Unterschiedliche Vorzeichen beim Nachbarduell. Während die Bamberger in der Liga auch mit dem neuen Trainer Ismail Yilmaz wieder eine gute Rolle spielen und zum Hauptverfolger von Spitzenreiter Quelle Fürth avanciert ist, musste Aufsteiger JFG Steigerwald schon mehrfach Lehrgeld bezahlen. Doch die Schützlinge von Mathias Hörnes konnten auch ohne den am Knie verletzten Sebastian Krebs zuletzt unter Beweis stellen, dass sie in der Liga mithalten können. Zudem war die Moral trotz der zahlreichen Rückschläge absolut intakt. Und bekanntlich herrschen bei Derbys ja ohnehin immer eigene Gesetze.
Flanken, wie hier durch Lukas Witterauf (li.), war an diesem Tag kein gutes Rezept.
Hans Wunder
In den ersten Minuten gerieten die Hörnes-Schützlinge gleich gehörig unter Druck. Bamberg machte viel Dampf, ging couragiert in die Zweikämpfe und hatten mit dem Kopfball von Patrick Görtler auch die erste Torchance. Mitunter brannte es gehörig vor dem Kasten von Yannick Leisgang, aber oft fehlte die Präzision beim letzten Pass, besonders bei den zahlreichen Rechtsflanken. Es schien, als sei die JFG mit zu viel Respekt angereist und die zarten Offensivversuche wurden durch die resolute Defensivarbeit der Platzherren schnell beendet. "Wir wollten bewusst den Gegner etwas kommen lassen", berichtete Mathias Hörnes, der trotz dieser Marschroute mit dem Zweikampfverhalten seiner Truppe unüberhörbar haderte. Allerdings blieb die Ausbeute der Heimelf bescheiden. Robin Renner traf aus elf Metern nur den Pfosten und danach setzten die Gäste den ersten, gefährlichen Konter, als JFG-Kapitän Florian Endres enteilt war und alleine auf den Eintracht-Kasten zusteuerte - doch letztlich war der Winkel etwas zu spitz. Die Yilmaz-Elf blieb aber gefährlich und schaffte nach einer halben Stunde die Führung: Lukas Schmittschmitt zog aus 20 Metern wuchtig ab, der Ball knallte gegen die Latte und bei der anschließenden Verwirrung im JFG-Strafraum reagierte Trainersohn Deniz Yilmaz blitzschnell und netzte aus sieben Metern flach ein. Anschließend wurde das Schlusslicht aber etwas offensiver und hätte fast noch vor der Pause den Ausgleich geschafft. Der gut aufgelegte Innenverteidiger Fabian Bertsch hatte sich bei einer Ecke mit nach vorne gewagt, kam aus sechs Metern zum Kopfball und schon klatschte das Leder an den Pfosten.
Wieder hat Fabian Bertsch (re.) die Verfolgung aufgenommen.
Hans Wunder
Während die Gäste im ersten Abschnitt zunächst recht passiv waren, ergiffen sie nach der Pause gleich die Initiative. Für Julian Bayer, der an diesem Tag recht blass geblieben war, stürmte nun Marcel Dotterweich und der fügte sich gleich gut ein. Allerdings war es sein Kollege Hannes Weber, der nun den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Nach einem Konter zog er von der Sechzehnmeterlinie ab und der abgefälschte Ball streifte nur haarscharf am Pfosten vorbei. Steigerwald machte jetzt mächtig Druck und Eintracht-Innenverteidiger Fabian Schütz grätschte, was das Zeug hielt und verhinderte damit mehrmals den Ausgleich. Freilich konterte nun die Heimelf, und zwar mit Erfolg. Nach einem Zuspiel von der linken Seite dribbelte Lukas Schmittschmitt elegant in die Mitte, ließ einen Abwehrmann stehen und zog flach und unhaltbar ins rechte Eck zum 2:0 ab. Jetzt musste für die Gäste ein schneller Treffer her, doch der Tabellenletzte hatte das Glück an diesem Tag nicht gerade gepachtet. Der Schuss von Sven Weber strich knapp am Pfosten vorbei und der Kopfball des eingewechselten Sebastian Rosenberger touchierte noch die Oberkante der Latte. Als auch der Heber von Hannes Weber im Nachfassen noch Beute von Torwart Jonas Schirm wurde, kam das einer Vorentscheidung gleichg. Kurz vor Schluss hätte es dann fast noch einmal im Tor der Gäste eingeschlagen, doch auch Robin Renner hatte etwas ungenau Maß genommen.
Jetzt wollte auch Lukas Schmittschmitt (li.) treffen.
Hans Wunder
Während es für die Bamberger nicht mehr als ein Arbeitssieg war, verpasste die Hörnes-Elf eine Überraschung. Nach Betrachtung der unterschiedlichen Hälften wäre für den Aufsteiger durchaus ein Punkt drin gewesen. Letztlich fehlte der Hörnes-Elf aber das entscheidende Quäntchen Glück. Dass man mithalten kann, hat man erneut bewiesen - jetzt muss man nur noch punkten.
Spielbericht eingestellt am 22.10.2016 21:43 Uhr