Diverse Sportplätze zieren den Bamberger Volkspark, neben dem Fuchsparkstadion stehen im Sportpark der TSV-Stiftung ein Kunstrasenplatz, das kleine Stadion sowie die Festwiese zur Verfügung. An diesem Mittwochabend herrschte Hochbetrieb an der Armeestraße, nicht nur die U17-Junioren waren im Heimspiel gefordert, auch für die A-Junioren von Trainer Andreas Baumer stand ein Ligaduell auf dem Spielplan. Letztlich fand man sich um 18:30 Uhr auf der schwierig zu bespielenden Festwiese wieder, angereist war mit dem 1.FC Sand ein Aufsteiger, der nach den bisher absolvierten zwei Partien noch ohne Punkt dastand. Einen Sieg und eine Niederlage fuhren die Blau-Violetten bislang ein, nach dem 4:3-Auftaktsieg gegen den Würzburger FV setzte es am Sonntag bei der hoch gehandelten Viktoria aus Aschaffenburg eine 1:4-Niederlage. Dabei hielten die Domstädter lange Zeit gut mit, traten die Heimreise aber ohne Zählbares an und daher sollte gegen den Neuling aus den Haßbergen der zweite Dreier eingefahren werden, während die Sander endlich den ersten Punkt der Saison holen wollten.
Auch in der Luft ging es hoch her, gegen Marco Düring (vo.) stellt sich FCE-Kapitän Luis Te Kloot (hi.) in dieser Situation gut und kann daher klären.
Hendrik Kowalsky
Holprig und nur teilweise grün zeigte sich das Geläuf im Schatten des Fuchsparkstadions, die Spieler aber gaben von Beginn an ihr Bestes und nahmen die Gegebenheiten gut an. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste, aus einer kompakten Defensive heraus lauerte der 1.FC Sand auf etwaige Tempogegenstöße und formierte sich recht tief in der eigenen Hälfte, die Bamberger hatten entsprechend mehr Ballbesitz und suchten nach einer Lücke in der engmaschigen FCS-Defensive. Sieben Minuten waren gespielt, da schaltete das Team von Matthias Flachsenberger erstmals blitzschnell um, einen langen Ball von Felix Beck konnte André Lörzer im Angriffszentrum erlaufen, frei vor FCE-Keeper Lucas Lang behielt der Angreifer schließlich die Nerven und verwandelte zum frühen 1:0 für den BOL-Aufsteiger! Die Domstädter wurden also kalt erwischt, ein einziger langer Schlag hebelte die Viererkette der Blau-Violetten aus und so mussten die Gastgeber frühzeitig einem Rückstand hinterherlaufen. In der Folge war die Baumer-Elf um eine schnelle Antwort bemüht, doch mit dem Vorsprung im Rücken machte Sand die Räume noch etwas enger. Einzig André Lörzer und Tim Heurung hielten ihre Positionen in der Offensive, dahinter rückten beide Außenbahnen stets mit ein und probierten nach dem Ballgewinn schnurstracks den Weg nach vorne anzutreten. Bei den Hausherren fehlte es dagegen an Spielwitz und Ideen, dazu schlichen sich diverse leichte Fehler und Ballverluste ein. Optisch weiterhin tonangebend, aber doch zu harmlos präsentierten sich die Gastgeber in dieser Phase. Und so fehlte es dem FC Eintracht an klaren Torchancen, die beste hatte noch David Lang in der 38. Minute. Nachdem der Linksaußen rechts im Strafraum eingesetzt wurde, fehlte dem Offensivakteur in zehn Metern Torentfernung aber die Ruhe und so schoss Lang überhastet am Gehäuse von Gästekeeper Niklas Götz vorbei. Somit ging es nicht unverdient mit einer knappen Führung für Sand in die Pause, der Matchplan des Aufsteigers ging bis dahin gut auf, Bamberg musste sich etwas einfallen lassen.
Mit dem langen Bein will David Lang (li.) das Spielgerät abschirmen, Sebastian Krines (re.) geht giftig drauf.
