Michael Pietzonka überraschte dabei mit einer Personalie: Der vom Club zurückgekehrte Jan Buskies fand sich erst einmal auf der Bank wieder - zuletzt wurde er oftmals für seine Defizite in der Defensivbewegung gerügt, jetzt folgte auch die Konsequenz. Erstmals in der Startformation fand sich aufgrund starker Trainingsleistungen Matthias Hacker wieder. Die Gäste aus Memmelsdorf konnten erneut nur eine Rumpftruppe aufbieten, nur zwei Auswechselspieler nahmen auf der Bank Platz. "Wir wollen hier nicht vollends unter die Räder kommen", so Co-Trainer Daniel Rinbergas, der seinem Schwiegervater Thomas Kabitz an der Linie attestiert.
Matthias Hacker klärt vor Timo Wagner.
Patrick Strätz
Nach der 0:8-Packung beim FC Schweinfurt 05 hatte der Coach seinen Mannen ein hohes Pressing verordnet, um eine neuerliche Klatsche zu verhindern. Mission erfolgreich. Die Altstädter mühten sich zwar redlich, aber doch auch oft glücklos. Nach zehn Minuten verpasste Franz Jakob den Führungstreffer, verzog knapp (10.), nur wenige Minuten später visierte Mert Ari nach schönem Doppelpass mit Jakob vorbei. Als dann auch noch Keeper Pagenburg gegen Bas Peeters parierte (26.) und der ein Geschenk der Memmelsdorfer Abwehr nicht annahm (35.) und erneut verpasste, sah es fast so aus, als würde der Aufwand der Gäste belohnt. Zwar hatten die Hausherren auf dem ungewohnten Kunstrasen ein klares Plus, was den Ballbesitz anging, doch hielten die Kicker aus dem Bamberger Land die Gelb-Schwarzen immer wieder gut vom Tor weg. Auf der anderen Seite kamen die Memmelsdorfer zu der ein oder anderen kleineren Möglichkeit, da die Bayreuther immer wieder einfach spielen wollten und die Pässe zum nächsten Mann auf dem engen Geläuf die hohe Gefahr eines Konters bergen, wenn diese fehlerhaft gespielt werden. Und das passierte den Altstädtern gegen gut pressende Kellerkinder einige Male.
Merth Ari kommt vor Jonas Bäuerlein ans Leder.
Patrick Strätz
Nach der Pause gingen die Altstädter, auch bedingt durch zwei Wechsel und frische Kräfte im Offensivbereich, fokussierter ans Werk. Einmal mehr war es Ari Mert, der seine Farben in Führung schoss. Fein auf die Reise geschickt, verlud er Gäste-Keeper Adrian Pagenburg eiskalt. Nur eine Minute später schickte der bullige Offensivmann Nino Müller auf die Reise, der an Pagenburg scheiterte. Der durfte aber nur eine Minute feiern. Dann musste er hinter sich greifen. Aus gut 25 Metern lupfte Nino Müller das Leder per Bogenlampe in Richtung des Kastens, das Leder schlug direkt hinter dem Memmelsdorfer Torwart Pagenburg ein - die Messe war gelesen. Die Gäste versuchten alles, schafften es aber nicht mehr, die sattelfeste Altstädter Abwehr in Verlegenheit zu bringen - erst zwei mal mussten die Bayreuther Torhüter in den bisherigen fünf Saisonspielen hinter sich greifen. Ligabestwert. Auf der anderen Seite stockt der gelb-schwarze Motor dagegen noch. So verpassten die Pietzonka-Schützlinge einen möglichen höheren Sieg aufgrund der fahrlässigen Chancenverwertung. So verpasste Bas Peeters nach feiner Mert-Hereingabe (59.) seinen Treffer - in der Endphase war es ruhig, lediglich Nino Müller verpasste nach einem Freistoß das dritte Tor, scheiterte an Pagenburg.
Nach dem harterkämpften Sieg über das Kellerkind aus Memmelsdorf wird sich jetzt zeigen, ob die Altstadt in dieser Saison Spitzenmannschaft kann. Am kommenden Wochenende geht es zum FC Amberg an den Schanzl, ehe mit Lauf, Schwabach und Coburg drei Mittelfeldmannschaften warten. Die Memmelsdorfer wollen mit dem Rückenwind eines guten Auftritts beim neuen Tabellenzweiten gegen die Schwabacher und Coburger die nötigen Punkte hamstern. Dazu bedarf es vor allem wieder einmal eines Torerfolges. Seit über drei Spielen warten die Kabitz-Schützlinge jetzt schon auf einen eigenen Treffer.
Spielbericht eingestellt am 11.10.2015 20:59 Uhr