat die Elf von Lars Scheler etwas glücklich die Punkte entführt. Schlüssel zu diesem Erfolg war eine stabile Abwehrleistung, bei der dann natürlich auch noch Fortuna ihre Hände im Spiel hatte. Die Bamberger haben trotz den Niederlage nicht enttäuscht und sich als spielstarke Truppe präsentiert. Ob es zu einem der vorderen Ränge reichen wird, muss sich allerdings noch zeigen.
Spielbericht eingestellt am 13.09.2015 19:26 Uhr