Hendrik Kowalsky
Zunächst bot der Schlussabschnitt ein kaum verändertes Bild, weiterhin tat sich die Bamberger Eintracht schwer und biss sich an den ebenso konsequent wie stabil verteidigenden Sandern die Zähne aus. Eine knappe Stunde war gespielt, da hätten die Gäste beinahe auf 2:0 erhöht, denn als der starke Christian Knoblach den Ball in der eigenen Hälfte eroberte und sofort Tempo aufnahm, schickte er den gestarteten André Lörzer im richtigen Moment auf die Reise. Doch beim Versuch des Doppelpasses war es Tim Hofmann, der mit einer bärenstarken Grätsche das Leder abfing und dem freistehenden Knoblach die Großchance versagte. Eine Szene mit Symbolcharakter für das Folgende, denn praktisch im Gegenzug gelang den Bambergern der Ausgleichstreffer. Jakob Tranziska, bis dahin im Sturmzentrum oft von mehreren Gegenspielern aus dem Spiel genommen, wurde im Sechzehner freigespielt und fackelte nicht lange, mit viel Auge schlenzte der Torjäger den Ball aus 14 Metern in die linke Ecke und traf zum 1:1 für den FC Eintracht! Die Partie war wieder völlig offen und Tranziskas fünfter Saisontreffer gab das Startsignal für die beste Phase der Hausherren. Die Baumer-Elf drückte Sand nun tief in die eigene Hälfte, gewann die Zweikämpfe und diktierte das Geschehen sehr gut. Einzig im letzten Zuspiel fehlte weiterhin die letzte Konsequenz und so hielt der 1.FCS noch das Remis. Bei immer schlechter werdenden Sichtverhältnissen entwickelte sich eine rassige und intensive Schlussphase, die Gastgeber drängten auf den Siegtreffer, Sand verteidigte leidenschaftlich und hielt mit allen Mitteln dagegen. Etwas zu hoch schien das Risiko, das Eintracht Bamberg nun einging und wäre in der 86. Minute fast dafür bestraft worden. Denn als die Gäste das Spiel nach einem Einwurf schnell machten, tauchte plötzlich David Reinhart frei vor Lucas Lang auf. Doch der Bamberger Keeper parierte Reinharts Flachschuss großartig mit dem langen Bein und verhinderte den späten Knockout für die Domstädter, die bis in die Nachspielzeit hinein alles versuchten, um das erlösende 2:1 zu erzielen. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht mehr fallen und so blieb es schlussendlich bei der Punkteteilung.
Volles Risiko geht David Lang (li.) im Duell mit Sebastian Krines (re.), kommt mit seiner fliegenden Grätsche allerdings zu spät und muss den quirligen Sander ziehen lassen.
Hendrik Kowalsky
Das 1:1-Unentschieden geht insgesamt in Ordnung, im ersten Durchgang erwiesen sich die Gäste aus Unterfranken als unbequemer und clever agierender Kontrahent, die frühe Führung verdiente sich die Flachsenberger-Elf mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Nach der Pause erhöhten die Gastgeber den Druck dann zusehends, vor allem nach dem Ausgleichstreffer baute der FC Eintracht hohen Druck auf. Die ganz klaren Torchancen gingen den Blau-Violetten aber weiterhin ab, stattdessen hätte Sand fünf Minuten vor dem Ende sogar den Dreier holen können. Immerhin einen Zähler nimmt der FCS auf die kurze Rückreise ins Maintal zurück und steht somit "auf dem Papier", am Samstag sollen im Unterfrankenderby gegen den Würzburger FV weitere Punkte folgen. Vier Punkte aus drei Partien hat derweil Eintracht Bamberg vorzuweisen, eine gemischte Bilanz und entsprechend fällt auch das Fazit des Teams von Andreas Baumer aus. Der Heimsieg gegen den Aufsteiger war sicherlich eingeplant und daher gilt es, in den kommenden Wochen die verloren gegangenen Punkte "zurückzuholen". Die erste Chance bietet sich am Samstag, wenn es in der U19-Landesliga zum TSV Buch ins Nürnberger Land geht.
Spielbericht eingestellt am 12.09.2018 22:47 Uhr